Jahn München: Korbreiches Spiel gegen Crailsheim

Über weite Strecken dieses U19-Bundesligaspiels sah es so aus, als ob die Gäste mit ihren beiden Spitzenkräften Rouven Kerstan (26 Punkte, neun Rebounds, Effektivität 33) und Malvin Lehmann (31p, 3r, 12eff) an diesem Sonntag die Oberhand behalten würden: Keiner der Jahnlinge war in der Lage, das höllische 1:1-Tempo dieser beiden mitzugehen, zumal Crailsheim aus dem Dreierland am Ende eine durchaus erstligareife 44%-Quote (15 von 34) in die Münchner Körbe geschraubt hatte.

21:30 nach 10 Minuten, das sah nicht gut aus, da war guter Rat teuer. Den bot eine – zuvor von Jahn noch nicht eingeübte – Ball-Raum-Verteidigung. Endlich war der Rhythmus einigermaßen gebrochen, endlich kehrte die Zuversicht in die Münchner Wurfhände zurück, 50:50 der Halbzeitstand, nun hatten die Gäste plötzlich vergessen, wie man verteidigt! Jahns Coach-Trio Sperber/Heinrichs/Öztürk atmete erstmal tief durch.

Je länger das Spiel dauerte, desto wichtiger war jener ersehnte Anruf geworden, der den Headcoach erst am Vorabend erreicht hatte: „Trainer, ich glaub ich kann doch spielen!“ Jahns einziger ProB-Akteur (er spielt regelmäßig bei Kooperationspartner Tropics Oberhaching) Mateo Jukichatte sich nach zwei Wochen Krankheitspause kurzfristig zurückgemeldet. Und wie! 28 Punkte, sieben Rebounds, drei Assists, sechs Steals, zwei Blocked Shots, Effektivität 37. Und das in 28 Einsatzminuten – so buchstabiert man Matchwinner, er führte sein Team in buchstäblich allen Kategorien an!

Crailsheims bestes Trio stand am Ende zusammen 95 Minuten auf dem Platz, hatte 78% der Gäste-Punkte erzielt; bei Jahn lautete die Statistik lediglich 77 Minuten und 62%. Vielleicht ein Fingerzeig darauf, warum in der allerletzten Phase (nach dem 19. Führungswechsel!) das berühmt-berüchtigte Momentum zum Heimteam wechselte und nicht mehr zurück wollte. Die Körnchen hatten bei den Jahnlingen offenbar zwei Minuten länger gereicht.

93:88 also das Endresultat, 2:1 Siege die Zwischenbilanz, ehe es in den Herbstferien für die Münchner nach Ulm geht (Mi. 2.11.) und das nächste Heimspiel ansteht (So. 6.11., Würzburg). Die Jahnlinge gehen jetzt wieder trainieren: Zonendeckung, damit sie künftig auch wissen, was sie tun. Und 1:1 Defense-Verhalten, das hilft immer…

Jahns Topscorer: Mateo Jukic (28 Punkte, 3 Dreier, 3/3 Freiwürfe), Emil Zrinyi (16, 3, 3/4), Alan deVries (14, 4, 2/2) und Moritz Herbst (12, 2, 4/4)

 

PM: TS Jahn München

Fotos: Sabine Schmalfuss