Mit Tiefe & dem „Double Punch“ zum Titel?
Schon vor Saisonbeginn pfiffen es die Spatzen von den Dächern, und nach wenigen Wochen der aktuellen Spielzeit war klar: Der TuS Lichterfelde ist ein ernsthafter Anwärter auf den JBBL-Titel. Dass die Berliner aber derart souverän durch Vorrunde, Hauptrunde und Playoffs rauschen würden, hätten wohl auch die kühnsten Optimisten im eigenen Lager nicht erwartet. Ohne in dieser Saison bisher auch nur ein einziges Mal als Verlierer vom Parkett gegangen zu sein, reisen die Hauptstädter zum TOP4 in Ulm an. Vorläufiger Höhepunkt dieser makellosen Saison war die Viertelfinalserie gegen den Stadtrivalen ALBA Berlin: Mit einer Gesamt-Punktdifferenz von +40 beim 2:0-Sweep rückten die Lichterfelder die Kräfteverhältnisse in der Hauptstadt – zumindest in dieser Altersklasse – schnell ins rechte Licht. Schon in der Vorrunde landete TuSLi zwei Siege gegen die Albatrosse, im Vorrunden-Rückspiel gar einen 30-Punkte-Kantersieg (gegen ein allerdings ersatzgeschwächtes ALBA-Team).
Doch nicht nur die Erfolge gegen den Erzrivalen nährten das Selbstvertrauen der Truppe von Headcoach Florian Brill, sondern das allmählich durchschimmernde Bewusstsein, jedem JBBL-Team zumindest ebenbürtig zu sein. Nach Platz eins in der Vorrunde ging es genauso geschmeidig durch die Hauptrunde und letztlich die Playoffs, wo vor ALBA in Runde eins die Sharks aus Hamburg nichts zu bestellen hatten. Im Schnitt erzielte der TuS Lichterfelde bislang phantastische 112 Punkte pro Spiel, hauptsächlich dafür verantwortlich: Hendrik Drescher und Jonas Mattisseck. Das „Duo Infernale“ steuert durchschnittlich 45 Punkte und 18 Rebounds pro Partie bei. „Wir haben ein tolles Team, das in dieser Besetzung schon seit vielen Jahren zusammenspielt. Aber Hendrik und Jonas stechen schon heraus“, gab Coach Brill im Januar zu Protokoll. Drescher kommt pro Partie auf 24 Punkte, 13 Rebounds und zwei Assists, Mattisseck kommt im Schnitt auf 22 Punkte, sechs Rebounds und knapp vier Assists. Doch der TuS Lichterfelde besteht nicht nur aus diesem Duo: Sechs weitere Akteure erzielen mindestens 6,0 Punkte pro Spiel, als Team verwandelt TuSLi über 50 Prozent seiner Würfe aus dem Feld. Dank Drescher (5,0 Offensiv-Rebounds pro Spiel) und Small Forward Jeffrey Militar (2,4) erarbeiten sich die Berliner außerdem viele zweite Chancen. Generell ist die Reboundstärke ein Markenzeichen der jungen Berliner: Fast 50 „Boards“ greifen sie pro Spiel ab. Eine der wenigen Schwächen ist außerhalb der Zone verortet: Eine Dreierquote von noch nicht einmal 27 Prozent ist ausbaufähig. Davon einmal abgesehen gilt TuSLi als Team mit vielen Waffen – und ist der Topfavorit auf den Gewinn der deutschen U16-Meisterschaft.
Die Team-Stats: