AST 2016: Zwischenbilanz nach drei Spieltagen
Nach drei Vorrundenspieltagen beim 28. Albert Schweitzer Turnier (AST) in Mannheim und Viernheim ist es an der Zeit eine kleine Zwischenbilanz zu ziehen. Zusammengefasst kann man sagen, dass das diesjährige AST bereits einige tolle Partien mit vielen sehr interessanten Spielern geboten hat.
In der Gruppe A liegen Serbien und Deutschland ungeschlagen in Führung. Beide Teams stehen bereits mit einem Bein im Halbfinale, aber entschieden ist noch nichts. Die Serben beeindrucken bisher mit einer enormen Tiefe. Alle zwölf Spieler zeigen sich hervorragend ausgebildet und bilden eine starke Einheit. Nicht umsonst wird das Team vom Balkan um Milos Glisic, Aleksa Radanov und Borisa Simanic zum jetzigen Zeitpunkt als der Titelfavorit gehandelt. Auch die deutsche Mannschaft hat bisher hervorragende Leistungen gezeigt. Besonders gegen Argentinien und im Schlussviertel gegen die Türken begeisterte das Team von Bundestrainer Harald Stein die Zuschauer in der GBG Halle. Bereits jetzt blicken viele auf das direkte Aufeinandertreffen mit den Serben am morgigen Mittwoch (20.00 h, GBG Halle). Mit Richard Freudenberg (15,7, 4.) und Kostja Mushidi (15, 7.) tauchen zwei ING-DiBa-Korbjäger auf vorderen Positionen beim Scoring auf.
Die Australier verspielten eine bessere Ausgangsposition bei der knappen Niederlage gegen Argentinien. Das Team von Headcoach Adam Caporn präsentiert sich phasenweise ganz hervorragend, es fehlt allerdings an der Konstanz. Matthew Kenyon ragt aus dem Team heraus, bekommt aber zu wenig Unterstützung. Etwas enttäuschend treten in diesem Jahr die Türken auf. Chancenlos in den Spielen gegen Serbien und Deutschland werden die beim AST erfolgsverwöhnten Türken in diesem Jahr das Halbfinale verpassen. Mit einer äußerst rauen Gangart zeigen sich die Argentinier bisher beim Turnier. Nach einer völlig desolaten Vorstellung gegen Deutschland kämpften sich die Südamerikaner, die seit den ersten Minuten des Turnieres auf ihren ersten Aufbauspieler verzichten müssen, zum Erfolg gegen Australien. Erwartungsgemäß ist das größte Problem der Japaner die körperliche Unterlegenheit. Phasenweise können die Asiaten dieses Manko mit ihrer Schnelligkeit und Treffsicherheit kompensieren, aber insgesamt ist das bisher zu wenig.
In Gruppe B zeigt sich ein ähnliches Bild. Mit Titelverteidiger Italien und Frankreich liegen zwei Teams ungeschlagen vorne, das Halbfinale winkt bereits. Die Italiener haben wie schon beim letzten AST eine ganz starke Mannschaft. Guard Davide Moretti ragt heraus, aber beim überdeutlichen Erfolg gegen die USA zeigte sich das ganze Team. Auch Frankreich muss man beim Kampf um den Turniersieg in jedem Fall auf der Rechnung haben. Allerdings profitieren die Franzosen vom etwas glücklichen Erfolg am ersten Spieltag gegen die USA. Griechenland hingegen hat gegen die beiden Topteams deutlich verloren und noch zwei schwere Spiele vor sich.
Mit einem ganz jungen Team aus Spielern des Jahrgangs 1999 (plus ein 2000er) treten die Chinesen beim AST 2016 an. Sie stellen mit Rongzhen Zhu den Topscorer des Turniers und brachten sowohl die Italiener als auch die USA an den Rand einer Niederlage. Es wird interessant sein zu sehen, ob sie ihre starken Vorstellungen auch gegen Frankreich und Griechenland fortsetzen können. Vieles hätte bei diesem Turnier für die US-amerikanische Auswahl anders laufen können, wenn sie den möglichen Sieg gegen die Franzosen im ersten Spiel in der Schlussminute nicht “weggeworfen” hätten. So wird es nichts mit dem ersehnten Halbfinale, aber eine Attraktion für das begeisterungsfähige Publikum in Viernheim sind sie dennoch.Ägypten schließlich scheint immer besser ins Turnier zu kommen. Nach dem Debakel gegen Griechenland zum Auftakt steigerten sich die Afrikaner gegen Frankreich und vor allem China, sind allerdings von einem Sieg bei diesem Turnier noch weit entfernt.