Jena: Header: Silber gewonnen statt Gold verloren

Mit einer 86:104-Niederlage endete für Science City Jena das Finale um die Deutsche Meisterschaft der Jugend-Basketball-Bundesliga. Die Ostthüringer unterlagen den Isarstädtern vor 1438 Zuschauern in der Sparkassen-Arena Jena nach großem Kampf, konnten ungeachtet des Münchner Titelgewinns das Parkett erhobenen Hauptes verlassen. Während der gestrige Halbfinal-Fight gegen ALBA Berlin, den Meister der beiden letzten Jahre, am Ende viel Kraft und Körner gekostet hatte, errangen die Jenaer Jungs mit der Vizemeisterschaft den größten Erfolg ihrer Vereinsgeschichte.

Entsprechend positiv zog Jenas Cheftrainer Torsten Rothämel Bilanz „Nachdem die erste große Enttäuschung unserer Endspielniederlage verflogen ist, blicken wir mit Stolz und Freude auf dieses großartige Wochenende zurück. Wir haben uns aufgrund starker Leistungen für die Runde der vier besten Teams in ganz Deutschland qualifiziert, konnten gestern gegen den bisherigen Titelverteidiger ALBA Berlin ins Finale einziehen und um die Deutsche Meisterschaft spielen. Das ist eine großartige Leistung der gesamten Mannschaft, aller Trainer, Betreuer, Ärzte, Physios, aller Personen unseres Vereins, die in den letzten Wochen und Monaten hart dafür gearbeitet haben. Ich hatte den Jungs vor dem Wochenende gesagt, dass wir das mitnehmen sollten, was wir kriegen können. Dies ist uns zum Teil gelungen. Bayern München war heute im Finale einfach stärker und wir haben nicht alles aufs Parkett bringen können, was wir uns vorgenommen hatten. Dennoch überwiegt das Gefühl der Zufriedenheit und der Dankbarkeit, ein solches Highlight erlebt haben zu können. Die Silbermedaille ist ein riesengroßer Erfolg für das Team, für den Thüringer Basketball und das Programm von Science City Jena“, sagte Rothämel nach dem Spiel.

Nachdem Science City Jena enorm fokussiert in das Duell gegen Bayern München startete, sich im Verlauf des Auftaktviertels nach einem Dreier von Bartautas Linartas zum 24:14 (8.) einen zweistelligen Vorsprung erspielen konnte, konservierten die Saalestädter ihre Führung bis zur ersten Viertelpause – 26:17. Dafür kamen die Gäste aus Süddeutschland im zweiten Spielabschnitt wesentlich besser ins Rollen. Angeführt von Benjamin Schröder, schlussendlich zum verdienten MVP des TOP4-Wochenendes gewählt, drehte der FC Bayern München Basketball die Partie zu seinen Gunsten und lag zur Halbzeitpause mit 51:40 in Front.

Doch Science City versuchte sich gegen die kontinuierlich wachsende Spielfreude der Münchner zu wehren, konterte zu Beginn der zweiten Hälfte die Versuche der Gäste statistisch zu enteilen. Während sich der Vorsprung der Süddeutschen zunächst an der Grenze zur Zweistelligkeit eingependelt hatte, sorgte ein 8:0-Lauf für den letztendlich vorentscheidenden Vorsprung, welcher den Bayern die nötige Sicherheit gab, um auch schwierigste Würfe zu treffen. Angeführt von Benjamin Schröder (36 Pkt.), der nicht nur in dieser Phase für einen Großteil des offensiven Outputs der Münchner sorgte, setzten sich die Gäste ab Mitte des Viertels Punkt um Punkt ab. Nachdem Jonas März 23.9 Sekunden vor der Sirene des dritten Abschnitts seine beiden Freiwürfe zur 82:62-Führung verwandelt hatte, war die Entscheidung praktisch gefallen.

Zwar war der Widerstand der Jenaer Jungs noch nicht gänzlich gebrochen, die müder werdenden Beine und Arme machten es den Köpfen jedoch nicht einfacher, eine dringend benötigte Aufholjagd zu starten. Zwar konnte Oskar Franz den Hausherren zwischenzeitlich noch einmal das Gefühl von Hoffnung vermitteln, als er mit seinem Korb zum 75:87 (34.) auf zwölf Zähler verkürzte, die Münchner blieben jedoch routiniert und abgezockt genug, Science City Jena nicht mehr nennenswert aufschließend zu lassen. So ging nach 40 umkämpften Minuten ein Finale dem Ende entgegen, dass trotz der unterschiedlicher Rollenverteilungen nur Gewinner bereithielt. Die Münchner, die in dieser Altersklasse ihren ersten Meistertitel errangen und die Jenaer, die ihre Basketball-Historie mit der ersten Vizemeisterschaft im Nachwuchsbereich verzierten.

Science City Jena gratuliert dem FC Bayern München zum Titelgewinn in der JBBL sowie Benjamin Schröder zu einer herausragenden Leistung, die am Ende völlig verdient mit der Ehrung des Most Valuable Players honoriert wurde.

Auch im Endspiel der NBBL behauptete sich der Nachwuchs der Isarstädter gegen den TSV Breitengüßbach, schlug die Oberfranken knapp mit 84:80 und sicherte sich somit das Double in beiden Altersklassen.
Science City: A. Linartas 27 (12 Reb.), B. Linartas 21, Franz 11, Walter 8, Nwokedi 6, Köhler 6, Roschnafsky 5, Völcker 2, B. Rothammel, Eiweleit, Rohmeyer, Passarge

Top3 Bayern München: Schröder 36 Punkte, März 22, Borissov und Rataj je 13

 

PM: Science City Jena

Foto: Sven Kuczera