Weißenfels: Ernüchterung bei MBA-Teams

Es passt ins Bild einer völlig verkorksten Saison: Auch im Kellerduell der Abstiegsrunde in der Nachwuchs-Basketball-Bundesliga (NBBL) blieb die U19 der Mitteldeutschen Basketball Academy (MBA) chancenlos. Gegen die Rostock Seawolves Juniors kassierte die Mannschaft von Trainer Yuri Dimitri eine 60:85 (30:45)-Heimniederlage.


Auch die Hoffnungen der U18, in der Weiblichen Nachwuchs-Basketball-Bundesliga (WNBL) dem Klassenerhalt ein gutes Stück näherzukommen, erfüllten sich nicht. Statt der erhofften zwei Siege sprang in den beiden Abstiegsrunden-Duellen gegen die Rhein Bascats Düsseldorf nur ein Erfolgserlebnis heraus. Das gelang auswärts mit 76:74 (41:33), nachdem das Heimspiel tags zuvor unerwartet mit 67:75 (32:33) verloren gegangen war. Damit ist die MBA im Kampf um den Klassenerhalt nun auf Schützenhilfe angewiesen. Andernfalls muss das Team von Trainerin Sandra Rosanke Anfang Juni ein Qualifikationsturnier absolvieren. 


U19-NBBL, Abstiegsrunde: MBA – Rostock Seawolves Juniors 60:85 (30:45)


Die Horrorsaison der U19 ist um ein weiteres Kapitel reicher. Die zarten Sieghoffnungen zertrampelten die Gastgeber bereits im ersten Viertel, als sie nach einem desaströsen Start schnell mit 2:20 (7. Minute) in Rückstand gerieten. Zwar berappelte sich die MBA in der Folge, konnte den ungefährdeten Erfolg der abstiegsbedrohten Rostocker, die bereits am Tag zuvor angereist waren und in Halle übernachtet hatten, aber zu keinem Zeitpunkt gefährden. Dafür fehlte es den Dimitri-Schützlingen schlichtweg an Qualität in der Offensive. 


Mit einer Trefferquote von knapp 33 Prozent ist auf diesem Niveau nichts zu holen. Da nutzte es auch herzlich wenig, dass die MBA das Reboundduell für sich entschied und Rostocks Go-to-guy Roy Krupnikas über weite Strecken gut im Griff hatte. Mit 21 Punkten avancierte Armin Durakovic zum Topscorer bei der zum 17. Mal in Folge unterlegenen MBA. Der einzige andere zweistellige Scorer war Felix Schwabe mit zehn Zählern. 


Das sagt der Trainer: „Die Rostocker hatten viel mehr Energie und Motivation, für sie geht es noch um den Klassenerhalt. Wir hatten eine gute und intensive Trainingswoche, aber meine Mannschaft ist dann völlig ohne Fokus ins Spiel gegangen und hat sich nicht an den Plan gehalten. Sie kann auf diesem Niveau leider nicht mit den anderen Teams mithalten.“ 


U18-WNBL, Abstiegsrunde: MBA – Rhein Bascats Düsseldorf 67:75 (32:33), Rhein Bascats Düsseldorf – MBA 74:76 (33:41)


So hatte sich die U18 dieses Wochenende nicht vorgestellt. Statt sich mit zwei Siegen einen Matchball zum Klassenerhalt zu erspielen, ist die MBA vor dem Saisonfinale gegen die Cologne Regio Ladies am 30. April nun darauf angewiesen, dass sich ihre Rivalen im Kampf um Platz zwei in den kommenden Wochen gegenseitig die Punkte wegnehmen. 


Am Samstag schaffte es das Rosanke-Team auch im siebten Anlauf nicht, ein Heimspiel zu gewinnen. Nach einem passablen Auftaktviertel (18:15) ließen die Gastgeberinnen in der Offensive kontinuierlich nach und brachten im Schlussabschnitt nur noch elf Punkte auf die Anzeigetafel. Dabei spielte sicherlich auch der immense Druck eine Rolle. Selbstvertrauen und Leichtigkeit, die die MBA beim 72:44-Sieg in Köln ausgestrahlt hatten, schwanden gegen die überraschend starken Düsseldorferinnen beinahe minütlich. Größtes Problem war die massive Unterlegenheit beim Rebound (32:55), wobei die MBA allein 23 Offensivrebounds an die Rheinländerinnen abgab. Zudem verwandelten die Gastgeberinnen nur elf ihrer 34 Freiwürfe. Als beste Werferinnen beim Verlierer zeichneten sich Maria Neumann (16 Punkte) und Daria Ilies (14) aus. 


Umso beachtlicher ist es, dass die MBA nur einen Tag nach diesem brutalen Rückschlag beim Rückspiel in Düsseldorf einen knappen Auswärtssieg landete. Nach einem ausgeglichenen Auftaktviertel (22:23) steigerten sich die ohne Neumann angetretenen Gäste in der Defensive immens und erarbeiteten sich bis zum Ende des dritten Viertels eine scheinbar komfortable 58:46-Führung. Im Schlussabschnitt setzte dann aber doch noch das große Nervenflattern an. Mit einem 9:2-Lauf kämpften sich die Düsseldorferinnen bis zur 38. Minute auf 68:71 heran, ehe Chinaza Ezeani sowie die überragende Lotte Pabst an der Freiwurflinie für die Entscheidung sorgten. Der letzte Dreier der Gastgeberinnen zum 74:76-Endstand kam zu spät. Das Trio um Pabst (27), Ezeani (20) und Daria Ilies (15) erzielten über 80 Prozent aller MBA-Punkte. 


Das sagt die Trainerin: „Wir hatten im ersten Spiel große Probleme mit der gegnerischen Pick-and-roll-Verteidigung und waren auch in Transition schlecht. Außerdem haben wir viel zu viele Offensivrebounds abgegeben, da waren die Düsseldorferinnen einfach aggressiver als wir. Im Rückspiel haben wir einige taktische Umstellungen vorgenommen, die auch gefruchtet haben. Zudem hat uns Lotte getragen, sie hat eine herausragende Leistung geboten.“


PM: MBA