Jahn München: Sieg gegen dezimierte Würzburger

Es ist für beide Teams nicht ganz alltäglich, wenn die einen nur mit fünf Leuten aufkreuzen – es verschiebt sich ein wenig der Fokus. Machen wir ein Rätsel: Zu welcher Partei gehört welches Denkmuster? Zur Auswahl stehen H (Heimteam, vollzählig), A (Auswärtsteam, zu fünft aber praktisch mit den Stammspielern), S (Schiedsrichter, motiviert), P (Publikum, erwartungsfroh und beim Anblick der fünf „Hanseln“ zumindest teilenttäuscht).

Also: H – A – S – P, was trifft jeweils zu?

Denkmuster 1: „Die putzen wir heute easy, mal sehen, ob ich einen persönlichen Rekord in meinen Stats hinkriege“

Denkmuster 2: „Soll ich nachher überhaupt duschen, die zocken wir auch so“

Denkmuster 3: „Lässig, ich baller heute aus allen Lagen, ich kann eh nicht ausgewechselt werden“

Denkmuster 4: „Und nur wegen der Käsesemmel und einem lockeren Hundertzwanzger komm ich jetzt hierher, statt in der Sonne zu chillen“

Denkmuster 5: „Die armen Fünf, da foult sicher keiner, sonst sind sie ja einer weniger“

Denkmuster 6: „Ich beweg mich in der Defense so langsam, dass wir nur zwei Fouls und einen Freiwurf pro Viertel verursachen, vielleicht verwirrt es die Gegner, die sind ja in der Überzahl“

Die Lösung (gültig für die erste Halbzeit, Spielstand 43:42 für 10 Jahnlinge gegen 5 Würzburger):

1=H, 2=H, 3=A, 4=P, 5=S, 6=A

 

Erst nach der Pausenkonferenz lösten sich die Denkmuster in den diversen Köpfen auf. Sadi Sadikovic erzielte einen standesgemäßen Double-Double aus 20 Punkten und 12 Rebounds (Effektivität 27). Alan deVries (15p, 7r und wertvolle Energie in der Deckungsarbeit, 18eff), Jan Pürschel (13p, 7r, 17eff) und Kyle Varner (13p, 4st, 14eff) folgten ihm auf dem Fuße. Mit je sechs Rebounds, Assists und Steals glänzte Mateo Jukic, der allerdings mit seiner Wurfquote ein wenig haderte.

48:49 war der letzte Zwischenstand mit Gästeführung, deren Kräfte allerdings nun nachließen, was die Jahnlinge zu einem viertelübergreifenden 26:2 Spurt nutzten, an dessen Ende eine saftige 75:53 Führung mit nur noch acht Minuten auf der Uhr standen. An Würzburgs überragendem Elijah Ndi (24p, 16r) hatten sich nun Emil Zrnyi und Eray Özal abwechselnd abgepowert, es sollten ihm nur noch 5 statt 19 Punkte gelingen, sein Akku war längst leer.

93:63 der Endstand im letzten Heimspiel der NBBL-Burschen 21/22. Noch eine Abschlussfahrt nach Bonn, nächsten Sonntag, gegen dieses kampfstarke Team soll der achte Streich in der (ja: durchaus ungeliebten!) Abstiegsrunde her.

Dann geht’s in den Herrenligen in die Zielgerade um den Aufstieg und am 9./10. April für die jüngsten Akteure zur Bayerischen U18, vielleicht sogar noch weiter.

 

PM: TS Jahn München