RSM Ebner Stolz Jugend-TOP4: ratiopharm ulm schlägt Gastgeber ALBA und steht im Finale

17. Mai 2025

Beim RSM Ebner Stolz Jugend-TOP4 setzte sich ratiopharm ulm im ersten NBBL-Halbfinale gegen Gastgeber ALBA BERLIN mit 94:84 (21:25; 20:32;  21:20; 22:17) durch). Beste Scorer bei Ulm waren Jervis Scheffs mit 25 und Frederick Erichsen mit 24 Punkten, für Berlin kam Mathéo Hermann auf 15 Zähler. Ulm hat so die Chance, erstmals in seiner Vereinsgeschichte den NBBL-Titel zu erringen. 

Spielverlauf und Wendepunkt: Vor der prächtigen Kulisse von 2.200 Zuschauern in der Berliner Sömmeringhalle verlief der Start ausgeglichen, nach drei Minuten hieß es 9:9. Als erstes drückte ALBA das Gaspedal mehr durch und ging durch einen Dreier von Mathéo Hermann mit 17:12 (7. Minute) erstmals deutlicher in Führung. Ulm blieb unbeeindruckt, gestattete Berlin in den letztren drei Minuten bis zur Viertelpause nur noch vier Zähler und führte nach zehn Minuten mit 25:21.

Was sich bereits in der Schlussphase des ersten Viertels andeutete, verfestigte sich in den zweiten zehn Minuten: Vorne vergab ALBA leichtfertig seine Möglichkeiten, in der Defensive hatten die groß gewachsenen Berliner Probleme, die quirligen Ulmer zu stoppen. Vor allem Jervis Scheffs (17 Punkte in der ersten Halbzeit, 83 Prozent Feldwurfquote) und Jordan Müller (zehn Punkte, 100 Prozent Wurfquote) machten den Gastgebern zu schaffen. Immer zogen die Ulmer beherzt zum Korb – und Fouls von ALBA, durch die Mannschaft von Florian Flabb, Coach des Jahres 2025 in der NBBL, immer wieder an die Freiwurflinie ging (24/18). Berlin zum Vergleich erarbeitete sich nur sechs Boni (drei Treffer). Beim Stand von 57:41 wurden die Seiten gewechselt.

Es war klar, dass sich ALBA vor eigenem Publikum nicht so leicht geschlagen geben wollte. Dementsprechend legten sie in der zweiten Halbzeit schnell los: Ein Dunk von Amon Dörries, ein Dreier von Dorian Grosber, und es dauerte nicht lange, da betrug der Rückstand nur noch zwölf Punkte (48:60, 22.). Ein Weckruf für die Ulmer, die fortan wieder konzentrierter zu Werke gingen. Ein Dreier von Scheffs zum 74:53 (27.) und vor allem ein spektakulärer Block von Müller gegen Hermann kurz vor der Viertelsirene stellten den alten Abstand fast wieder her (77:62).

Wenn es im dritten Viertel nicht mit dem Comeback geklappt, dann halt im vierten, schien das Motto der Berliner zu sein, die sich mit dem Mute der Verzweiflung gegen die drohende Niederlage stemmten – und den Rückstand mit Autorität reduzierten! Dunk Anton Kemmer, Traffic Jam Noah Isichei, Dreier Hermann, Dunk Kemmer – plötzlich stand es nur noch 76:81 (35.)! Ulm zitterte plötzlich die Hand an der Freiwurflinie, aber dann nahm Frederik Erichsen das Heft in die Hand: Mit sechs Punkten in der Crunchtime sorgte er für die Entscheidung zugunsten der Ulmer, die mit 94:84 am Ende gewannen.

Duell im Fokus: ALBAs Guards Mathéo Hermann (15 Punkte), Noah Isichei und Dorian Grosber (beide zehn) mühten sich in der zweiten Halbzeit, das Blatt zugunsten der Hausherren zu wenden, doch Erichsen hatte etwas dagegen. Seine zehn Punkten in der ersten Halbzeit ließ er 14 nach dem Seitenwechsel folgen, und das mit einer phänomenalen Wurfquote von 88 Prozent (7/8, 9/12 Freiwürfe). Jervis Scheffs legten mit seinen 16 Punkten in der ersten Halbzeit (am Ende 25) den Grundstein zum Ulmer Sieg.

Zahlen, bitte: Ulm traf nur 25 Prozent seiner Dreier (5/20), ALBA  starke 41 Prozent (13/32), und trotzdem reichte es nicht für den Sieg, weil hochprozentig aus dem Zwei-Punkte-Bereich traf (64 Prozent, Berlin 39).

Meilensteine: ALBA BERLIN hätte am Sonntag seinen sechsten NBBL-Titel nach dem Double 2022 und 2023 sowie 2018, 2014 und (damals in der Sömmeringhalle) 2009  gewinnen können. Nimmt man die Kooperation mit dem Urspring, wonach man als TEAM ALBA URSPRING firmierte, sind es bis heute sogar sieben NBBL-Meisterschaften (2010 und 2011). Jetzt aber hat ratiopharm ulm die Chance zum ersten Mal in seiner Vereinsgeschichte den NBBL-Titel zu gewinnen.

Spieler der Partie: Auch wenn Jervis Scheffs Topscorer der Partie wurde, gebührt diese Ehre Frederik Erichsen.

Der X-Faktor: Jordan Müller erzielte 14 Punkte, verteilte sechs Assists und sorgte mit seinem spektakulären Block Ende der ersten Halbzeit für das Highlight der Partie.

Die Scorer hinter den Scorern: Vier Berliner punkteten zweistellig, Amon Dörries wurde mit 14 Zählern zweitbester Topscorer von ALBA hinter Mathéo Hermann (15).

Am Rande der Bande: Wie bereits gestern waren auch am Turnier-Samstag DBB-Vizepräsident Stefan Raid, die Bundesjugendtrainer Dirk Bauermann, Alan Ibrahimagic und Christian Held sowie 3×3-Olympiasiegerin Svenja Brunckhorst in der Halle, außerdem Rekordnationalspieler Patrick Femerling und Ex-Nationalspieler Jan Jagla, Anton Gavel, Headcoach von BBL-Ligist Bamberg Baskets und dessen Co-Trainer Arne Woltmann, Ralph Held, Sportlicher Leiter beim ProA-Ligisten VET/Concept Gladiators Trier, und ChaCha Zazai, Headcoach beim ProA-Ligisten Giants Düsseldorf.

So geht’s weiter: ratiopharm ulm bestreitet am morgigen Sonntag das NBBL-Endspiel gegen den Sieger der Partie RASTA vs Bayern. Berlins Hoffnungen auf einen Titel ruhen auf dem JBBL-Team, das das Endspiel gegen Oldenburg erreicht hat. Das WNBL-Team von ALBA verlor im Halbfinale gegen Würzburg.

Video: Die Partie gibt es im Re-Live auf www.sporttotal.tv zu sehen. Die Stats zum Spiel gibt es hier.

PM: NBBL gGmbH

Fotos: Florian Ullbrich/camera4 (Instagram: Flotograf)