29. März 2015
Aller guten Dinge sind bekanntlich drei. Das ist auch in der Jugend Basketball Bundesliga (JBBL) so, die ab dem kommenden Wochenende endgültig auf die Zielgerade in Richtung TOP4 (16./17.5. in Hagen) einbiegt. Nach der regulären Saison sowie der spannenden Hauptrunde folgen nun die Playoffs, in denen letztlich die vier Mannschaften ausgespielt werden, welche die Deutsche U16-Meisterschaft unter sich ausmachen.
Nordhälfte: Geballte Offensivkraft
Oftmals lassen sich vereinzelte Nachwuchsprogramme auf eine gewisse taktische Ausrichtung festlegen. Es gibt einen ganz gewissen Stil, den die verantwortlichen Coaches zu spielen pflegen und der sich wie ein roter Faden durch alle Mannschaften des jeweiligen Vereins zieht. Es gibt aber auch Tendenzen, welche die Nordhälfte der JBBL vom „Süden“ maßgeblich unterscheidet. Mit den Young Dragons (88,2 PpS), ALBA Berlin (87,5 PpS) sowie dem TuS Lichterfelde (80,5 PpS) konnten während der defensivbetonten Hauptrunde gleich drei Clubs eine Ausbeute von durchschnittlich mehr als 80 Zählern vorweisen. Im Vergleich: In der Südhälfte gelang dies nur JBBL-Vizemeister Breitengüßbach (85,5 PpS).Beim Blick auf die einzelnen Paarungen wird schnell klar, dass es an Spannung während der ersten Playoff-Runde sicher nicht mangeln wird. Es gibt Kader, die sich in der Hauptrunde nahezu in einen Rausch gespielt haben, aber auch solche, die zuletzt etwas „abgekühlt“ daherkamen und in der regulären Saison bewiesen, wie viel Potenzial in ihnen steckt. Unter diesem Gesichtspunkt lohnt sich eine detaillierte Betrachtung der Paarung zwischen TOP4-Ausrichter Hagen und Bremerhaven. Die Volmestädter kassierten in der Hauptrunde nur eine einzige Niederlage, die Nordlichter hingegen blieben mit einer Bilanz von einem Sieg bei fünf Pleiten weit hinter den Erwartungen zurück, welche durch die zuvor perfekte Vorstellung in der Division Nord (10-0) geweckt wurden. Hauptgrund zum Abfall der Eisbären ist ein Einbruch im Gang nach vorn (reg. Saison: 85,9 PpS / Hauptrunde: 60,8 PpS).
Die Paarungen im Überblick:
ALBA Berlin (H1/1) – RheinStars Köln (H2/4)
Phoenix Hagen Youngsters (H2/2) – Eisbären Bremerhaven (H1/3)
TuS Lichterfelde (H1/2) – Basketball Akademie Giessen Mittelhessen (H2/3)
Young Dragons (H2/1) – Piraten Hamburg (H1/4)
Südhälfte: Defensive Ausnahmekönner
Es gibt in der gesamten JBBL lediglich zwei Mannschaften, die sowohl in der regulären Saison als auch der Hauptrunde ohne Fehl und Tadel blieben: ALBA Berlin und den TSV Tröster Breitengüßbach. Letzterer dominierte sowohl die Division Mitte/Ost und ließ auch im Vergleich mit den Mannschaften der Südost-Staffel keinen Zweifel an seiner Klasse aufkommen. Vielmehr lässt sich festhalten, dass die Franken trotz nominell stärkerer Konkurrenz in der Hauptrunde bessere Leistungen abriefen als zuvor. Nur so lässt sich erklären, dass Güßbach im Gang nach vorn mehr Zähler auflegte (reg. Saison: 81.6 PpS / Hauptrunde: 85,5 PpS) und gleichzeitig in der Defensive die Schotten noch konsequenter dicht machte (54,3 PpS / 51,3 PpS). Achtelfinalgegner Junior Baskets Rhein Neckar wird einen schweren Stand haben, taten sich diese in der Hauptrunde in der Vorwärtsbewegung doch enorm schwer (62,5 PpS) – während der regulären Saison legte Heidelberg immerhin noch starke 80,8 Punkte pro Spiel auf.
Auf ihre Verteidigungslinie vertrauen kann auch die ratiopharm akademie Ulm, die von allen 16 Playoff-Mannschaften der Konkurrenz am wenigsten Zähler gestattet. Die Schwaben hielten ihre Gegner schon während der regulären Saison bei mageren 53,2 Zählern, hoben ihre ohnehin schon starke Defense im Verlauf der Hauptrunde jedoch auf ein vollkommen neues – noch höheres – Level (49,8 PpS).
Die Paarungen im Überblick:
Porsche BBA Ludwigsburg (H3/1) – MBC Jungwölfe (H4/4)
FC Bayern München (H4/2) – SG RheinHessen (H3/3)
ratiopharm ulm Akademie (H3/2) – BV Oettinger Chemnitz 99 (H4/3)
TSV Tröster Breitengüßbach (H4/1) – Junior Baskets Rhein Neckar (H3/4)
(JBBL / JB)