Rhein-Neckar: Führung und Sieg in letzter Minute
Im letzten Spiel der Vorrunde für die Metropolitans aus dem Rhein-Neckar Gebiet ging es in Trier heiß her. Ein Wechselbad der Spielereignisse von absolut katastrophal bis kaum zu glauben. Die Gladiators beim Schlusspfiff fassungslos, die Metropolitans völlig erschöpft und begeistert.
Das Trainerduo Mert Meral und David Deissler wähnten sich entweder im falschen Film oder sie wussten nicht, in welcher Halle sie jetzt tatsächlich stehen oder standen. Ein Déjà-vu besonderer Art. Schon gegen Karlsruhe spielten die RNM in der ersten Hälfte weit unter ihren Möglichkeiten und lagen mit 16 Punkten hinten. Wer glaubte, schlechter geht es nicht mehr, musste sich nur den Halbzeitstand (42:31) in Trier ansehen. Entsetzen in allen Gesichtern. Mit einer Quote von 25% aus dem Feld ist kein Spiel zu gewinnen. Die Trierer holen 34 Rebounds, die RNM 17. Kampfgeist sieht anders aus.
Nach der Pause sollte eigentlich der große Sturm aufkommen, es kam nur ein laues Lüftchen. Alle Quoten auf niedrigem Niveau. Die Fouls ausgeglichen. Die Gladiators arbeitet hart und gut unter beiden Körben (49 RB), leisten sich 27 Turnovers, behalten das Spiel aber unter Kontrolle und gehen mit 21 Punkten Vorsprung in die letzten 10 Minuten. Das Spiel nahm an Intensität zu. Die Metropolitans verteidigten früh, stören wo sie können und zwingen die Gladiators zu Fehlern und Fouls. Ein 10-0 Lauf die Folge und noch 9 Punkte zum Gleichstand. Moritz Utech, König der Balldiebe, holt im letzten Viertel fünf Steals (ges. 8) und zündet seine Mannschaft so richtig an, die jetzt spürt, dass ein Sieg in greifbare Nähe rückt. Senay Russom macht 14 von 25 Punkte, Jacopo Nitti (Topscorer) macht 13 von 26 und behält die Nerven an der Linie. In der Crunchtime überschlagen sich die Ergebnisse. Julius Schmitt, Ben Mülle und Mattis Misgeiski (21 Pkt.), der bis dato seine Mannschaft im Spiel hielt, alle mit fünf Fouls belastet, müssen vorzeitig das Spiel verlassen.
21 Punkte zu legalisieren, eine Bärenaufgabe für die RNM und das in den letzten 10 Minuten der Vorrunde, da Bedarf es viel Energie ein kleines Quäntchen Glück. Mit einem nahezu perfekten Spiel gelingt der jungen RNM-Mannschaft das Unglaubliche. Sie zwangen die Gladiators zu 16 Turnovers (ges. 43), lassen nur 6 Punkte zu und machen selbst 29, die höchste Punkte-Differenz in der bisherigen Spielzeit. Auf Seiten der Gladiators fehlte Jonah Telle, der im Durchschnitt 24,5 Punkte abliefert. Daouda Fall holt ein Double-Double (15,23) und ist der effizienteste Spieler (34EF) der Gladiators. Obwohl die RNM als Mannschaft einen verdienten Sieg heraus gespielt haben, stach einer in besonderer Weise hervor. Moritz Utech, der gefeiert und an diesem Spieltag zum MVP seiner Mannschaft und dem Trainerduo gewählt wurde.
Young Gladiators Trier vs RNM 71:73 (20:14, 22:09, 23:21, 06:29): M. Lehrmann (1,0), J. Nitti (26,7), J. Knödel (10,3), U. Tanrikulu (0,0), L. Resch (3,8), J. Krönung (0,2), Ch. Miller (0,0), S. Russom (25,8), M. Utech (0,0), J. Watson (4,7), F. Ebonine (0,2) D. Edwards (4,1)
PM: Rhein-Neckar Metropolitans / Foto: Anja Edwards