Jena: Science City ringt sensationell Bayern München nieder
In einer hochdramatischen und hart umkämpften Schlussphase ist es dem U19-Nachwuchs von Science City am Sonntagnachmittag gelungen, für das sportlich dickste Ausrufezeichen der gesamten Liga zu sorgen. Die Jenaer NBBL-Auswahl von Trainer Farsin Hamzei bezwang den mit Titelambitionen in die Meisterschaftsrunde gestarteten Kontrahenten des FC Bayern München Basketball mit 74:69 und gleicht mit diesen sensationellen Erfolg die Playoff-Serie beider Teams auf 1:1 aus. Nachdem sich die Saalestädter am zurückliegenden Wochenende den Münchnern noch mit 56:86 geschlagen geben mussten, wartet nun das alles entscheidende Duell am 14. April im Nachwuchsleistungszentrum an der Isar. Im Rahmen der gesamten 1. Playoff-Runde ist dieser Schlagabtausch die einzige Serie, die ein drittes Duell benötigt.
„Großen Dank an die Zuschauer und Fans in der Halle, die für eine echt tolle Atmosphäre gesorgt haben. Man konnte sehen, mit wie viel Spaß unserer Mannschaft vor dieser Kulisse gespielt hat. Mit dem Ergebnis bin ich natürlich sehr zufrieden, auch wenn wir im Detail noch genügend Arbeit vor uns haben. Die Jungs haben eine starke Leistung abgeliefert und sich am Ende mit dem Sieg selbst belohnen können. Wir fahren am kommenden Wochenende als Außenseiter nach München. Trotz dieser Rollenverteilung hoffe ich, hoffen wir, auf die Ansetzung zweier erfahrener Schiedsrichter, die der Bedeutung dieses alles entscheidende Duells, dem Stellenwert und der Qualität beider Programmen gerecht werden. Das war beim ersten Spiel in München nur phasenweise der Fall“, so Hamzei vorausblickend.
Während sich beide Teams im Auftaktviertel einen offenen Schlagabtausch geliefert hatten, die Isarstädter ihre physischen Vorteile früh ausspielen konnten und bis auf 9:19 absetzten, gelang es Science City den Faden der Partie noch vor Ende des Spielabschnitts wieder aufzunehmen. Punkt um Punkt und dabei mental äußerst stabil agierend, kämpften sich die jungen Thüringer an den Favoriten heran, legten mit ihrem energischen Auftreten die Basis zum zwischenzeitlichen 16:19. Auch im zweiten Viertel blieben die Saalestädter den favorisierten Gästen statistisch auf den Fersen, glichen durch Vuk Radojicic in der 13. Minute auf 27:27 aus, um sich mit einem Zwischenstand von 33:40 in die Halbzeitpause zu verabschieden.
Nachdem in dieser Phase wohl nur die größten Optimisten mit einem Jenaer Sieg gerechnet hätten, das Hamzei-Team weiterhin energisch und zielstrebig auftrat, durch Vuk Radojicic in der 23. Minute beim 46:45 sogar erstmalig in Front gehen konnte, präsentierte sich der Nachwuchs von Science City bis zu Beginn des letzten Abschnitts angriffslustig und hochmotiviert. Zwar lagen die Gastgeber in der finalen Viertelpause mit 56:58 in Rückstand, dafür sollte Partie spät, aber nicht zu spät zu Gunsten der Jenaer kippen. Ein Poster-Dunk zur Jenaer 66:65-Führung von Melvin Jostmann gegen zwei Münchner leitete eine atemberaubende Schlussphase ein, an deren Ende Benjamin Dizdar zwei entscheidende Nadelstich-Dreier mitten ins Herz der Bayern traf. Vor allem Dizdars zweiter Distanzwurf zum 74:69 mit Ablauf der Schussuhr 14.6 Sekunden vor der Sirene aus gut neun Metern entnervte die Gäste endgültig und entließ Science City nach dem feststehenden Erfolg in eine kollektiv jubelnde Siegertraube.
SCJ: Radojicic 17 Punkte, Jostmann 12, Dizdar 11, Krause 11, Bank 8, Becker 6, Mayr 5, Teichert 2, Otto 2, Sturcel, Schöps – Segeth (DNP)
PM: Science City Jena