Weißenfels: MBA-Teams auf der Jagd nach dem ersten Sieg

Die Mannschaften der Mitteldeutschen Basketball Academy (MBA) kassierten in dieser noch jungen Saison bislang ausnahmslos Niederlagen. In Panik verfällt deshalb aber niemand. Die Negativserie soll am Sonntag reißen, wenn der dritte Spieltag in den Nachwuchsbundesligen ansteht.
Dabei sind die MBA-Teams allesamt auswärts gefordert. Die U19 gastiert in der Nachwuchs-Basketball-Bundesliga (NBBL) bei den Basketball Löwen Erfurt. Die U16 reist in der Jugend-Basketball-Bundesliga (JBBL) zum Dauerrivalen Niners Chemnitz. Und die weibliche U18 ist beim amtierenden deutschen Meister Alba Berlin gefordert.
U19-NBBL: Basketball Löwen Erfurt – MBA (Sonntag, 12.30 Uhr)
Eines war der Mannschaft von Trainer Yuri Dimitri bereits vor dem ersten Spiel klar: In dieser Saison kann es nur um den Klassenerhalt gehen. Der Auftakt sorgte dennoch für Ernüchterung, weil die Heimspiele gegen Göttingen (58:88) und Braunschweig (61:85) jeweils sehr deutlich verloren gingen. Nun gilt es, die Ruhe zu bewahren und sich an kleinen Erfolgserlebnissen hochzuziehen. Zu was diese Mannschaft fähig sein kann, wenn alle Rädchen ineinander greifen und sie mit Überzeugung agiert, offenbarte sich gegen Braunschweig im zweiten Viertel, als sie einen 18:0-Lauf aufs Parkett zauberte. Doch es mangelt an Konstanz, die Ausschläge nach unten sind noch zu gewaltig.
In Erfurt trifft die MBA auf einen Gegner, der mit einer 68:77-Niederlage in Dresden ebenfalls einen Fehlstart hingelegt hat, allerdings auch ersatzgeschwächt angetreten war. An der Favoritenrolle der Thüringer für Sonntag gibt es jedenfalls nichts zu rütteln. Die meisten Spieler bringen bereits umfangreiche NBBL-Erfahrung mit, auf den großen Positionen ist Erfurt so gut besetzt wie kein anderes Team in dieser Gruppe. Der MBA mangelt es im Vergleich massiv an Körpergröße, deshalb wird es in besonderem Maße darauf ankommen, aggressiv zu verteidigen und nach Ballgewinnen schnell umzuschalten. Personell kann Dimitri nahezu aus dem Vollen schöpfen.
Das sagt der Trainer
„Die Erfurter haben eine sehr starke und erfahrene Mannschaft mit mehreren Spielern über zwei Metern. Ich rechne zudem damit, dass sie am Sonntag mit vollem Kader antreten können. Um in diesem Spiel eine Chance zu haben, müssen wir verbissen um jeden Rebound kämpfen, die Energie hochhalten und dynamischer als unser Gegner sein.“
U16-JBBL: Niners Chemnitz Academy – MBA (Sonntag, 12.30 Uhr)
Von allen MBA-Teams darf man von der U16 in dieser Saison wohl am meisten erwarten. Nach der 71:93-Auftaktniederlage beim Gruppenfavoriten Medipolis SC Jena hatte die MBA ihrem ersten Heimspiel am vergangenen Sonntag gegen die SG Junior Löwen Braunschweig entgegenfiebert. Doch wegen Spielermangels mussten die Niedersachsen die Partie absagen. Nun soll also in Chemnitz der erste Saisonsieg gelingen. In den vergangenen Saison hatten die Niners die Vorrunde auf Platz eins abgeschlossen und auch in den direkten Duellen dominiert, in dieser Saison möchte die MBA den Spieß umdrehen. In der Vorbereitung feierten die Schützlinge von Trainer Darren Stackhouse einen Erfolg gegen den Rivalen. Der MBA-Coach möchte dieses Spiel nicht überbewerten, sagt aber auch, dass seine Mannschaft dieses Selbstbewusstsein mitnehmen wird ins Ostderby.
Die Chemnitzer, die vor dem Duell gegen die MBA bereits am Freitag gegen die Rockets Gotha im Einsatz sind, sind vor allem auf den Guardpositionen stark aufgestellt und präferieren einen schnellen Spielstil. Einer der Aufbauspieler, Felipe Kindling, lief in der vergangenen Saison noch für die MBA auf.
Das sagt der Trainer
„Es ist ein Derby, die Rivalität ist groß. In den vergangenen Jahren war Chemnitz besser als wir, und das wollen wir in dieser Saison verändern. Ich erwarte ein hart umkämpftes Spiel. Die Niners spielen eine aggressive, physische Verteidigung und nehmen in der Offensive viele Dreier. Wir müssen unsere Vorteile unter dem Korb ausspielen.“
U18-WNBL: Alba Berlin – MBA (Sonntag, 14 Uhr)
Nach der bitteren 55:56-Auftaktniederlage gegen den BBC Osnabrück blieb die MBA zuletzt beim Titelfavoriten TuS Lichterfelde erwartungsgemäß chancenlos (41:91). Nun wartet mit dem amtierenden deutschen Meister Alba Berlin die nächste schwierige Prüfung auf das junge Team von Trainerin Sandra Rosanke, das bei TusLi von der erst 14-jährigen Chinaza Ezeani als Topscorerin angeführt wurde. Allerdings sind auch die Berlinerinnen bislang sieglos. Nach einer 43:72-Auftaktniederlage beim Lokalderby in Lichterfelde unterlagen sie trotz einer Glanzleistung der erst 15-jährigen Rosalie Esser (28 Punkte) auch beim SC Rist Wedel mit 81:100. Es zeigt, dass der vermeintliche Gigant Alba in dieser Saison verwundbar ist. Probleme hatten die Berlinerinnen bislang vor allem dann, wenn sie nicht ins Laufen kamen, sondern im Halbfeld agieren mussten.
Die MBA hatte auch in Lichterfelde starke Sequenzen in der Offensive und Defensive. Nun gilt es, diese über einen längeren Zeitraum zu strecken. Nach der suboptimalen Vorbereitung steckt das Team immer noch in der Findungsphase. Das angedeutete Potenzial stimmt Rosanke für den weiteren Saisonverlauf jedoch zuversichtlich.
Das sagt die Trainerin
„Alba ist im Vergleich zur Vorsaison schwächer geworden. Die Ausgangslage ist für uns nicht aussichtslos. Wir haben am Sonntag aber nur eine kleine Chance, wenn wir an unser Optimum herankommen. Die Spielerinnen entwickeln sich stetig weiter, diesen Weg wollen wir weiter beschreiten.“
PM: SYNTAINICS MBC