TOP4-Kandidaten: Wer hat das Zeug zum NBBL-Champion? – Teil II

 FC Bayern München: Aus der Abwehr entspringt ein Fluss (in der Offensive)

bayern münchen TeamDie Historie: Mit der JBBL-Mannschaft war der FC Bayern München schon zweimal (2012 und 2014) beim TOP4 vertreten, nun soll es auch der U19-Nachwuchs des Klubs in die Endrunde schaffen. Eine Finalteilnahme (vielleicht sogar eine doppelte, den auch die JBBL-Truppe steuert wieder auf TOP4-Kurs) wäre auch Ausdruck der finanziellen wie personellen Anstrengungen, die der Verein seit den vergangenen Jahren im Nachwuchsbereich unternimmt.

Die Saison: Neun der letzten zehn Hauptrundenspiele gewonnen, nur 57,6 Punkte pro Spiel kassiert, die Spiele durchschnittlich mit einer Differenz von über 26 Punkten gewonnen: In der starken Division Südost stach die Mannschaft des FC Bayern München noch heraus. Die erste und einzige Niederlage in der Hauptrunde kassierten die Münchener am 23. November gegen Breitengüßbach – für die sie sich dann am letzten Spieltag in der Halle der Franken revanchierten und sich bei dieser Gelegenheit auch gleich den direkten Vergleich und damit den Division-Sieg sicherten. Kein großes Federlesens machte der FC Bayern dann im Playoff-Achtelfinale gegen den Südwest-Vierten Speyer, der in zwei Spielen mit einer durchschnittlichen Differenz von knapp 34 Punkten vom Feld gefegt wurde (zur Ehrenrettung der BIS Baskets sei gesagt, dass sie in der Serie auf einige Leistungsträger verzichten mussten).

NBBL14-15_FCBB_W++rzburg_Spieltag_Jallow_HermannDie Stärken: Der FC Bayern verfügt über einen tiefen Kader: 17 Spieler konnte Headcoach Oliver Kostic bislang einsetzen. Das spiegelt sich auch in den Einsatzzeiten wieder: Außer Richard Freudenberg (knapp 29 Minuten pro Spiel) steht kein Münchener länger als 24 Minuten auf dem Parkett. Das Team zeichnet sich sowohl durch starke Reboundarbeit (40,4 Rebounds pro Spiel) und Teamplay (18,5 Assists pro Spiel) aus. Und die Verantwortung ist auf mehrere Schultern verteilt: Vier Akteure punkten im Schnitt zweistellig, fünf weitere steuern fünf bis acht Punkte pro Partie bei. Prunkstück ist jedoch die starke Defensive der Rot-Weißen: Wie eben schon erwähnt, kassierten sie im bisherigen Saisonverlauf weniger als 58 Gegenpunkte im Schnitt. Aus der aggressiven Abwehrarbeit generieren die Bayern leichte Punkte: Knapp zwölf Steals verzeichnen sie pro Partie.

Die Schwächen: Der starken Quote aus dem Zwei-Punkte-Bereich von über 60 Proeztn steht eine ausbaufähige Dreierquote gegenüber: Nur knapp 30 Prozent der Versuche von Downtown zappeln im gegnerischen Netz. Auch an der Freiwurflinie (66 Prozent) lassen die Kostic-Schützlinge jede Menge Chancen liegen.

Die Stars: Effektivster Münchener ist Dejan Kovacevic. Der Power Forward legt mit 18 Punkten und knapp elf Rebounds pro Spiel im Schnitt ein Double-Double auf. In den beiden Saisonspielen gegen den härtesten Rivalen Breitengüßbach war Kovacevic mit insgesamt 36 Punkten und 22 Rebounds der wichtigste Faktor. Außer ihm setzen beim FCBB Karim Jallow (Foto unten) und Richard Freudenberg (jeweils knapp 17 PpS) offensiv Akzente. Lenker und Denker des Münchener Spiels ist Point Guard Sebastian Schmitt, der pro Spiel 4,4 Assists verteilt.

Die Prognose: Der FC Bayern München hat sich in dieser Saison das Erreichen des TOP4 auf die Fahnen geschrieben. Letzte Hürde auf dem Weg dorthin ist ausgerechnet der TSV Tröster Breitengüßbach, dem die Bayern am letzten Hauptrundenspieltag noch den Titel der Division Südost entreißen konnten. Dementsprechend geht München mit Heimvorteil in die Best-of-three-Viertelfinalserie – wobei beide Teams schon bewiesen haben, dass sie auch auf dem Parkett des Gegners siegen können. Nichtsdestotrotz könnte ein mögliches Spiel drei an der Säbener Straße den Ausschlag zugunsten des FC Bayern geben!

 

PM: NBBL gGmbH / JF

Fotos: FC Bayern München