TOP4: München eliminiert Meister ALBA 

Nach der JBBL sucht auch die NBBL einen neuen Meister: Titelverteidiger ALBA BERLIN scheiterte im Halbfinale am FC Bayern München mit 76:81 (22:18, 20:23, 12:21, 22:19). Somit können die Bayern bei ihrer dritten TOP4-Teilnahme in Folge den insgesamt dritten U19-Titel gewinnen. Überragender Akteur auf Bayern-Seite war Matej Rudan mit 28 Zählern, für Berlin kam Lorenz Brenneke auf 17 Zähler.

Nachdem ihre U16-Kollegen im JBBL-Halbfinalspiel zuvor als Titelverteidiger ausgeschieden waren, wollte das U19-Team von ALBA BERLIN, ebenfalls amtierender Meister, alles dafür tun, dass ihnen dieses Schicksal erspart blieb. Entsprechend motiviert legten die Albatrosse gegen den Erzrivalen aus München los: Entweder ließen sie den Ball geduldig laufen, bis sie unter den Körben die entscheidende Lücke fanden, oder sie bewiesen hohe Treffsicherheit aus der Distanz. Malte Delow traf gleich zweimal von jenseits der 6,75-Meter-Linie und brachte die Berliner mit 11:5 in Front. Die Bayern hatten zu diesem Zeitpunkt Probleme, ihre Defensivreihen zu schließen, weswegen ALBA oft zu einfachen Punkten unter dem Korb kam. Doch die Bayern blieben ruhig, spielten ihre Systeme durch und nährten sich vor allem durch Punkte an der Freiwurflinie: Während München neunmal an die Linie ging (und siebenmal traf), schaffte es ALBA nur dreimal dorthin (zwei Treffer). Nach dem ersten Viertel hieß es „nur“ 22:18 für Berlin, obwohl die Albatrosse gefühlt höher hätten führen müssen.

Im zweiten Viertel setzte sich der Trend, der Ende des ersten Abschnitts begonnen hatte, fort: Berlins anfängliche Euphorie war verpufft, und die Albatrosse suchten ihr Heil nun zu oft aus der Distanz, anstatt den Weg unter den Korb zu suchen. Auch Jonas Mattisseck, der inzwischen den Sprung in ALBAs BBL-Kader geschafft hat, tat sich schwer, in die Partie zu finden. Auf Münchener Seite lief inzwischen Matej Rudan auf Betriebstemperatur; für ihn sollten am Ende der ersten Halbzeit 17 Punkte (6/6 Freiwürfe) zu Buche stehen. Und als Mattisseck dann endlich seinen ersten Dreier traf (37:32, 17.), konterte Bayerns Sasha Grant ebenfalls prompt mit seinem ersten erfolgreichen Distanzwurf. Mit dem Halbzeitstand von 42:41 für Berlin ging es dann in die Kabinen.

Ähnlich ausgeglichen gestaltete sich der Start in die zweite Hälfte, nach 25 Minuten hieß es 51:50 für die Münchener, die in dieser Phase einen klareren Plan als der Meister zu verfolgen schienen. Hinzu kam für die Albatrosse eine unglückliche Schlussphase des Viertels. Im Stenogramm: drittes Foul Lübken, Technisches Foul Lübken, Unsportliches Foul Nolan Adekunle, Offensivfoul Lorenz Brenneke, fünftes Foul Lübken. Es war die Phase, als die Bayern den Berlinern an der Freiwurflinie enteilten: 60:52 stand es nach 28 Minuten. Auch Jonas Mattisseck war dem Champion bis dato keine Hilfe, seine Wurfquote bis dahin: 22 Prozent (2/9, sechs Punkte). Vor dem finalen Abschnitt hieß es 62:54 für München – Meister Berlin wankte heftig.

…und auch im Schlussviertel stabilisierte sich dieser nicht: Zwei Dreier von Jason George schraubten die Führung der Bayern auf 69:58 (33.) – langsam lief Mattisseck und Co. die Zeit davon. Lorenz Brenneke verkürzte auf 60:69, doch Rudan und ein Dunking von Junioren-Nationalspieler Kilian Binapfl ließen wieder München jubeln (73:69, 35.). Mattisseck traf einen Dreier, doch ein weiterer Dunk von Binapfl die Albatrosse dann ins Mark (77:71, 39.). Berlin versuchte verzweifelt, im Schlussspurt noch die Wende zu schaffen, doch umsonst: Bayern spielte zu abgeklärt und hatte in Matej Rudan (28 Punkte, acht Rebounds, drei Assists, zwei Steals) den überragenden Akteur in seinen Reihen. München gewinnt 81:76, schaltet Titelverteidiger ALBA aus und hat im morgigen NBBL-Finale die Chance auf den dritten U19-Titel in der Vereinsgeschichte.

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PM: NBBL gGmbH / JF

Fotos: Sven Kuczera