Rhein-Neckar: Mert Meral neuer JBBL-Trainer
Die Jugend Bundesliga Mannschaft der Rhein-Neckar Metropolitans, eine Kooperationsgemeinschaft aus Viernheim/Weinheim und Mannheim, formiert sich neu. Einige Jahrgänge werden in die NBBL wechseln oder U18 spielen. Die Jahrgänge 2008/9 sind nun gefragt. Sie hatten in den letzten Monaten die Gelegenheit, sich über ein Tryout in Mannheim für den neuen JBBL-Kader zu qualifizieren. Acht Spieler aus dem ehemaligem Kader sind noch dabei, die andern kommen aus Weinheim, Speyer, Worms und Dürkheim.
Auf einen neuen Kader folgt ein neuer Trainer. Mert Meral übernimmt das Amt von Ali Kocak, trainiert den neuen JBBL-Kader und ist stellvertretender sportlicher Leiter der SG Mannheim. Als Asisstent wird David Deissler unterstützen, der zusätzlich noch die U16 Oberliga trainiert. Beide wollen an die erfolgreiche Arbeit von Ali Kocak (JBBL-Qualifikation 2017/18 mit Assistant Coach Jan Heitmann) anknüpfen, die Mannschaft weiterentwickeln und erstmalig in die Playoffs einziehen.
Mert Meral machte seine ersten Basketball Erfahrungen in Reutlingen, wo er auch das Abitur 2018 ablegte. In der Spielzeit 2019/20 kam er nach Mannheim und übernahm direkt die Aufgaben als Assistant Coach unter Ali. Neben seinem Studium ist er ausnahmslos in Sachen Basketball unterwegs. Im April nahm er am Netzwerk-Event für junge Engagierte in Frankfurt teil, organisierte Testspiele und hat die letzten Monate daran gearbeitet, seinen Kader zu formen.
„First at all – Basketball Weltmeister – die deutschen Basketballer machen historisches wahr und holen Gold in Manila! Gehst noch?
Mert: Eine unglaubliche Geschichte, einfach fantastisch. Es war ein bewegender Moment für alle, die Basketball lieben. Australien geschlagen, USA geschlagen, Finale gewonnen. Den Jungens wurde nichts geschenkt und sie sind verdient Weltmeister geworden.
Die Europameisterschaft war schon super und nun eine Goldene, kaum zu glauben. Aber nun zu deiner neuen Aufgabe Mert. Mich würde zunächst interessieren, wie die Arbeit mit Ali so war. Vielleicht kannst du uns einige Einblicke in sein Training geben?
Mert: Die Zusammenarbeit mit Ali hat mein Basketballwissen in der Theorie, wie in der Praxis, auf das nächste Level gebracht. Ali fördert nicht nur, sondern fordert auch – dementsprechend war ich sehr dankbar für die Ausbildung, die ich unter Ihm genossen habe. In seinem Training herrschte ein gewissen „geben und nehmen“ – je mehr Energie und Einsatz seine Schützlinge im Training aufgewiesen haben, desto mehr wurde auch in diese Investiert.
Und wie war es so bei den Spielen. Er war immer sehr fokussiert am Spielfeldrand und konnte auch mal in Rage geraten. Wie war das für dich an seiner Seite?
Mert: Ich denke, dass ein gewisses Maß an Fokus eine essenzielle Eigenschaft eines guten Trainers ist. Jeder Trainer möchte, dass im Training Einstudierte auf dem Feld sehen. Wenn die Spieler dieses dann nicht ins Spiel übertragen können, da konnte er auch schon mal in Rage geraten.“ Einer meiner Aufgabe vor dem Spiel sah ich darin, ihm aus dem Videoscouting der Gegner Auffälligkeiten inklusive Lösungsvorschläge zu geben. Das war für ihn ein hilfreiches Instrument und gehörte zu anderen Details zu meinen Aufgaben. Da Ali immer klar kommunizierte, was er sehen will und was die Spieler leisten sollten, war die lautstarke Begleitung für die Spieler mehr Antrieb als Schelte, damit jedem klar war, was er forderte.
Gibt es Bereiche, Spielanweisungen, Taktiken oder Strategien, die du von Ali übernehmen wirst?
Mert: Ich werde Ali keinesfalls kopieren. Wie auch. Ich bin um einiges jünger als Ali, habe eigne Vorstellungen. Wie gesagt, ich habe vieles von ihm gelernt und selbstverständlich werde ich einige Dinge in meinem Repertoire aufnehmen. Es muss aber auch zu dem Kader passen, den ich für die kommende Spielzeit aufbaue. Manche Ideen und Ansätze werden sicherlich passen, aber Basketball ist eine verdammt komplexe und kreative Sportart. Unsere Basketballer haben verschiedene Talente und Fähigkeiten. Daraus muss ich mit meinem Assistant Coach eine schlagkräftige Truppe formen und ich hoffe, meine Handschrift wird dann erkennbar.
Wie läuft die Kaderbildung. Ist sie schon abgeschlossen?
Mert: Die Kaderbildung befindet sich im Endstadium. Wir haben beachtenswerten Mix aus talentierten Spielern, die wir zu einer Einheit formen wollen. Es ist alles noch ein bisschen roh, aber es wird. Die Teamchemie stimmt und ich bin zuversichtlich, dass wir auf einem guten Weg sind.
Ihr habt schon einige Vorbereitungsspiele gemacht. Wie liefen die so?
Mert: Man merkt, dass es noch Abstimmungsschwierigkeiten gibt. Auch ist die Leistung einzelner nicht so beständig, wie wir es gerne hätten. Es läuft phasenweise recht rund und dann haben wir auf einmal Sand im Getriebe. Nichts, was uns sehr beunruhigt und wir sind noch in der Vorbereitung. Die Mannschaft macht von Training zu Training große Fortschritte und das zählt für uns.
Wie sehen deine Ziele für die kommende Spielzeit aus?
Mert: Das ultimative Ziel wäre natürlich die Qualifikation für die Playoffs. Letzte Saison sind wir knapp daran gescheitert. Die Playoffs im Visier – wie gesagt, wir werden hart daran arbeiten.
Mit diesem Ziel vor Augen ist auch der Weg klar, diesen gilt es nun zu gehen.
Eine neue Mannschaft, ein junges Trainerteam und eine Liga, die sicherlich wieder einige Talente hervor bringen wird. Es kann der Einstieg zu Größerem werden und im Oktober wird es dann endlich wieder los gehen. Dann wird sich zeigen, ob die harte Vorbereitungszeit der Rhein-Neckar Metropolitans Früchte trägt.
PM: Rhein-Neckar Metropolitans