Quakenbrück / Vechta: „Ich glaube an meine Mannschaft“
Alles andere als leicht hat es derzeit die U19 der YOUNG RASTA DRAGONS in der Nachwuchs Basketball Bundesliga (NBBL). Der Vizemeister ist zwar mit drei Siegen in die Saison gestartet, zog zuletzt aber auch dreimal in Serie den Kürzeren. Die nun angebrochene Spielpause scheint für das Team von David Gomez (29, ESP) gerade richtig zu kommen. Zumal sich Leistungsträger Jammal Schmedes (18) am Wochenende beim 66:93 bei den Piraten Hamburg eine Sprunggelenksverletzung zugezogen hat und erst einmal ausfällt.
David, zuerst die wichtigste Frage. Wie geht es Jammal?
David Gomez: Schon besser. Am Sonntagabend war Jammal noch im Vechtaer St. Marienhospital. Er hat sich eine Kapselverletzung zugezogen, fällt etwa drei Wochen aus. Wir hatten zunächst eine noch schwerere Verletzung befürchtet.
Nach Jammals Verletzung klappte in Hamburg nicht mehr viel.
Ja, das stimmt leider. Die Mannschaft war nach diesem Schock wie gelähmt. Zumal ja keiner wusste, was genau mit Jammals Knöchel los war. Fast 30 Minuten lang haben wir dann praktisch nicht stattgefunden und das Spiel früh verloren. Nach dem 3. Viertel stand es in Sachen Effizienz 23:111 – da fehlen einem fast die Worte.
Im 4. Viertel wurde es viel besser.
Schon, ja, da hat die Mannschaft sich an der Ehre gepackt gefühlt und wirklich gute, konsequente letzte zehn Minuten hingelegt. Aber diese Reaktion, so ehrlich muss man sich das einfach eingestehen, kam zu spät. Zuvor waren wir mit viel zu wenig Intensität unterwegs.
Nach sechs Spielen steht Ihr nun bei drei Siegen und drei Niederlagen. Nach dem Traumstart folgte also die Ernüchterung?
Derzeit sprechen die Ergebnisse nicht für uns, richtig. Und dafür gibt es Gründe.
Die da wären?
Unsere Mannschaft ist neu zusammengestellt, eine Zeit lang fehlten uns wichtige Spieler aufgrund von Verletzungen. Auch konnten wir etwa in Hamburg nicht mit Radii Caisin spielen. Luc van Slooten wäre ja auch eine Option. Ohne solche zwei Leistungsträger und Anführer wird es eben schwieriger auf dem Niveau mit einer dann noch kleineren Rotation. Aber bitte nicht falsch verstehen. Dass Radii und Luc mit den Profis unterwegs sind, ist toll. Genau so soll im besten Fall ja der Weg eines jeden Talents aussehen – aus der NBBL zu den Profis.
Nichtsdestotrotz gestaltet sich somit der Trainingsalltag für die U19 kompliziert.
Ja. Denn wir müssen ja alle verstehen, dass die YOUNG RASTA DRAGONS zwei Klubs auf einmal dienen – RASTA Vechta und den Artland Dragons. Schaffen es unsere Leistungsträger zu den Profis, stehen sie uns so gut wie nie im Training oder am Wochenende zur Verfügung. Das schwächt eine Mannschaft in der NBBL sehr. Man darf nicht so vermessen sein, zu meinen, dass wir durch die Hauptrunde marschieren, nur weil die YOUNG RASTA DRAGONS in den letzten zwei Jahren jeweils das TOP4 erreicht haben.
Wie geht es also weiter?
Es wird nicht leichter. Wir sind eine sehr junge Mannschaft. Fünf Spieler sind Jahrgang 2002, drei aus dem Jahrgang 2001. Auch deshalb bräuchten wir viel mehr gemeinsame Trainingseinheiten. Andere Teams haben zum jetzigen Zeitpunkt bereits 80 oder mehr Teamtrainings absolviert, wir stehen bei zwölf – zwölf! Und auf diese Zahl kommen wir auch nur, wenn wir das Dienstagstraining in Vechta mit RASTAs Farmteam einbeziehen.
Aber die Talente trainieren dafür doch mit anderen Mannschaften.
Selbstverständlich, alle arbeiten tagtäglich sehr hart an sich und wollen besser werden. Die individuelle Entwicklung kommt also nicht zu kurz. Aber wir als Team treten auf der Stelle. Es braucht noch viel mehr Zeit als gedacht, um alle Puzzleteile zusammenzufügen und auch in Sachen Taktik neue Dinge für das Team zu entwickeln. Zurzeit sind wir noch weit davon entfernt, den Team-Basketball spielen zu können, den ich mir für die YOUNG RASTA DRAGONS vorstelle.
Ist also das Erreichen der Playoffs in Gefahr?
Sagen wir mal so, unter den aktuellen Umständen wird es sehr schwer. So ehrlich muss man einfach sein. Ohne Analyse der Situation kann man nichts zum Guten ändern. Dass wir jetzt eine Spielpause haben bis Anfang Dezember, spielt uns hoffentlich in die Karten. Die Rekonvaleszenten können zurück kommen und wir alle müssen genau schauen, was wir in Sachen Training vielleicht noch optimieren können. Wir werden viel reden müssen, in die Details gehen und alle müssen ab dem 7. Spieltag wieder richtig geil darauf sein, Spiele gewinnen zu wollen!
PM: SC RASTA Vechta