Der neue Stammgast beim TOP4
Verliert ein Team mitten in der Saison den Topscorer und effektivsten Akteur, bedeutet das meistens ein großes Problem. Nicht so bei den Young Dragons: Als sich Anfang des Jahres Isaiah Hartenstein entschied, schon vorzeitig zu Zalgiris Kaunas zu wechseln, da fehlten den Jungdrachen auf einen Schlag 17 Punkte, zehn Rebounds und vier Assists pro Spiel. Doch das junge Quakenbrücker Team kompensierte dies hervorragend, gewann auch ohne Hartenstein sechs der letzten acht Hauptrundenspiele und ging als Divisionsieger in die Playoffs. Hier gelang den Niedersachsen dann jeweils ein „Sweep“ gegen die Blue Giants Neustadt und die BBA Giessen Mittelhessen.
Der TOP4-Einzug des Quakenbrücker NBBL-Teams ist die logische Konsequenz einer kontinuierlichen Nachwuchsarbeit. Ihren ersten Höhepunkt fand diese im Gewinn des JBBL-Titels 2014 vor heimischen Publikum, und auch ein Jahr später erreichte die U16-Truppe das JBBL-Finale, musste sich da knapp der Porsche BBA Ludwigsburg beugen. Nun hat erstmals die U19-Equipe der Dragons die Chance, den Deutschen Meistertitel zu holen. Und im aktuellen Kader gibt es eine ganze Reihe an Akteuren, die bereits mit dem JBBL-Team TOP4-Luft geschnuppert haben.
War es 2014 noch Hartenstein, der das Team zum JBBL-Titel geführt hatte, übernahm im vergangenen Jahr Philipp Herkenhoff die Rolle des Leaders. Und auch in seinem ersten NBBL-Jahr ist der Youngster (Jahrgang 1999) auf Anhieb einer der Leistungsträger im Team von Headcoach Florian Hartenstein. Der 2,05 Meter große, schlacksige Forward kommt in dieser Saison bisla ng auf 15,1 Punkte und 6,7 Rebounds pro Partie. Dank seiner enormen Spannweite sorgt Herkenhoff außerdem für 1,4 Blocks pro Begegnung. Nach dem Abgang von Isaiah Hartenstein schwang sich außerdem Roberts Blumbergs zum neuen Topscorer der Young Dragons auf. 17,6 Punkte erzielt der lettische Junioren-Nationalspieler im Schnitt und mit seinen 10,5 RpS kommt Blumbergs durchschnittlich sogar auf ein Double-Double. 2,4 Assists, 1,3 Steals und 1,7 Blocks pro Spiel machen den 18-Jährigen an beiden Enden des Feldes für Quakenbrück extrem wertvoll. Stützen des Teams sind außerdem die Brüder Karl und Johann Potratz, die auch schon 2014 zum JBBL-Meisterteam Quakenbrücks zählten. Beide sind in der Lage, offensiv Akzente zu setzen, wie jeweils 8,8 Punkte pro Spiel beweisen. Mit rund 35 Prozent Wurfquote sind Potratz und Potratz außerdem gefährliche Dreierschützen. Ob sich die kleine Rotation, mit der Coach Hartenstein spielen lässt, als Vor- oder Nachteil entpuppt, bleibt abzuwarten. In der Regel vertraut der Trainer sieben Akteuren, die mindestens 19 Minuten pro Spiel auf dem Parkett stehen.
Die Team-Stats: