MBA: JBBL-Team feiert tollen Erfolg

Die U16 der Mitteldeutschen Basketball Academy (MBA) hat ihr großes Ziel erreicht – und das bereits nach vier Spielen. Mit einem unerwartet klaren 78:64 (43:35)-Heimsieg gegen die Dresden Titans qualifizierte sich die Mannschaft von Trainer Darren Stackhouse vorzeitig für die Hauptrunde in der Jugend-Basketball-Bundesliga (JBBL).

Das Ausmaß dieses grandiosen Erfolgs wird erst bei genauerem Hinsehen deutlich. Der Hauptrundeneinzug bedeutet nicht nur den vorzeitigen Klassenerhalt und somit Planungssicherheit für die kommende Saison. Er garantiert auch, dass die MBA im kommenden Frühjahr erneut in den Playoffs vertreten sein wird. Zuvor dürfen sich die Stackhouse-Schützlinge in der Hauptrunde mit Top-Gegnern wie Alba Berlin messen, an denen sie nur wachsen können. 

Dagegen muss die U18 der MBA in der Weiblichen Nachwuchs-Basketball-Bundesliga (WNBL) weiter auf ihren ersten Sieg warten. Im Auswärtsspiel beim SC Rist Wedel bot das Team von Trainerin Sandra Rosanke über weite Strecken eine starke Leistung, verlor nach einem schwachen Schlussviertel aber denkbar unglücklich mit 66:67 (36:39). 

Einen guten Eindruck hinterließen die MBA-Rookies des Jahrgangs 2010 bei ihrem ersten Turnier in der Central European Youth Basketball League (CEYBL). Das Team von Trainer Elias Maahs belegte im tschechischen Brandys mit einer Bilanz von zwei Siegen und drei Niederlagen Platz vier. 

U16-JBBL: MBA – Dresden Titans 78:64 (43:35)

In die Vorfreude auf das Spitzenspiel mischte sich bei Stackhouse auch Nervosität. Mit Mika Siegert und Abdul Wasay Wafa musste er den Ausfall zweier Leistungsträger befürchten. Beide gaben kurzfristig grünes Licht für ihren Einsatz, auch wenn sie nicht im Vollbesitz ihrer Kräfte waren. Trotz dieser Schwächung dominierte die MBA das Spitzenspiel gegen die Titans, die Stackhouse vor der Saison zum Gruppenfavoriten auserkoren hatte. Mehr muss man über diese Mannschaft eigentlich gar nicht wissen. 

Das Fundament zum Erfolg schufen die Gastgeber bereits im ersten Viertel, als sie in der Offensive sofort ihren Rhythmus fanden und defensiv mit hoher Intensität überzeugten. Dabei schaffte es die MBA vor allem, die eigene Zone komplett dicht zu machen. Die Dresdner Top-Spieler Erwin Ludwig und Leonard Alejandro Benitez Arocha, die sich vor allem über ihren starken Zug zum Korb definieren, rannten sich immer wieder fest. So führte die MBA nach dem ersten Viertel bereits mit 25:16 und überstand auch eine Schwächephase im zweiten Abschnitt unbeschadet, weil junge Spieler wie Mark Chetverhov erfolgreich in die Bresche sprangen. 

Die Titans, die dieses Spiel unbedingt gewinnen mussten, um ihre Playoff-Chancen zu wahren, stemmten sich nach der Pause noch einmal mit Wucht gegen die drohende Niederlage und verkürzten den Rückstand zwischenzeitlich auf sechs Zähler. Die MBA ließ sich davon aber überhaupt nicht beeindrucken, zog auf beiden Seiten des Courts wieder an und stellte schnell wieder einen zweistelligen Punkteabstand her. Beste Werfer der MBA waren Siegert (22 Punkte) und Mohamed Ibrahim (20). Seine konstant gute Leistungen brachten Siegert nun sogar eine Einladung von Nachwuchs-Bundestrainer Dirk Bauermann zu einem Lehrgang der U16-Nationalmannschaft ein. 

Das sagt der Trainer: „Das Erreichen der Hauptrunde war unser Ziel. Ich hätte aber nicht gedacht, dass wir es schon Anfang November erreichen würden. Ich bin unglaublich stolz auf meine Mannschaft, die zum wiederholten Male mit einer starken Verteidigungsleistung geglänzt hat. Wir hatten das Spiel dadurch komplett unter Kontrolle. Vor einem Jahr haben uns die Dresdner unsere Playoff-Hoffnungen genommen, jetzt konnten wir uns revanchieren.“ 

U18-WNBL: SC Rist Wedel – MBA 67:66 (39:36)

Es ist erst ein knappes Jahr her, da erlebte die MBA gegen Wedel eine Demütigung und verlor mit 47 Punkten Unterschied. Seitdem hat sich das Team von Trainerin Sandra Rosanke stetig weiterentwickelt. Den besten Beweis lieferte die Partie am Sonntag. Am Ende einer dramatischen Partie herrschte bei der MBA dennoch Tristesse. 

Der Fortschritt verkam zur Randnotiz, schließlich hatten sich Chinaza Ezeani und Co. denkbar unglücklich und unnötig geschlagen geben müssen. Nach einem famosen dritten Viertel (22:10) führten die Gäste beim letztjährigen Viertelfinalisten scheinbar sicher mit 58:49, ehe sie im Schlussabschnitt völlig den Faden verloren und nur noch acht Punkte erzielten. In den letzten sieben Minuten gelang ihnen kein einziger Feldkorb mehr. Dabei mangelte es der MBA nicht an aussichtsreichen Wurfgelegenheiten, auch den letzten Angriff der Partie spielten die Gäste gut aus. Nur: Sie trafen einfach nichts. Und so scheiterte die MBA weniger am Gegner, als vielmehr an sich selbst. Dass eine desolate Trefferquote von 22 Prozent dennoch fast zum Sieg gereicht hätte, hat die MBA einer starken Leistung in anderen Bereichen des Spiels zu verdanken. Das Rosanke-Team kontrollierte den Rebound und passte sich hervorragend auf die jeweiligen taktischen Anpassungen der Gastgeberinnen an. Als beste Werferinnen der MBA zeichneten sich Daria Ilies (14 Punkte) und Maria Neumann (10) aus. U16-Nationalspielerin Ezeani schied bereits im dritten Viertel foulbedingt aus, wobei dem fünften Foul ein sehr fragwürdiger Pfiff vorausging. Zu allem Überfluss zog sich Alicia Rosanke nach einem Sturz auf den Hinterkopf auch noch eine Gehirnerschütterung zu. 

Das sagt die Trainerin: „Mir fallen auf Anhieb zehn Situationen ein, in denen wir unfassbare Fehler gemacht und Punkte leichtfertig verschenkt haben. Wir haben uns im letzten Viertel völlig aus der Ruhe bringen und von der Hektik anstecken lassen. Es ist unglaublich ärgerlich, denn wir hatten zuvor ganz vieles richtig gemacht. Wir hatten ein starkes Reboundverhalten, spielten Fastbreaks gut aus und blieben auch in schwierigeren Phasen stabil.“ 

MBA-Rookies verpassen knapp das Podest

Bei ihrem CEYBL-Saisondebüt zeigten die MBA-Rookies des Jahrgangs 2010 viele gute Ansätze, die Hoffnung geben für die kommenden Turniere. Naturgemäß klappte das Zusammenspiel noch nicht perfekt, schließlich bestand das Team aus Spielern acht mitteldeutscher Vereine. Dennoch wäre mit etwas mehr Glück und Cleverness sogar der zweite Platz möglich gewesen. Bei der 57:60-Auftaktniederlage gegen das Auswahlteam Thüringens führten die Maahs-Schützlinge lange Zeit, doch im Schlussviertel gaben sie das Spiel noch aus der Hand. Und auch im letzten Spiel gegen das Team des Gastgebers, der in der Endabrechnung Platz zwei belegte, führte die MBA nach dem dritten Viertel mit 44:39, ehe die Partie noch mit 51:60 verloren ging. Für Maahs war es die beste Turnierleistung seiner Mannschaft, weil sie defensiv noch eine Schippe draufpackte. 

Chancenlos war die MBA nur im Duell mit dem überlegenen Turniersieger PGE Spojnia Stargard. Die Polen gewannen ihre fünf Duelle mit einer durchschnittlichen Differenz von 51,2 (!) Punkten und ließen auch der MBA beim 103:53 (54:30) nicht den Hauch einer Chance. Bei ihren zwei Siegen überzeugten die Rookies mit viel Spielfreude, auch wenn die Umsetzung der Ideen noch nicht immer perfekt klappte. Gegen BBA Komarno sicherten sie sich mit einem furiosen Schlussviertel ein 73:64, wobei vier Spieler zweistellig punkteten. Völlig ungefährdet war indes der 66:47 (32:23)-Erfolg gegen MBC Karlova Bratislava. 

Zum MBA-Topscorer dieses Turniers avancierte Jakob Spalke. Der großgewachsene Guard vom USC Leipzig kam im Schnitt auf 19,4 Punkte und verwandelte in fünf Spielen elf Dreier. Emilio Fiedler Bauta überzeugte mit seinen Allround-Qualitäten und tat sich insbesondere beim Rebound hervor. Damit verdiente er sich die Nominierung für das Allstar-Team des Turniers. 

Für die MBA-Rookies spielten: Darian Amtmann (USV Halle), Tamino Beck (BSW Sixers), Emilio Fiedler Bauta (USC Leipzig), Fabio Friedrich (BBC Halle), Till Gollmann (BBC Halle), James Grätz (BSW Sixers), Luca Hübener (MBC Weißenfels), Heinrich Kaus (Young Baskets Harz), Hugo Koch (Young Baskets Harz), Johann Kräuter (USV Halle), Leo Kuhlemann (USC Magdeburg), Benjamin Roßner (BBC Halle), Michael Sens (Baskets Wolmirstedt), Jakob Spalke (USC Leipzig), Noah Winter (USV Halle). 

Das sagt der Trainer: „Dafür, dass wir im Vorfeld kaum Zeit miteinander verbracht hatten, bin ich hochzufrieden. Schließlich kennen die Spieler der anderen Mannschaften – von Thüringen abgesehen – einander bereits seit Jahren. Das hat man vor allem bei Stargard deutlich gesehen. Wichtig war für mich, dass wir uns von Spiel zu Spiel in allen Bereichen gesteigert haben. Defensiv haben wir im letzten Match noch einmal einen riesigen Sprung gemacht. Wir hätten natürlich gerne noch ein, zwei Partien mehr gewonnen, doch die Richtung stimmt. Besonders beeindruckt hat mich, dass wir sehr schnell eine tolle Teamchemie entwickelt haben.“

Bildtext: MBA-Spielmacher Nathan Westphal (am Ball) ließ sich in dieser Szene auch von zwei Gegenspielern nicht aufhalten.

Foto: Ewald Möhring

PM: MBA