Metropol: Baskets schieben sich auf Platz zwei vor
Mit einem umjubelten 83:75 (42:36)-Heimsieg über die RheinStars Köln schoben sich die Metropol Baskets Ruhr, Kooperationsteam von Citybasket Recklinghausen und ETB SW Essen, in der Jugend-Basketball-Bundesliga (JBBL) auf den zweiten Platz der Vorrundengruppe West vor. Neuer Spitzenreiter ist Favorit Giants Düsseldorf Junior Team, der mit 98:67 deutliche Revanche am bisherigen Tabellenführer Bayer Leverkusen nahm. Leverkusen hatte zum Saisonstart gegen Düsseldorf gewonnen. Nächster Gegner der Metropol Baskets Ruhr ist BBT Göttingen, das mit 67:64 einen hauchdünnen Sieg beim Schlusslicht Hagen feierte. Am kommenden Sonntag reisen die Metropol Baskets Ruhr nach Niedersachsen. Sollten sie dort den vierten Sieg in Folge feiern, wäre das ein riesengroßer Schritt Richtung Hauptrunden-Teilnahme, der gleichzeitig den vorzeitigen Klassenerhalt bedeuten würde.
Im vierten Saisonheimspiel mussten die Metropol Baskets erst einmal bange Minuten überstehen. Die Anzeigetafel in der Vestischen Arena war ausgefallen, erst kurz vor Ablauf der Frist konnte Citybasket-Geschäftsführer Martin Karbe Ersatz beibringen und die drohende Metropol-Niederlage „am grünen Tisch“ abwenden. Aber auch sportlich lief es alles andere als gut. Im ersten Viertel führten nahezu ständig die Gäste aus Köln, mit 20:23 ging der erste Abschnitt an die Domstädter. Doch das Team der Metropol-Coaches Philipp Stachula und Pit Lüschper kam gut ins zweite Viertel und übernahm die Führung. In der Verteidigung leisteten Tidjane Sow und Malte Thimm Schwerstarbeit gegen Kölns Jerry Fondja Tcheuka, der gegen diese Sonderbewachung letztlich nur auf einen Feldkorb kam. Und so führte Metropol zur Pause mit 42:36.
Dieser Spielverlauf überraschte so manchen Experten, denn die Ruhrgebietler boten nahezu ihr letztes Aufgebot auf. Neben den Langzeitverletzten Valentin Bredeck und Jonas Thiehoff fehlten die kranken Finn Pause und Dennis Ded. Janis Künsken, Luca Michels und Robin Danes pausierten verletzt. Am schmerzlichsten war aber das Fehlen von Powerforward Jan Philipp Wüllrich, der auf Klassenfahrt in London war. Topscorer Till Hornscheidt war zudem mächtig angeschlagen, konnte immer nur wenige Sequenzen mitwirken. Für ihn sprang am Sonntag der junge Recklinghäuser Pointguard Lennard Kaprolat in die Bresche. Kaprolat stand über 36 Minuten auf dem Parkett, lenkte das Metropol-Spiel und war mit 24 Punkten der treffsicherste Akteur beim Gastgeber. Er verdiente sich am Ende ein Sonderlob von Phil Stachula.
In Halbzeit zwei schraubten die Metropol Baskets ihre Führung dann schon auf 14 Punkte (60:46), gingen mit einem 65:56-Vorsprung ins Schlussviertel. Doch da begann dann das große Nervenflattern. Plötzlich war der komfortable Vorsprung auf 68:65 zusammen geschmolzen. In dieser Phase traf Lennard Kaprolat einen wichtigen Dreier, Patrick Liebert scorte beim Fastbreak und die Center Nils Charfreitag und Noah Wierig pflückten sich wichtige Rebounds. Die Letztgenannten brachten es am Ende jeweils auf ein Double-Double bei Punkten und Rebounds: der Halterner Charfreitag auf 15 Punkte/10 Rebounds, der Essener Wierig auf 10 Punkte/10 Rebounds. Als dann am Ende dann noch bei Köln Jerry Fondja Tcheuko und Aufbauspieler Rayen Ben Archour mit Foulhöchstzahl sowie Center Thomas Fankhauser verletzt ausschieden, war der dritte Metropol-Sieg in Serie in trockenen Tüchern.
Mit breiter Brust fahren die Ruhrgebietler am nächsten Sonntag nach Göttingen. Eine erfolgreiche Revanche für die ärgerliche Hinspielniederlage dort und Metropol stände mit einem Bein in der Hauptrunde der JBBL. Das ist das große Saisonziel des Bronzemedaillengewinners von Ulm 2016. Dass die Perspektive im Ruhrgebiets-Basketball-Projekt stimmt, bewies am Sonntag der Jungjahrgang 2002: 50 der 83 Punkte erzielten die Youngster im Team: Lennard Kaprolat, Nils Charfreitag, Patrick Liebert, Andreas Altekruse und Fynn Dallinga dürfen auch in der Saison 17/18 noch JBBL spielen, der verletzte Luca Michels zudem auch.
Metropol Baskets Ruhr: Paul Sundheim, Patrick Lierbert (9, 4 Assists), Tidjane Sow, Andreas Altekruse (2), Lennart Rieken, Till Hornscheidt (13, 4 Steals), Lennard Kaprolat (24/3), Malte Thimm (8/1), Noah Wierig (10, 10 Reb.), Wesley Knaup (2), Fynn Dallinga, Nils Charfreitag (15, 10 Reb.).
PM: Metropol Baskets Ruhr
Foto: Center Nils Charfreitag war mit 15 Punkten und 10 Rebounds maßgeblich am Metropol-Sieg über Köln beteiligt. Archivfoto: Dirk Unverfehrth