
Chemnitz: Playoff-Chancen gewahrt
Zu einem äußerst richtungsweisenden Spiel empfing die Niners NBBL am Sonntag die Gäste aus Nürnberg. Das Spiel hatte schon allein dadurch eine gewisse Brisanz, da die Hausherren (5.Platz) mit den Gästen den direkten Tabellennachbarn (4.Platz) empfing. Für Chemnitz war mit Blick auf das Restprogramm klar, dass es einen Sieg mit mindestens 4 Punkten Differenz brauchte um noch eine Chance im Rennen um die Playoff-Plätze zu haben.
Beide Teams mussten jeweils auf den einen oder anderen wichtigen Spieler verzichten, besaßen aber trotzdem genug Qualitäten um ein spannendes Spiel zu liefern. Im ersten Viertel wechselte die Führung regelmäßig, während sich Nürnberg gut von der Distanz zeigte, aber die Niners klare Reboundvorteile hatten. In der 7. Minute dann ein Schockmoment für die Gastgeber. Der in den letzten Wochen immer wichtiger gewordene Christopher Hausmann zog sich bei einem Aufprall an der Tribüne eine fast 15 Zentimeter lange Risswunde am Oberschenkel zu und musste mit dem Notarzt ins Krankenhaus transportiert werden. Bis zum Viertelende blieb Chemnitz zwar hauchdünn 15:14 in Front, doch der kurze Schock über „Hausis“ Verletzung brach den Rhythmus erkennbar. Dementsprechend verkrampft und glücklos agierte Chemnitz in den zweiten 10 Minuten, was Nürnberg ausnutzte und beim 19:29 sogar zweistellig in Führung ging. Das Bild sollte sich auch bis zum Gang in die Kabine, welchen die Hausherren mit 24:33 antreten mussten, nicht mehr ändern.
Während der Pausenansprache stellte die Academy gewisse Spieler teilweise auf andere Positionen und veränderte die Verteidigung beim Blocken und Abrollen. Diese Veränderungen zeigten sofort Wirkung. Innerhalb weniger Minuten verkürzten die Niners auf 30:33. Nürnberg konnte nochmals kontern und ging wieder 30:38 in Front, doch die Jungs um Kapitän Franz Leonhardt waren jetzt im Spiel.
Bis zum Viertelende holte man sich beim 43:41 die Führung zurück und hatte das berühmte „Momentum“ wieder auf der Heimseite. Im Schlussviertel waren die Vorteile der U19-Niners eigentlich offensichtlich, doch es sollte bis in die Schlussphase dauern ehe ein 7:0 Lauf das 54:47 auf die Anzeigetafel brachte. Besonders Daniel Mixich war jetzt, trotz schmerzender Hüftprobleme, der Sprichwörtliche „Fels in der Brandung“ für sein Team. Am Ende war Nürnberg gezwungen mit Fouls zu agieren, doch die Chemnitzer Jungs blieben überlegt und trafen die entscheidenden Freiwürfe zum 58:51 Endstand. Mit der Sirene war der Jubel groß, wusste man doch um die neuen Möglichkeiten durch diese tolle Teamleistung. In den kommenden Wochen müssen die Jungs um Trainer Sascha Prötzig aber noch auf die indirekte Unterstützung der Favoriten aus München und Breitengüßbach hoffen.
„Ich ziehe den Hut vor meinen Jungs. Wir haben heute mental unglaublich stabil und nervenstark agiert. Gerade nach der unglücklichen ersten Halbzeit und der Verletzung von Hausi, haben wir super reagiert und richtig Charakter gezeigt. Es war sicher nicht das schönste Spiel, aber auch das muss man gegen einen Gegner mit diesen Qualitäten erstmal gewinnen. Jetzt müssen wir mindestens eins unserer beiden letzten Spiele gewinnen und darauf hoffen, dass sich der FC Bayern und Breitengüßbach siegreich von Nürnberg trennen. Das könnte die Tür zu den Playoffs nochmal weit öffnen. “
PM: NINERS Chemnitz