Vechta / Quakenbrück: Ohne vier = null Chance hoch 2!

Im Top-Spiel der Hauptrundengruppe A in der Nachwuchs Basketball Bundesliga haben die personell arg dezimierten YOUNG RASTA DRAGONS eine deutliche Niederlage gegen Titelfavorit ALBA BERLIN kassiert. Vor knapp 50 Zuschauern im Vechtaer RASTA Gym verlor der Tabellenzweite am Sonntagnachmittag mit 54:94 (21:52) gegen den ungeschlagenen Tabellenführer. Trotzdem hat das Kooperationsteam von RASTA Vechta und den Artland Dragons weiterhin guten Karten, um eine Top-Ausgangsposition für die Playoffs zu ergattern.
Justin Onyejiaka, Johann Grünloh, Kilian Brockhoff, Tim Reumann – vier prominente Ausfälle hatte YOUNG RASTA DRAGONS-Head Coach Hendrik Gruhn zu verzeichnen. Auf Seiten ALBA BERLINs fehlten mit Top-Scorer Nils Machowski, Jannis Berger und Jamal Entezami ebenfalls drei Leistungsträger. Nur: ALBA steckte das locker weg. Die Hauptstädter zeigten dem geschwächten Kooperationsteam von RASTA Vechta und den Artland Dragons umgehend die Grenzen auf und starteten mit einem 10:0-Lauf in die Partie (4. Minute). Der einzige Treffer aus dem Spiel heraus für die YOUNG RASTA DRAGONS im 1. Viertel folgte durch einen Dreier von Emilijus Peleda (3:10, 4.), dann marschierten wieder die Hauptstädter. Sie führten nach zehn Minuten mit 30:4 – eine Machtdemonstration. „Im 1. Viertel sind wir überlaufen, ja, überrannt worden. Wir waren nicht bereit für das bekannt hohe Tempo und die immens hohe Intensität ALBAs. Da sind wir wirklich untergegangen“, stellte Gruhn unumwunden fest.
9:36 (15.) lagen die YOUNG RASTA DRAGONS im 2. Viertel zurück, legten dann einen 8:0-Lauf hin und meldeten sich so an in dieser Nachholpartie des 9. Spieltages an. Illusionen über eine wirkliche Chance in diesem Spiel musste sich aber niemand hingeben. ALBA BERLIN ließ eine 15:1-Antwort folgen (52:18, 18.). Zu den vier bekannten Ausfällen gesellte sich unglücklicherweise auch noch Tim-Felix Bühren, der sich am Sprunggelenk verletzte und nicht ins Spiel zurückkehrte. Drei Big Men also fehlten, Mathis Elbers hatte früh Foul-Probleme – ein Dilemma. „Wir hatten Probleme, die Größe von ALBA zu matchen. Aufgrund der Ausfällte mussten wir improvisieren. Aber ALBA hat Größen- und Gewichtsvorteile total stark genutzt. Marc Tilly und Rikus Schulte sind Top-Talente unter dem Korb – sie haben sehr dominiert. Da konnten wir nicht dagegenhalten“, konstatierte Gruhn.
ALBA BERLIN wusste seine Überlegenheit auch nach dem Seitenwechsel auszuspielen, sah sich aber aggressiver auftretenden YOUNG RASTA DRAGONS gegenüber. Die attackierten nun mit mehr Tempo, mit mehr Mut die Berliner Zone und hatten damit Erfolg. „Wir haben uns mehr getraut,  haben mir mehr Zug zum Korb agiert. Gerade Emilijus Peleda und Darren Aidenojie haben sich mehr zugetraut und einen seht guten Job gemacht“, lobte Gruhn. Zeitweilige Erfolge in der Offense täuschten den Head Coach nicht darüber hinweg, dass ALBA weiterhin den Ton angab und seinen Vorsprung gegen Ende des 3. Viertels bis auf 45 Punkte ausbauen konnte – 77:32 (29.)
Das ungleiche Duell nahm auch im Schlussabschnitt seinen bekannten Lauf: Die YOUNG RASTA DRAGONS mühten sich, ALBA BERLIN wusste in praktisch allen Aufstellungen zu gefallen. Bis zum 84:38 (33.) waren die Gäste absolut tonangebend, gingen dann für den Rest der Partie merklich vom Gaspedal. Beweis für die körperliche Überlegenheit Berlins: 62 Punkte in der Zone, die Niedersachen schafften 20. Und so war die 54:94-Heimniederlage, nach der die YOUNG RASTA DRAGONS weiter auf Platz 2 der Hauptrundengruppe A stehen, ein „learning by doing“, sagt Hendrik Gruhn: „Sich mit dem besten U19-Team Deutschlands zu messen, hat immer einen großen Lerneffekt. ‚Minus 40‘ sieht am Ende natürlich doof aus. Dafür war unser Spiel über 20,25 Minuten aber recht ordentlich. Deshalb blicke ich auch zuversichtlich in die Zukunft und wir werden jetzt weite an bestimmten Schrauben drehen, um unser letztes Hauptrundenspiel in Rostock zu gewinnen.“
Fakten
Würfe: YRD 32% (19/60) – ALBA 52% (40/77)
Zweier: YRD 46% (13/28) – ALBA 54% (35/65)
Dreier: YRD 19% (6/32) – ALBA 42% (5/12)
Freiwürfe: YRD 56% (10/18) – ALBA 60% (9/15)
Rebounds: YRD 37 – ALBA 46
Assists: YRD 7 – ALBA 20
Ballverluste: YRD 21 – ALBA 7
Steals: YRD 2 – ALBA 15
U19 – Nachwuchs Basketball Bundesliga (NBBL) – Saison 2021/22 – 9. Spieltag
YOUNG RASTA DRAGONS – ALBA BERLIN 54:94 (4:30 / 17:22 / 14:25 / 19:17)
Sonntag, 27. Februar 2022 – 15 Uhr – RASTA Gym in Vechta
YRD: Julius Bronnert, Jonas Groß, Daniel Kinsfater, Emilijus Peleda (16/8 Rebounds), Jarne Jürgens (2), Darren Aidenojie (12), Noah Jänen (7/2 Assists/2 Steals/2 Blocks), Karl Bühner (8/7 Rebounds),  Mathis Elbers (5), Jegor Cymbal (3/2 Assists), Tim-Felix Bühren.
ALBA: Nikola Tomic (5), Philipp Schwarz (5), Kaya Bayram (2/6 Assists), Finn Siedel (4), Tjark Lademacher (2/5 Steals), Rikus Schulte (22/7 Rebounds), Marc Tilly (15), Clint Hamann (18), Elias Rapieque (8), Marko Dordevic (8/8 Rebounds), Gabriel Krstanovic (5).
YOUNG RASTA DRAGONS – Kader 2021/22
Darren Aidenojie (17, Small Forward, D), Kilian Brockhoff (17, Power Forward, D), Julius Bronnert (16, Shooting Guard, D), Karl Bühner (16, Power Forward, D), Tim-Felix Bühren (16, Center, D), Jegor Cymbal (17, Small Forward, D), Mathis Elbers (18, Power Forward, D), Jonas Groß (16, Point Guard, D), Johann Grünloh (16, Power Forward, D), Noah Jänen (17, Small Forward, D), Jarne Jürgens (16, Power Forward, D), Daniel Kinsfater (17, Shooting Guard, D), Justin Onyejiaka (17, Shooting Guard, D), Emilijus Peleda (17, Shooting Guard, LTU) und Tim Reumann (18, Point Guard, D).
PM: SC RASTA Vechta