Jahn München: Spiel verloren, direkten Vergleich gewonnen
Ulms Erste Sieben besteht durchweg aus ProB- und Regionalliga-Spielern, die am schicken Orange-Campus ausgebildet werden und die völlig zu Recht 90% der Minuten, 93% der Punkte und 98% der Rebounds des Heimteams unter sich aufteilten. Jahn München dagegen darf als echte NBBL-B-Mannschaft gelten, in der Herren-Klasse tummeln sie sich erst zwei bis drei Ligen tiefer (bis auf Alan de Vries aus Jahns frisch aufgestiegenem Regio1-Team) – entsprechend breiter ist man aufgestellt. Achtung, Zahlenspielerei: Münchens Regionalliga-Vertreter deckt 16% der Jahn-Minuten ab, 28% der Punkte, 6% der Rebounds.
Was will uns der Zahlen-affine Autor damit sagen: Basketball ist nur sehr selten ungerecht! Die höherklassigen Ulmer Jungs mit mehr Speed, mehr Härte, geschickterer Ballbewegung, wie man es halt im Männer-Basketball braucht; 28:20 nach zehn Minuten, sehr verdient. Die Wiederholung des Coups von vor zwei Wochen (83:66 Heimerfolg der Jahnler gegen den damals personalgeschwächten hohen Favoriten!) rückte in weite Ferne.
Das Nahziel aber, vielleicht mit 16 oder weniger Punkten zu verlieren, damit Jahn beim etwaigen Erreichen der Playoffrunde sogar eine gute Ausgangslage hätte (dazu müsste man Zweiter der Staffel Süd werden, nähme dann nämlich nur die beiden Ergebnisse gegen Ulm I mit) … dieses Nahziel blieb durchaus in den Köpfen der Jahnlinge, die den Rückstand im zweiten Viertel auf ein erträgliches 46:41 herunterschrauben konnten.
Leider waren in der so wichtigen Phase gleich nach dem Seitenwechsel die Hausherren das konzentriertere Team (70:59) und im Laufe des vierten Viertels wuchs ihr Vorsprung mit einigen zwingenden Drives und etlichen Offensiv-Rebounds auf zwanzig Punkte an, 87:67. In der Statistik stehen an dieser Stelle 23:9 „Second Chance Points“ und 21:10 „Offensiv Rebounds“, wie gesagt, Basketball ist nur sehr selten ungerecht!
Und deswegen appellierte Münchens Trainer-Team Armin Sperber und Timo Heinrichs in den letzten Minuten noch einmal an Herz und Hirn der Jahnlinge, erinnerten an die Tabellenlage (direkter Vergleich und so – siehe oben). Tatsächlich bäumten sich die Gäste noch einmal auf und verkürzten entscheidend auf 77:92. Selten wurde eine 15-Punkte-Klatsche so bejubelt wie diese!
Jahns Beste: Paul Göpffahrt (Effektivität 23, 21 Punkte, 7 Rebounds) – Alan de Vries (16eff, 22p, 5 3er, Foto) – Finn Feldheim(14eff, 12p, 6r) – Nico Hirtl und Moritz Herbst (je 6 Assists)
Boxscore: https://nbbl-basketball.de/matches/33147/
Weiter geht’s am Sonntag, den 26.11. um 15:00 zuhause gegen die BBA Giants Kornwestheim, die mit 3-3 Siegen gleich hinter Jahn München (4-2) rangieren und zuletzt mit einem richtig deutlichen 91:42 gegen Crailsheim überzeugen konnten.
PM: TS Jahn München