Metropol: Baskets Ruhr bezwingen Spitzenreiter Bayer Leverkusen
Mit einem 67:65 (30:32)-Heimsieg über Spitzenreiter Bayer Leverkusen feierten die Metropol Baskets Ruhr in der Jugend-Basketball-Bundesliga (JBBL) nicht nur ihren ersten Heimsieg der Saison, sondern kletterten zum Abschluss der Hinrunde in der Vorrundengruppe West auch auf den so wichtigen dritten Platz. Der würde am Ende zur Qualifikation für die Hauptrunde der besten 24 U16-Teams Deutschlands reichen. Verteidigen muss das Kooperationsteam von Citybasket Recklinghausen und ETB SW Essen diesen Platz in 14 Tagen, wenn gegen Rheinenergie Köln das nächste Heimspiel auf dem Programm steht, wieder in der Vestischen Arena Recklinghausen (27.11., 13 Uhr).
Das spielfreie Wochenende am kommenden Sonntag kommt den Coaches der Metropol Baskets Ruhr, Philipp Stachula und Pit Lüschper, mehr als gelegen. Für das Duell mit dem bislang ungeschlagenen Spitzenreiter aus Leverkusen hatte das Duo fast schon das letzte Aufgebot nominieren müssen. Center Nils Charfreitag meldete sich erneut krank, Robin Danes fiel verletzt aus, Patrick Liebert ist noch nicht wieder einsatzfähig, die Langzeitverletzten Jonas Thiehoff und Valentin Bredeck saßen wieder nur in zivil auf der Bank. Dass es angesichts dieser Misere dennoch zum Coup über den Tabellenführer reichte, war der enormen Kampfkraft des Teams geschuldet. Ein Blick auf die Foulstatistik bemühte Coach Philipp Stachula: „Meine Jungs haben 31 mal gefoult, Leverkusen 18 mal. Daran erkennst Du, wer sich mehr reingehängt hat.“
Ein großes Lob erhielten die drei Center Noah Wierig (11 Rebounds), Jan Philipp Wüllrich (double-double mit 11 Punkten und 10 Rebounds) und Dennis Ded (5 Rebounds), die unter den Körben gegen die großen Leverkusener Schwerstarbeit verrichteten. Mit einer harten Verteidigung zwangen die Ruhrgebietler ihren Gast zudem immer wieder zu Ballverlusten. 30 Turnover erlaubte sich Leverkusen, Metropol elf weniger. Am Ende warfen die Gastgeber aus dem Spiel heraus 23 mal mehr auf den Korb als Bayer 04. Das reichte trotz schwacher Wurfquote dann zum hauchdünnen Sieg.
Hauptlasten trug am Sonntag wieder die starting five, die 64 der 67 Punkte erzielte. Der schwer angeschlagene Lennard Kaprolat musste 32 Minuten den Ballvortrag organisieren und leistete sich dabei nur einen Ballverlust – herausragend. Aber ein Akteur drückte letztlich dem Spiel wieder seinen Stempel auf: Till Hornscheidt. Als es im Schlussviertel immer enger wurde, lief jeder Metropol-Angriff nur noch über Hornscheidt, der alle 12 Metropol-Punkte erzielte zum 12:11 im Schlussviertel. Glück für Metropol, dass Leverkusen am Ende nicht mehr traf. Henk Droste erwischte beim Gegner einen gebrauchten Tag, aber auch Malte Thimm hatte auf Metropol-Seite nicht unbedingt eingeplant, dass er nur zwei von 14 Würfen trifft.
Doch es reichte am Ende zu einem Überraschungssieg, zu dem alle ihren Beitrag geleistet hatten. Youngster Luca Michels zum Beispiel traf als einziger Akteur zu 100 Prozent von der Freiwurflinie: 2 von 2. Aber genau diese beiden Punkte reichten zum Sieg. Der ist aber nur dann etwas wert, wenn in 14 Tagen an gleicher Stelle Rheinenergie Köln geschlagen wird. Die Kölner sind inzwischen in der JBBL-Saison angekommen, fügten Sonntag BBT Göttingen die dritte Niederlage in Serie zu und sorgten erst dafür, dass Metropol auf Rang drei kletterte. Köln und Göttingen sind die nächsten beiden Gegner der Metropol Baskets Ruhr. Metropol-Teambetreuer Nils Stachowiak hätte nichts dagegen, wenn er zwei weitere Sieger-Videos schneidet – er ist der Mann fürs Bewegtbild beim Metropol-Projekt.
Metropol: Paul Sundheim, Tidjane Sow, Luca Michels (2), Andreas Altekruse (1), Till Hornscheidt (35/3), Lennard Kaprolat (6), Malte Thimm (4), Noah Wierig (8), Wesley Knaup, Dennis Ded, Fynn Dallinga und Jan Philipp Wüllrich (11).
Foto: Metropol-Topscorer Till Hornscheidt riss am Ende das Spiel an sich und führte sein Team mit 35 Punkten zum Heimsieg über Spitzenreiter Bayer Leverkusen. Foto: Dirk Unverferth
PM: Metropol Baskets Ruhr