Jena: Heartbreaker mit viel Applaus

Der gleichermaßen spannende wie tolle Playoff-Run der U16-Youngster von Medipolis SC Jena fand am vergangenen Sonntag ein dramatisches Ende. Das JBBL-Team von Trainer Tino Stumpf unterlag im entscheidenden dritten Duell des Playoff-Achtelfinales bei den Uni Baskets Paderborn am Ende hauchdünn mit 76:78, kassierte den spielentscheidenden Dreier der Ostwestfalen neun Sekunden vor Ultimo und wird sich nun in die Sommerpause verabschieden müssen. Der Schmerz, sich trotz einer kämpferisch starken Partie erst mit dem sprichwörtlich letzten Wurf der Partie geschlagen geben zu müssen, wird sicher noch eine Weile anhalten. Dennoch konnte das JBBL-Team von Medipolis SC Jena die Halle erhobenen Hauptes und unter dem Beifall der zahlreich an die Pader mitgereisten Angehörigen und Fans verlassen.


„Zunächst möchte ich mich bei allen Familien, Fans, Anhängern, Verwandten und Bekannten bedanken, die uns wirklich großartig unterstützt haben. Das war ein unglaublich tolles Erlebnis für die Jungs und uns als Mannschaft insgesamt. Beide Teams haben ein hart umkämpftes, gut klassiges Spiel abgeliefert, in dem am Ende ein Korb den Ausschlag gegeben hat. Leider zu unseren Ungunsten, aber auch das gehört bei allem Herzschmerz zum Sport und zur Entwicklung dazu“, sagte Jenas Trainer Tino Stumpf nach der Begegnung. „Was wir uns nach diesem dramatischen Finish ankreiden lassen müssen, ist, dass uns vor dieser engen Schlussphase der ein oder andere Fehler zu viel unterlaufen ist. Es muss bei einem solchen Duell, zudem in fremder Halle, schon viel richtig laufen, um als Sieger vom Parkett gehen zu können. Zudem war auch der kurzfristige Ausfall von Paderborns Leistungsträger Tom Brüggemann leider eher Gift als hilfreich für die Köpfe. Das hat unserer Grundanspannung nicht gut getan und wahrscheinlich die letzten Prozentpunkte gekostet, die notwendig gewesen wären, um Paderborn zu schlagen“, so Stumpf weiter.


„Nüchtern betrachtet, haben wir über das gesamte Spiel zu viele Gelegenheiten liegen gelassen, haben es verpasst, uns abzusetzen und die Entscheidung auf die Crunchtime vertagt. Auf der anderen Seite muss man aber eben auch Paderborn viel Respekt zollen. Sie haben trotz des Ausfalls einer ihrer besten Spieler und der damit verbundenen plötzlichen Underdog-Rolle heraus ihre Chancen genutzt und letztendlich den Dreier getroffen, der einmal von 20 Würfen fällt. Ungeachtet des Resultats möchte ich aber betonen, dass ich wahnsinnig stolz auf unsere Jungs bin, auf ihre Entwicklung sowie auf unsere gemeinsame Reise, die nun leider ein vorzeitiges Ende gefunden hat.


Selbst Bundestrainer Dirk Bauermann, der inkl. seines Assistenztrainers Heimo Förster persönlich in Paderborn anwesend war, attestierte beiden Mannschaften eine starke Leistung, lobte die Spielanlage und war auch von der Stimmung und dem Rahmen dieses Duells sichtlich begeistert.


Paderborns Fabian Kayser war es neun Sekunden vor der Sirene gelungen, seine Mannschaft ins Viertelfinale zu werfen. Bis zu diesem Zeitpunkt hatten sich beide Kontrahenten einen überwiegend ausgeglichene Schlagabtausch geliefert. So lief alles auf das Hitchcock-Finale hinaus, welches den Jungs von Medipolis SC Jena das Herz brach und für die ein oder andere nachvollziehbare Träne sorgte.


Punkteverteilung: Grau 21 (22 Reb.), Schmitt 19 (13 Reb.), Wieprecht 18, Haring 8, Lenz 6, Möhrl 2, Oeser 2, Bathe, Schultz, Fischer, Wick, Freiberg 


Spielfilm: 1. Viertel 23:16 – 2. Viertel 38:37 – 3. Viertel 60:60 – 4. Viertel 78:76 


Kompletter Boxscore


PM: Medipolis SC Jena