Weißenfels: JBBL-Team geht raus mit Applaus
25 Minuten lang spielte die U16 der Mitteldeutschen Basketball Academy (MBA) im zweiten Playoff-Duell gegen die Hamburg Towers auf sehr hohem Niveau. Eine Schwächephase im dritten Viertel reichte jedoch aus, um gegen den Favoriten entscheidend ins Hintertreffen zu gelangen. Nach der 83:99 (43:48)-Heimniederlage ist die Saison in der Jugend-Basketball-Bundesliga (JBBL) für die MBA beendet.
Die 16. Niederlage im 16. Spiel musste hingegen die U19 einstecken. Trotz einer sehr achtbaren Vorstellung unterlag das stark dezimierte Team von Trainer Yuri Dimitri den Metropol Baskets Ruhr in der Abstiegsrunde der Nachwuchs-Basketball-Bundesliga (NBBL) mit 53:68 (24:34).
U16-JBBL, Playoffs: MBA – Hamburg Towers 83:99 (43:48)
Als die Schlusssirene ertönte, schlug die Enttäuschung zu wie ein Raubtier. Bis zum Ende hatte sich die MBA vehement gegen das Playoff-Aus gewehrt, doch dann ließ sich die Realität nicht länger leugnen. Es dauerte ein bisschen, bis neben Frust und Erschöpfung auch ein anderes Gefühl seinen Raum einforderte: Stolz. Tatsächlich hatte die Schützlinge von Trainer Darren Stackhouse maßgeblichen Anteil an einem sehr guten Basketballspiel gehabt.
Besonders in der ersten Halbzeit präsentierten sich die Gastgeber von ihrer besten Seite. Nach einem holprigen Start fanden sie in der Offensive immer besser zu ihrem Rhythmus, bewegten den Ball sehr gut und attackierten konsequent den Korb. Dabei gelang es ihnen, die Anzahl der Ballverluste im Rahmen zu halten. Mitte des zweiten Viertels schaffte es die MBA auch besser, in der Defensive Stopps zu generieren. Logische Folge war, dass die Stackhouse-Schützlinge gegen Ende der ersten Halbzeit erstmals in Führung gehen konnten. Die Hamburger zeigten sich jedoch nicht nachhaltig beeindruckt und wandelten den 36:39-Rückstand (18. Minute) mit einem energischen Zwischenspurt in eine 48:43-Pausenführung um.
Im dritten Viertel legten die Hamburger offensiv noch eine Schippe drauf. Sie spielten mit höherem Tempo und fanden immer wieder ihre Dreierschützen, die hochprozentig abschlossen. Die hohe Qualität der Gäste offenbarte sich nicht nur in der schnellen Ballbewegung und dem exzellenten Spacing, sondern auch in der Kadertiefe. Coach Jan Eichberger konnte ohne Niveauverlust durchwechseln. Dass sich die Towers im dritten Viertel entscheidend absetzen konnten, hatte aber auch mit der hektischen Spielweise der MBA zu tun, die sich nun wiederholt leichtfertige Ballverluste leistete. Das Reboundverhalten ließ ebenfalls zu wünschen übrig, sodass die Hamburger viele zweite Wurfchancen erhielten.
Auf Dauer war das für die Gastgeber demoralisierend, zumal mit Mika Siegert ein Leistungsträger Mitte des dritten Viertels verletzungsbedingt vom Feld musste. Im Schlussabschnitt wuchs der Rückstand zwischenzeitlich auf 21 Punkte an. Den Kampfgeist der MBA konnte das aber nicht erschüttern. So gelang in den letzten Minuten noch eine Resultatsverbesserung. Mit 22 Zählern zeichnete sich Carlos Domke als bester Werfer der MBA aus. Zudem punkteten Matteo Kossira (12) und Siegert (10) zweistellig.
Das sagt der Trainer: „Man hat gesehen, was die Towers für eine Qualität haben. Wir waren nicht gut genug, um sie zu besiegen. Dennoch bin ich stolz auf die Leistung meiner Mannschaft. Sie hat Hamburg in dieser Serie alles abverlangt und kann auf eine großartige Saison zurückblicken.“
U19-NBBL, Abstiegsrunde: MBA – Metropol Baskets Ruhr 53:68 (24:34)
Ohne die Leistungsträger Felix Schwabe, Jeremie Okitasumbu und Andrey Bakholdin Zimmermann musste man ein Debakel für die MBA befürchten, doch stattdessen lieferte sie den individuell deutlich stärker besetzten Metropol Baskets einen leidenschaftlichen Kampf. Trainer Yuri Dimitri, der vor der Partie eine Reaktion auf die enttäuschenden vorangegangenen Auftritte gefordert hatte, sah, wie sein Team mit viel Einsatz die eklatanten Längennachteile unter dem Korb kompensierte und das Reboundduell halbwegs ausgeglichen gestaltete. Defensiv machten die Gastgeber vieles richtig und hielten den Favoriten bei 68 Punkten, nachdem sie im Hinspiel noch 89 Zähler eingeschenkt bekamen.
Im Angriff hatte die MBA gegen die physisch überlegenen Gäste erwartungsgemäß Probleme, sich gute Würfe herauszuspielen. Dazu kamen 26 Ballverluste, sodass die Dimitri-Schützlinge letztlich zu keinem Zeitpunkt eine realistische Siegchance besaßen. Mit 15 Punkten avancierte Adam Eilam Junker zum Topscorer der MBA.
Das sagt der Trainer: „Meine Mannschaft hat mit viel Stolz gespielt. Ich bin zufrieden mit dem Fokus und damit, dass sie physisch dagegengehalten hat. Adam hat ein gutes Spiel gemacht, nicht nur wegen seines Scorings. Das Einzige, was mich an der Teamleistung unzufrieden stimmt, waren die vielen unnötigen Ballverluste.“
PM: MBA