Metropol: Achtelfinale gegen ALBA

22. März 2018

Aufsteiger Metropol Baskets Ruhr hat in der Nachwuchs-Basketball-Bundesliga (NBBL) sein Saisonziel erreicht: Das Kooperationsteam von ETB SW Essen, Citybasket Recklinghausen und Juniorpartner BSV Wulfen steht im Achtelfinale der U19-Bundesliga, gehört zu den 16 besten Teams Deutschlands und hat den Ligaerhalt für die NBBL-Saison 18/19 in der Tasche. Was jetzt noch folgt, ist pure Zugabe. Und diese Zugabe hat es in sich: Am kommenden Sonntag tritt das U19-Team der Metropol Baskets Ruhr zum ersten Achtelfinalspiel um die Deutsche Meisterschaft in der Berliner Max-Schmeling-Halle an. Gegner ist kein Geringerer als die U19 von Alba Berlin, eine Topadresse im deutschen Basketball. Spielbeginn ist um 15 Uhr. Da noch einige Metropol-Akteure am Samstagabend mit ihrem Heimteams im Einsatz sind, fährt der Metropol-Tross am frühen Sonntagmorgen 500 Kilometer gen Osten.

Natürlich ist Alba Berlin der turmhohe Favorit. Die Berliner dominierten zusammen mit den Young Rasta Dragons aus Quakenbrück/Vechta die Hauptrundengruppe 1, wurden mit einer Niederlage und dem gewonnenen Direktvergleich gegen die Niedersachsen Gruppensieger. Metropol hingegen zitterte sich mit 7 Siegen und 7 Niederlagen soeben für die Playoffs. Auch wenn die Favoritenrolle damit klar verteilt ist, glaubt die Ruhrgebiets-Auswahl an seine Chance. „Wir fahren nicht nach Berlin, um uns kampflos geschlagen zu geben“, sagt das Metropol-Trainer-Trio mit Björn Barchmann, Thorsten Morzuch und Predrag Radanovic. „Jetzt stehen wir im Achtelfinale. Warum sollen wir nicht alles versuchen, ins Viertelfinale zu kommen?!“

Gespielt wird nach dem Modus „best of three“ – also ist ein Team mit zwei Siegen im Viertelfinale. Berlin hat in einem potenziellen dritten Spiel den Heimvorteil. Am Sonntag ist also noch nichts entschieden. Wegen des Albert-Schweitzer-Turniers in Mannheim, für das Metropol-Center Finn Fleute eine Berufung in die U18-Nationalmannschaft erhalten hat, findet das zweite Spiel der Achtelfinalserie erst am 15. April (15 Uhr) in der Vestischen Arena Recklinghausen statt. Steht es dann 1:1, wird ein drittes Match am 22. April in Berlin gespielt.

Alba hat mit Jonas Mattisseck, Hendrik Drescher und Franz Jacob Wagner gleich drei Nominierte für die U18-Nationalmannschaft im Kader. Gleich acht Spieler haben in der laufenden Saison im Durchschnitt zweistellig gescort. Bei den Metropol Baskets sind das mit den Jugend-Nationalspielern Felipe Galvez Braatz, Finn Fleute und Till Hornscheidt nur drei Akteure. Allerdings hatten die Berliner in ihrer Gruppe oft leichtes Spiel, während Metropol in jeder Partie hart kämpfen musste, immerhin drei seiner sieben Siege erst in der Verlängerung holte. Metropol setzte im Verlauf der Gruppenphase 18 verschiedene Spieler ein, Alba Berlin sogar 19. Doch am Sonntag werden beide Seiten ihre vermeintlich beste Formation aufs Parkett der Nebenhalle A der Max-Schmeling-Halle in Prenzlauer Berg stellen. Die Metropol Baskets wissen aus eigener JBBL-Erfahrung, wie knapp Playoffs laufen können, auch wenn ein Team favorisiert ist. Viel hängt von der Tagesform, der Einstellung der Spieler und vom Verletzungspech ab.

Während von Alba Berlin jeder den Einzug ins Top4-Turnier Ende Mai in Quakenbrück erwartet, können die Metropol Baskets Ruhr ganz befreit ins Achtelfinale gehen. Es ist überhaupt das allererste Mal, dass ein NBBL-Team von Metropol die Playoffs erreicht hat. Davor ging es immer gegen den Abstieg, 2014 hatte es MBR dann auch erwischt. Immerhin zehn Spieler der Metropol Baskets Ruhr verfügen über Playoff- und Top4-Erfahrung, als sie vor zwei Jahren in der JBBL Dritter der Deutschen U16-Meisterschaft wurden. Einige Berliner Spieler sind dem Team gut bekannt, auch von vor vier Jahren, als der ETB SW Essen bei der Deutschen U14-Meisterschaft an den Berliner Teams Lichterfelde (mit Hendrik Drescher) und Lichtenrade (mit Jonas Mattisseck) scheiterte. Aber all das ist Geschichte. Am Sonntag zählen 40 Netto-Minuten: Alba Berlin gegen Metropol Baskets Ruhr, Bundeshauptstadt gegen Ruhrgebiet.

 

 

PM: Metropol Baskets Ruhr

Foto oben: Der Essener Philipp von Quenaudon (weißes Trikot) gehört zu den Metropol-Spielern mit Playoff- und Top4-Erfahrung.

Foto Mitte: Wulfens Alexander Winck (Nr. 5) ist Spielmacher und einer der besten Verteidiger der Metropol Baskets Ruhr.

Fotos: Dirk Unverferth