Throwback Thursday: Breitengüßbach am Ziel seiner Träume

23. April 2020

Endlich! Nach sechs Jahren NBBL und vier TOP4-Teilnahmen wurde die Sehnsucht des TSV Tröster Breitengüßbach nach der Deutschen U19-Meisterschaft im fünften Anlauf gestillt. Die Franken holten sich im Finale gegen Außenseiter Eisbären Bremerhaven in der Hagener ENERVIE Arena den lang ersehnten Titel. Das vermeintliche Endspiel fand bereits im Halbfinale statt, wo die Güßbacher den Erzrivalen und Titelverteidiger Urspring mit 68:64 bezwangen.

Ein Selbstläufer war der Titelgewinn, nachdem die vielleicht größte Hürde aus dem Weg geräumt war, für die Tröster-Jungs jedoch nicht. Bremerhaven entpuppte sich als würdiger Finalist und stellte den Favoriten ein ums andere Mal vor Probleme. Im ersten Viertel punkteten die Nordlichter konsequent am Brett, und es dauerte bis zum zweiten Viertel, ehe sich die Güßbacher darauf eingestellt hatten. Die Eisbären hatten in Junioren-Nationalspieler Helge Baues und Bazoumana Koné ihren Leistungsträger, während sich die Franken wie in den vergangenen Jahren als starkes Kollektiv präsentierten. Und diesem gelang es bis zur Halbzeit, erstmals eine etwas deutlichere Führung zu etablieren (39:32).

Vorentscheidung im dritten Viertel

Mitte des dritten Viertels sollte dann schon die Vorentscheidung fallen: Güßbach startete einen 14:0-Run zum zwischenzeitlichen 56:36 (26. Minute). Point Guard Dino Dizdarevic führte in dieser Phase gut Regie und setzte seine Mitspieler ein ums andere Mal gekonnt in Szene, Bremerhaven hatte wenig entgegenzusetzen. Vor dem Schlussviertel führten die Franken mit 63:49. Hoffnung auf ein Comeback keimte bei den Eisbären noch einmal kurz vor Schluss auf, als es ihnen gelang, den Rückstand unter die magischen Zehn-Punkte-Marke zu drücken (64:71, 39.), doch sollten sich der Bamberger Nachwuchs, den ersten Titelgewinn dicht vor Augen, nicht mehr die Butter vom Brot nehmen. 

„Dieser Titel ist unheimlich wichtig für uns. Das letzte Mal sind wir vor zehn Jahren Deutscher Meister geworden, damals noch mit Steffen Hamann und Chris McNaughton. Und auch heute ist es natürlich unser Ziel, junge Spieler in den Profi-Kader zu bringen – was schwer genug ist, denn das Niveau bei den Brose Baskets ist unheimlich hoch“, erklärte Ulf Schabacker, Trainer des TSV Tröster Breitengüßbach. „Mein Respekt heute geht an Bremerhaven, das zu Recht im TOP4 stand und uns das Leben richtig schwer gemacht hat.” 

Eisbären-Coach Hamed Attarbashi: „Die Enttäuschung nach der Niederlage im Finale wird bei uns relativ schnell verfliegen, da bin ich mir sicher. Das Erreichen des NBBL-Finales ist der größte Erfolg in unserer Vereinsgeschichte, das kann uns keiner mehr nehmen. Heute haben wir gezeigt, dass wir gegen das favorisierte Team aus dem Süden mehr als mithalten können. Letztendlich haben uns die Rebound-Hoheit der Güßbacher und die daraus resultierenden zweiten Chancen das Genick gebrochen.”

Für den TSV Tröster Breitengüßbach, bei dem unter anderem der heutige A-Nationalspieler Johannes Thiemann im Kader stand, waren Johannes Richter (21 Punkte /2 Dreier) und Philip Daubner (14/3) die Topscorer; für Bremerhaven kam Bazoumana Koné auf 16 Zähler (ein Dreier).

JBBL Finale 2012: Kamp führt Paderborn zum Titel

Niklas Kiel, Karim Jallow, Luis Figge, Richard Freudenberg: Das Finale um die Deutsche U16-Meisterschaft vor acht Jahren bot einigen Youngstern erstmals die große Bühne, die es heute bis in die 1. Liga geschafft haben. Dominiert wurde das Endspiel jedoch von zwei anderen Akteuren: Lars Kamp von den Paderborn Baskets und Tim Hasbargen vom FC Bayern München lieferten sich ein legendäres Shootout – mit dem besseren Ende für den Ostwestfalen…

Sowohl für die Baskets als auch für die Bayern war es die erste Teilnahme am TOP4. Die Paderborner profitierten von der Nähe ihres Heimatorts zum Endspielstandort und konnten sich über zahlreiche Anhänger auf den Tribünen freuen. Schon früh wurde klar, dass Kamp und Hasbargen die Partie dominieren sollten. Ohne Junioren-Nationalspieler Lars Kamp lief bei den Paderbornern fast nichts, der Guard war Dreh- und Angelpunkt in der Mannschaft von Coach Stephan Schettke. Bis zur Pause hatte er 14 Punkte erzielt, am Ende sollten es 29 werden. 

 

Kamp & Kiel vs Hasbargen

Auf Seiten der Münchener war es Tim Hasbargen, der seine Farben immer wieder ins Spiel zurückbrachte. Mit fünf Punkten in Serie hatte Kamp nach sieben Minuten auf 19:12 erhöht, Hasbargen konterte mit der Schlusssirene nach dem ersten Viertel mit einem Dreier zum 18:22. Hasbargen sollte es auch sein, der München zu Beginn des zweiten Viertels wieder auf zwei Zähler heranbrachte (22:24). Es folgte die stärkste Phase des FCB, der nach Punkten von Karim Jallow und erneut Hasbargen vier Minuten vor der Pause erstmals deutlicher in Führung ging (33:27). Die Baskets verließen sich auf ihren Leader Lars Kamp – und wurden nicht enttäuscht. Entweder punktete der Guard nach Drives zum Korb selbst oder setzte gekonnt seine Mitspieler in Szene. Zur Halbzeit (35:35) hatten sich die Baskets von ihrem kleinen Tief wieder erholt.

Nach dem Seitenwechsel machte Kamp da weiter, wo er vor der Pause aufgehört hatte: Sein Dreier bedeutete die 43:35-Führung für die Baskets (22.). Alan Boger erhöhte auf 51:38, Kamp direkt im Anschluss auf 53:38 (24.) – Bayern musste sich etwas einfallen lassen, um nicht früh entscheidend ins Hintertreffen zu geraten. Doch Paderborn blieb trotz der beruhigenden Führung hochkonzentriert und legte in Person von Niklas Kiel, der ebenfalls ein starkes Spiel machte, nach (57:40, 25.).

Die Bayern, immer wieder angetrieben von Headcoach Berthold Bisselik, ließen jedoch die Köpfe nicht hängen und versuchten, sich Punkt um Punkt heranzuarbeiten – was auch gelang: Nach Ende des dritten Viertels betrug der Rückstand zwar immer noch zehn Punkte (54:64), doch die Bayern hatten den Glauben an sich und den immer noch möglichen Sieg wiedergefunden. Zu Recht, wie der Beginn des Schlussabschnitts schnell zeigen sollte. Ein Drei-Punkte-Spiel von Hasbargen brachte München auf fünf Zähler heran (59:64, 32.). Ein Korbleger und ein Freiwurf von Kamp ließen die Baskets wieder ein wenig durchschnaufen (69:62, 35.).

Bayern kommt auf acht Punkte heran

Doch Paderborn bestand an diesem Tag nicht nur aus Lars Kamp: Speziell Niklas Kiel bewies, dass man sich in der Crunchtime auch auf ihn verlassen konnte: Sein Dreier zum 72:63 vier Minuten vor Schluss ließ die Westfalen und ihre zahlreich mitgereisten Fans erstmals vom Titel träumen. Als dann auch noch Boger Hasbargen an der Mittellinie den Ball klaute und zum 76:65 vollstreckte, Kamp kurz darauf auf 78:65 erhöhte, gab es in der gut gefüllten Hagener Arena nicht mehr viele, die noch an ein Comeback der Bajuwaren glaubten – außer den Bayern selbst. Hasbargen, der am Ende auf 31 Punkte kam, verkürzte noch einmal auf 70:78 (37.), doch Punkte von Kiel zum 80:70 110 Sekunden vor Schluss sollten den Widerstand des FC Bayern München endgültig brechen. Am Ende gewannen die Paderborn Baskets mit 88:75 und holten sich zum ersten Mal die JBBL-Krone.

„Selbst als wir vier Minuten vor Schluss mit 14 Punkten geführt haben, habe ich zu meinen Jungs gesagt: `Das Ding ist noch nicht gelaufen´. Wir wussten um die Qualität der Bayern und auch, dass sie nicht aufgeben würden. Letztendlich kam man sagen, dass wir uns im Laufe der Saison kontinuierlich gesteigert haben und zum richtigen Zeitpunkt unseren besten Basketball gezeigt haben. Lars war heute sicher unser überragender Scorer, aber alle anderen sind für unseren Erfolg genauso wichtig“, gab Stefan Schettke, Trainer der Paderborn Baskets, nach dem Finale zu Protokoll. 

„Ich bin trotz der Niederlage stolz auf meine Jungs; allein, dass wir beim TOP4 dabei sind, ist eine Riesen-Sensation“, erklärte Bayern-Coach Berthold Bisselik. „Es hat an Kleinigkeiten gelegen. Mitentscheidend war der Beginn der zweiten Hälfte, als Paderborn gleich zwei Dreier gegen den Mann getroffen hat und einen kleinen Run initiieren konnte. Wir dagegen waren heute mit insgesamt zwei Dreier aus der Distanz nicht so gefährlich wie sonst.“

 

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PM: NBBL gGmbH / JF