RSM Ebner Stolz Jugend-TOP4: Bayern schlägt RASTA und greift nach 2019 wieder nach dem Titel

17. Mai 2025

Der FC Bayern München Basketball hat beim RSM Ebner Stolz Jugend-TOP4 das NBBL-Finale erreicht. In einem nervenaufreibenden Spiel gewannen die Münchener gegen die RASTA Academy mit 78:74 nach Verlängerung (21:20; 21:15; 8:15; 16:16; 12:8). Bester Scorer für München war Ivan Wolf mit 19 Punkten, der entscheidende Dreier zum Sieg in der Verlängerung. Für Vechta kam Epke Kruthaup auf 19 Zähler. München trifft im Finale morgen auf ratiopharm ulm.

Spielverlauf und Wendepunkt: Vechta schien da weitermachen zu wollen, wo sie im vergangenen Jahr gegen Bayern im Halbfinale aufgehört hatte (und München schlug): 9:1 lag RASTA nach vier Minuten in Front, der Fanblock der Niedersachsen hatte von Beginn an gute Laune. Die Bayern schüttelten sich kurz und glichen drei Minuten später durch einen Dreier von Ivan Wolf zum 11:11 (7. Minute) aus. Beim Stand von 21:20 für die Münchener ging es in die erste Viertelpause.

Die unterschiedliche Herangehensweise beider Teams war offensichtlich: Während Bayern versuchte, seine Längenvorteile zu nutzen, versuchte RASTA Tempo zu machen. Die Münchener attackierten immer wieder Vechtas einzigen Big Man Fynn Lastring, und das mit Erfolg. Namik Muratovic, 2,18 Meter groß, erzielte sechs Punkte in Folge zum zwischenzeitlichen 31:24 (15. Minute), auch Kilian Dück (2,11 Meter) scorte unter dem Korb. Auf der anderen Seite übernahm Playmaker Epke Kruthaup Verantwortung, netzte drei von vier Dreiern ein und kam in der ersten Hälfte auf 15 Punkte. Zur Halbzeit führte München 42:35.

…aber nicht lange, denn Vechta kam mit Dampf aus der Kabine. Bis zur 25. Minute hatte die Academy den Rückstand fast egalisiert (43:44), fortan entwickelte sich ein zähes Ringen um das Momentum. Durch eine kurzzeitige Rauchentwicklung in der Halle wurde die Partie kurzzeitig unterbrochen, die Bayern hatten danach schneller wieder den Durchblick und gingen mit 49:42 in Führung (26.) – die nicht lange währte: Peja Strobl verkürze von Downtown auf 48:49 (29.). Ein Technisches Foul gegen Bayerns Bank – was dieser einen bösen Blick von FCBB-Headcoach Federico Perego einhandelte – schickte Marin Petric noch einmal an die Linie, der den 50:50-Zwischenstand vor dem letzten Viertel besorgte.

Hier sollte sich ein später Samstagabend-Krimi entwickeln: Big Man Fynn Lastring traf einen Dreier zum 56:51 für RASTA, Bayern konterte mit einem Dunk von Caspar Vossenberg, vier schnellen Punkten von Nikolas Sermpezis und einem Dreier von Dominik Dolic: Vier Minuten vor dem Ende hieß es 60:56 für die Bayern. Dass die Münchener trotz ihren Zwischenspurts nicht gänzlich selbstbewusst wurden zeigten drei Airballs von der Dreierlinie. Vechta witterte seine Chance und kämpfte um jeden Ball. 60:60 hieß es 120 Sekunden vor Schluss, ein Dreier von Andrija Susic brachte das Momentum auf Seiten der Münchener zurück. Kruthaup verwarf zwei Freiwürfe, aber Noah Koch holte sich den Rebound und netzte zum 64:63 46 Sekunden vor Schluss ein. Auf der Gegenseite traf Vossenberg 20 Sekunden vor Schluss ein „and one“ zur 66:64-Bayern-Führung. Auf der anderen Seite wurde Djairo Bernardina gefoult, traf einen von zwei Freiwürfen – aber Fynn Lastring holte sich den Offensivrebound, wurde gefoult – und traf ebenfalls einen von zwei Boni. Der letzte Dreier von Dolic verfehlte sein Ziel, 60:60 – Verlängerung!

Hier wogten Führung und Emotionen hin her – bis zum entscheidenden Dreier von Ivan Wolf zum 77:74 elf Sekunden vor Schluss. Ein anschließender Turnover von Vechta beim Einwurf brachte die Entscheidung, Ivan Wolf sorgte an der Linie für den 78:74-Endstand.

Duell im Fokus: Ivan Wolf und Marin Petric warten die emotionalen Leader ihrer Teams. Mit ihrer Präsenz auf dem Feld änderte sich die Spielanlage ihrer Teams – mit dem besseren Ende für Wolf, der in der Verlängerung zwei wichtige – und den entscheidenden Dreier traf.

Zahlen, bitte: Dass es für beide Seiten um viel ging, konnte man an den Dreierquoten ablesen: Vechta traf 21 Prozent seiner Distanzwürfe (8/38), München 23 Prozent (8/35). Bayern verteilte 17 Assists, Vechta nur neun.

Meilensteine: Für Bayern München ist es nach drei Halbfinal-Teilnahmen erstmals seit 2019 der Sprung ins Endspiel. Vor sechs Jahren gewannen sie ihren letzten NBBL-Titel.

Spieler der Partie: Wer den Gamewinner trifft, wird Spieler der Partie – (nicht nur) alte Münchener Regel. Insofern waren die Punkte 17, 18 und 19 von Ivan Wolf seine wichtigsten – und die ihn zum MVP machten.

Der X-Faktor: Andrija Susic spielte unauffällig, steuerte aber zwölf Punkte und je drei Rebounds,m Assists und Steals bei.

Die Scorer hinter den Scorern: Caspar Vossenberg erzielte wichtige Punkte für die Münchener (insgesamt zehn). Vechtas Eike Kruthaup (19 Punkte) hätte zum Helden werden können, doch sein mutiger Auftritt wurde am Ende nicht belohnt.

Am Rande der Bande: …saß Ivan Kharchenkov – in München. Der Shooting Guard der Münchener machte die Reise nicht mit, weil er beim Playoff-Auftakt der Bayern gegen die SYNTAINICS MBC im Kader stand – und dort 105 Sekunden spielte.

So geht’s weiter: Bayern München trifft im morgigen NBBL-Finale (Tipoff 16:30 Uhr) im Süd-Schlager auf ratiopharm ulm. Für die RASTA Academy geht eine überragende Saison mit Aufstieg in die ProA-Division und dem dritten Platz bei der Endrunde um die Deutsche Meisterschaft zu Ende.

Video: Die Partie gibt es im Re-Live auf www.sporttotal.tv zu sehen. Die Stats zum Spiel gibt es hier.

PM: NBBL gGmbH / JF

Foto: Florian Ullbrich/camera4