AST: Deutschland schlägt Favorit Serbien

Es kann wirklich etwas Großes passieren beim diesjährigen Albert Schweitzer Turnier. Die deutsche Mannschaft ist auch nach ihrem vierten Spiel noch ungeschlagen, steht im Halbfinale und scheint ein ernsthaftes Wörtchen bei der Titelvergabe mitreden zu können. Es wäre der erste AST-Triumph einer deutschen Nationalmannschaft. Gegen die favorisierten Serben kam das Team von Bundestrainer Harald Stein zu einem 80:67 (29:21, 16:14, 14:19, 21:13)-Erfolg. Kostja Mushidi (20), Ferdinand Zylka (16), Richard Freudenberg (16) und Louis Olinde (10) trafen für die ING-DiBa-Korbjäger am besten, bei den Serben überzeugten Milos Glisic (14) und Andrija Marjanovic (10).

Vor dem Spiel hatten die Deutschen zwei schlechte Nachrichten zu verkraften. Lars Lagerpusch musste mit einem grippalen Infekt passen und Isaac Bonga wird aufgrund seiner Oberschenkelprellung beim AST 2016 nicht mehr eingesetzt werden können.

Stein stellte Filip Stanic anstelle von Lagerpusch in die erste Fünf und Bennet Hundt und Richard Freudenberg trafen schnell zum 4:0 (2.). Wieder Freudenberg und Zylka mit Lay-up und zwei Freiwurftreffern stellten auf 10:2 (3.): Die 1.700 Zuschauer in der GBG Halle in Mannheim waren begeistert. Auch beim 14:5 durch Moritz Sanders freute sich der Großteil der Fans in der Halle, ehe die gute Hundertschaft lautstarker, serbischer Fans Grund zum Jubeln bekam. Zylka machte zu Beginn ein bärenstarkes Spiel und Kostja Mushidi (Foto) erzielte das 18:9 (7.). Bis zum 22:12 gab es am deutschen Spiel nichts zu bemängeln. Dann ließen die Serben ihre ganze Klasse aufblitzen, ehe Sanders per Dreier und Mushidi zum 27:17 trafen.

Zylka eröffnete den zweiten Spielabschnitt mit einem Dreier, doch dieses Mal hatten die Serben die passende Antwort (32:26, 12.). In der Folge ließ das enorme Tempo der Partie etwas nach, was den Serben eher entgegen kam. Es dauerte aber nicht lange, bis Mushidi ein “and one” zum 36:28 abschloss und zwei Freiwürfe zum 38:28 versenkte (16.). Es blieb einige Minuten lang beim etwa gleichen Abstand, aber die DBB-Auswahl musste jede Sekunde hellwach sein (43:35, 19.). Mushidi strotzte nur so vor Selbstbewusstsein, aber im Überschwang passierten auch Fehler. Zur Pause hieß es 45:35.

Den besseren Start in die zweite Hälfte erwischten die Serben, die auf 39:45 herankamen (22.). Andrija Marjanovic “stopfte” zum 43:47 und Stein musste eine frühe Auszeit nehmen. Freudenberg wurde im Gesicht verletzt und musste das Spielfeld verlassen, kehrte aber später zurück. Der weite Dreier von Mushidi tat der deutschen Mannschaft sehr gut (50:43, 24.) und Hundt rettete einen eigentlich verunglückten Einwurf zum 52:43. Serbien war jetzt aber voll im Spiel und schlug zurück (52:48, 26.). Das DBB-Team “erholte” sich etwas, als Mushidi an der Freiwurflinie das 57:48 besorgte (27.). Deutschland litt nun unter hoher Foulbelastung, konnte sich aber immer wieder “befreien” (59:52, 29.).

Im Schlussviertel vollstreckte Louis Olinde zum 61:54. Mit aller Kraft verteidigten die ING-DiBa-Korbjäger ihren Vorsprung. Zylka wurde unsportlich gefoult, traf und versenkte auch den Bonusfreiwurf (64:54, 33.). Ein Korbleger von Freudenberg senkte sich so gerade eben in den serbischen Korb (69:58, 34.). Das Spiel wurde ruppiger, aber Deutschland behielt die Nerven (71:60, Dunk Freudenberg). Serbien versuchte es mit der “zweiten Garde”. Freudenberg machte mit einem Dreier zum 74:62 “den Deckel drauf” (38.), der Rest war Jubel pur.

 

PM: DBB