Franz Wagner mittendrin in der „March Madness“

Franz Wagner ist im Tunnel. Im Playoff-Tunnel genauer gesagt. „March Madness“ heißt das Zauberwort, das in den kommenden zwei Wochen die gesamte USA in seinen Bann ziehen wird. Der Kampf der 68 besten Colleges des Landes um die NCAA-Meisterschaft fasziniert jeden sportbegeisterten Amerikaner, und der Berliner Junge Franz Wagner ist mittendrin. Sein Team, die Michigan Wolverines, gelten als heißer Kandidat für das TOP4-Finalturnier. Als Number-One-Seed der East Region starteten die Wolverines Samstagabend mit einem ungefährdeten Sieg gegen Texas Southern ins Turnier; am Dienstagabend traf Michigan auf die LSU Tigers. Zum 82:66-Sieg gegen Texas steuerte Wagner in 32 Minuten neun Punkte, neun Rebounds und sechs Assists bei. Noch besser lief es für ihn gestern Nacht: Wagner erzielte drei Minuten vor Schluss neun Punkte (insgesamt 15) und war so der entscheidende Mann beim 86:78-Erfolg. Michigan ist nun in der Runde der „Sweet Sixteen“ abgekommen.

Wolverines Aspirant aufs TOP4

Die Wolverines haben die reguläre Saison mit einer Bilanz von 20-4 abgeschlossen, und Wagner gilt als Leistungsträger im Team von Headcoach und Ex-Profi Juwan Howard. Allerdings hatte auch Michigan unter Corona zu leiden: Corona-bedingt mussten mehrere Spiele abgesagt werden. Im Januar musste sogar der Uni-Campus Ann Arbor komplett geschlossen werden. „Alle Sportstätten wurden zugemacht, das kam für uns aus dem Nichts. Es gab keine Vorwarnung. Das war schon ziemlich wild und irgendwie schade, weil es keinen in unserem Team betraf. Wir haben uns dann schon gefragt, warum wir nicht einfach weiterspielen können. Letztlich war es aber eine gute Entscheidung, um die Mutation in den Griff zu kriegen in Ann Arbor. Dennoch war es ärgerlich. Wir konnten überhaupt nicht trainieren und mussten für knapp zwei Wochen komplett zuhause bleiben“, erzählt Wagner im Interview mit dem Online-Portal Spox.

In den Fußstapfen des Bruders in die NBA?

Franz Wagner tritt in Michigan in die Fußstapfen seines älteren Bruders Moritz, der über Michigan den Sprung in die NBA schaffte: zuerst zu den Los Angeles Lakers, dann zu den Washington Wizards. Es wird gemunkelt, dass auch Franz nach dem zweiten Collegejahr den Weg in die amerikanische Elite-Liga anpeilen wird. „Dazu kann ich zu diesem Zeitpunkt nichts sagen. Mein kompletter Fokus liegt derzeit auf den Playoffs. Alles andere kommt von ganz alleine, das habe ich über die Jahre so gelernt. Ich will die Zeit jetzt mit dem Team genießen, weil ich nie weiß, wann sie vorbei ist“, so Wagner gegenüber Spox über seine NBA-Ambitionen. In der Saison 2019/20 kam der Forward in seinem ersten Collegejahr in knapp 31 Minuten Spielzeit auf 11,6 Punkte, 5,6 Rebounds und 1,0 Assists pro Spiel. In dieser Saison steigerte er diese Werte auf 12,8 Punkte, 6,2 Rebounds und 2,9 Assists pro Spiel.

Auch in der NBBL hinterließ der Youngster seine Fußabdrücke. 2018 gewann er mit ALBA BERLIN den NBBL-Titel, Wagner selbst wurde zum „Rookie des Jahres“ der Saison und zum besten Spieler des Finalturniers gewählt. 2019 wurde er zum besten Nachwuchsspieler der easyCredit BBL gewählt.

 

PM: NBBL gGmbH / JF