Weißenfels: JBBL-Team vor Showdown in Dresden

Der Weg zu den Playoffs ist noch weit, aber ein bisschen Endrunden-Atmosphäre kann die U16 der Mitteldeutschen Basketball Academy (MBA) schon jetzt schnuppern. Im letzten Vorrundenspiel der Jugend-Basketball-Bundesliga (JBBL) am Sonntag (12 Uhr) beim Tabellenführer Dresden Titans entscheidet sich, ob die Schützlinge von Trainer Darren Stackhouse die Hauptrunde erreichen oder in die Relegationsrunde müssen.

Für Spiele dieser Art gibt es im Englischen den Terminus Do or Die, der zwar immer etwas martialisch klingt, aber die enorme Bedeutung durchaus treffend ausdrückt. Eine Niederlage würde der MBA definitiv den begehrten dritten Platz kosten, auf dem sie aktuell rangiert. Mit einer Bilanz von drei Siegen und drei Niederlagen wäre man dann zwar punktgleich mit den SG Junior Löwen Braunschweig, der direkte Vergleich spräche aber eindeutig für die Niedersachsen. Es hilft also nur ein Sieg, und das auswärts beim heißesten Team der Liga. Nach einem Fehlstart in Wolfenbüttel (48:70) feierten die Titans zuletzt vier Siege nacheinander, wovon drei mit 30 oder mehr Punkten Differenz überaus deutlich ausfielen. Knapper ging es nur am zurückliegenden Wochenende beim Gipfelduell in Chemnitz zu (83:77).

Die Dresdner strotzen also nur so vor Selbstvertrauen, allerdings gibt es für die MBA keinen Grund, in Ehrfurcht zu erstarren. „Wir kennen die Drucksituation bereits aus dem letzten Spiel. Auch da half uns nur ein Sieg, und wir haben einen Weg gefunden“, erinnert Stackhouse an den hart erkämpften 75:69-Heimerfolg gegen Wolfenbüttel. „Wir haben uns sehr detailliert auf die Dresdner vorbereitet, haben hart und fokussiert trainiert. Wir freuen uns auf die Gelegenheit, ein solches Spiel zu bestreiten.“ Druck ist ja nicht per se negativ, er kann auch Kräfte freisetzen. Duelle wie dieses, in dem es um so viel geht, sind auch für ambitionierte Nachwuchsbasketballer das Salz in der Suppe.

Die Titans sind zwar ein exquisiter Gegner, aber auch sie haben Schwachstellen. „Sie sind nicht so tief besetzt wie wir, und sie sind anfällig für Ballverluste“, sagt Stackhouse. Mit Leonard Alejandro Benitez Arocha, Jesper Kolschmann und Amir Abbou verfügen die Dresdner über gleich drei herausragende Guards, die jederzeit scoren können. Beim Sieg in Chemnitz spielte auch der fast zwei Meter große Jonathan Hecker eine starke Rolle. „Sie haben sehr viele Waffen“, weiß Stackhouse. Um eine realistische Chance zu haben, muss seine Mannschaft vor allem die Trefferquote aus dem Nahbereich steigern und besser auf den Ball aufpassen. „Wir haben intensiv daran gearbeitet, trotz Kontakt abzuschließen“, sagt Stackhouse. Am Ende kommt es, wie immer in solchen Spielen, aber auch auf die Nerven an. Besinnlich dürfte es am ersten Advent jedenfalls sicher nicht werden.

PM: MBA