JBBL-Halbfinale 1: FC Bayern München – Eintracht Frankfurt / FRAPORT SKYLINERS

2018 verlor der FC Bayern München erst im Finale gegen ALBA BERLIN. Nun nehmen die Süddeutschen den vierten Anlauf, um den JBBL-Titel zu erringen. Vom Vizemeister zum Champion?

Dreimal, nämlich 2012, 2014 und 2018, war das JBBL-Team des FC Bayern München bereits beim TOP4 vertreten, einen Titel konnte es noch nicht erringen – ganz im Gegensatz zum Münchener NBBL-Team, das in diesem Jahr zum dritten Mal den Titel gewinnen kann. Doch vielleicht sind ja in diesem Jahr ja auch die U16-Youngster der Bayern an der Reihe, die bis dato eine mehr als überzeugende Saison gespielt haben.

In der Vorrunde blieben die Bajuwaren ungeschlagen, in der Hauptrunde leisteten sie sich nur eine Niederlage gegen ratiopharm ulm. Gruppensieger wurden die Bayern dennoch, und in den Playoffs machten sie schnelle Beute gegen Würzburg und Crailsheim, die in den jeweiligen „Best of three“-Serien glatt mit 2:0 besiegt wurden.

Die größte Herausforderung wartete dann im Viertelfinale mit der Porsche BBA Ludwigsburg auf die Mannschaft von Headcoach Florian Wedell. Die Barockstädter, angeführt vom überragenden Jacob Patrick, Sohn von BBL-Headcoach John Patrick, der in der Serie gegen die Bayern 27,7 PpS erzielte, machten es dem Erzrivalen enorm schwer. Am Ende setzte sich jedoch das bessere Kollektiv durch, und über das verfügten die Bayern.

Die enorme Tiefe ihres Kaders wird den Süddeutschen mit Sicherheit auch beim TOP4 helfen: Kein Spieler des FCBB steht im Schnitt länger als 25 Minuten auf dem Parkett, acht Akteure kommen auf mindestens 19 MpS. Auch die Offensivlast ist bei den Bayern auf viele Schultern verteilt, vier Spieler scoren im Schnitt zweistellig.

Bester Punktesammler im bisherigen Saisonverlauf ist Shooting Guard Benjamin Schröder, der auf 17,4 PpS kommt. Sein Backcourt-Partner Luis Wulff ist nicht nur zweitbester Scorer des Teams (13,3 PpS), sondern mit 40 Prozent auch der beste Dreierschütze der Bayern. Die meisten Versuche von Downtown nimmt indes Spielmacher Jonas März: Von seinen bislang 138 Versuchen von jenseits der Dreierlinie fanden immerhin 40 ihr Ziel (29 %).

In der vergangenen Saison standen die Münchener bereits ganz dicht vor dem Gewinn ihres ersten JBBL-Titels, im Finale des damaligen TOP4 erwies sich jedoch die Talentschmiede von ALBA BERLIN als zu stark. Nun nehmen die Bayern also den nächsten Anlauf, sich die JBBL-Krone aufzusetzen. Aus dem aktuellen FCBB-Kader haben bereits Wulff und März im vergangenen Jahr TOP4- Luft geschnuppert und wissen damit, worauf es bei einem solchen Turnier ankommen wird.

Neben ALBA BERLIN, das sowohl in der NBBL als auch in der JBBL Titelverteidiger ist, hat nur noch der FC Bayern München doppelte Meister-Chancen – Anreiz genug also, beim diesjährigen TOP4 wieder alles zu geben. 

SAISON-STASTIKEN

PUNKTE 80,7 / REBOUNDS 47,3 / BLOCKS 3,0 / STEALS 12,7 / TURNOVER 20,2 / EFFEKTIVITÄT 90,0 

 

Frankfurt: Wieder mal reif für den Titel? 

Kaum ein anderer Klub hat so früh so konsequent auf „den deutschen Weg“ und entsprechende Nachwuchsarbeit gesetzt wie die FRAPORT SKYLINERS. Prominente Aushängeschilder wie Johannes Voigtmann, Danilo Barthel, Konstantin Klein oder Isaac Bonga sind in Frankfurt zu den erfolgreichen Profis gereift, die sie heute sind, wobei niemand besser die Philosophie des Klubs repräsentiert als NBA-Spieler Bonga. Der heute 19-Jährige arbeitete sich, von seinem kleinen Heimatverein in Koblenz kommend, über die Frankfurter NBBL-Mannschaft und das ProB-Farmteam in den BBL-Kader der Hessen und hat es nun in die beste Liga der Welt geschafft.

Für alle Youngster in den U-Teams der Skyliners ist er ein Vorbild, dem sie nacheifern, und wer weiß: Vielleicht spielt der nächste Bonga (Isaacs jüngerer Bruder Joshua gehört übrigens zum  Kader…) schon im aktuellen JBBL-Team der Frankfurter? Die haben es mit großer Zähigkeit und Beharrlichkeit unter die vier besten U16-Teams in Deutschland geschafft und könnten nach 2016 zum zweiten Mal den JBBL-Titel an den Main holen.

Es war ein langer Weg bis zur Endrunde, die im Herbst vergangenen Jahres mit der Vorrunde und einer Bilanz von fünf Siegen und einer Niederlage begann. Es folgte die Hauptrunde, in der die Frankfurter ihre Bilanz auf neun Siege bei einer Niederlage ausbauten. In den drei Playoff-Runden schließlich setzten sich die Hessen in zwei Spielen gegen die BBU Allgäu/Memmingen, in drei Partien gegen das TEAM URSPRING und anschließend erneut in drei Spielen gegen ratiopharm ulm durch.

„Wir mussten in den Playoffs zweimal in ein Spiel 3 und haben bewiesen, dass wir mit Druck umgehen können. Von daher glauben wir fest an unsere Chance und wollen, nachdem die Saison mit einer Niederlage für uns begonnen hat, diese möglichst mit einem Sieg beenden!“, sagt Olaf Kanngießer, seit vielen Jahren erfolgreicher Jugendtrainer im Klub.

Gerade im Verlauf der der bisherigen Postseason und speziell in den beiden „Do or die“-Spielen gegen Urspring und Ulm stellten die jungen Skyliners unter Beweis, dass sie mit Druck umzugehen wissen – im TOP4 ein nicht zu unterschätzender Faktor. Dreh- und Angelpunkt im Spiel der Frankfurter ist Shooting Guard Amir Dorn, der mit knapp 20 Punkten pro Spiel mit Abstand Topscorer des Teams ist. Mit 5,8 Rebounds pro Spiel ist er in dieser Kategorie außerdem Frankfurts Zweitbester; nur Pierre Bathoum (6,7 RpS) greift sich mehr Abpraller. Durchschnittlich zweistellig punktet ansonsten nur noch Alessio Santagati (11,5 PpS + 4,3 ApS). Noch mehr als dieses Duo ist jedoch ein starkes Kollektiv Trumpfkarte der Hessen: Acht Spieler stehen durchschnittlich mindestens 17 Minuten pro Spiel auf dem Parkett, vier weitere zwischen neun und elf Minuten.

Gemeinsam zum Titel also? Warum nicht – vor drei Jahren hat das mit derselben Philosophie schon einmal geklappt! 

SAISON-STASTIKEN

PUNKTE 75,4 / REBOUNDS 44,2 / BLOCKS 2,4 / STEALS 13,0 / TURNOVER 16,0 / EFFEKTIVITÄT 83,5 

 

Samstag, 25. Mai, 12.30, JBBL-Halbfinale 1:

FC Bayern München – Eintracht Frankfurt / FRAPORT SKYLINERS

 

PM: NBBL gGmbH