
RSM Ebner Stolz Jugend-TOP4: ALBA BERLIN vs ratiopharm ulm
Ab diesem Wochenende kämpfen ALBA BERLIN und ratiopharm ulm um den Deutschen Meistertitel – in der NBBL und in der easyCredit BBL. Während die Profis in der ersten Playoffrunde dreimal gegen Ulm gewinnen müssen, reicht den U19-Youngstern ein Erfolg im Halbfinale gegen die #uuulmer, um am Sonntag nach 2022 und 2023v wieder nach der NBBL-Krone greifen zu können.
ALBA BERLIN: Gestählt durch die Playoffs, ready fürs TOP4!
ALBA BERLIN stand in der Postseason vor einigen Herausforderungen, meisterte diese letztendlich souverän. Nach einem Jahr „Pause“ soll nun wieder der Titel her.
Stammgast beim TOP4 ist ALBA BERLIN. 2022 und 2023 holten die Albatrosse den NBBL-Titel, im vergangenen Jahr scheiterten sie allerdings schon im Viertelfinale am späteren Champion YOUNG RASTA DRAGONS. Nun ist die Mannschaft von Headcoach Vladimir Bogojevic wieder in der Endrunde dabei, erstmals vor eigenem Publikum. „Ich freue mich auf die Atmosphäre in der Sömmeringhalle. Ein TOP4 zu Hause zu bestreiten, ist für uns auch eine neue Erfahrung“, so der Ex-Nationalspieler. 2022 und 2023 führte Bogojevic das Berliner NBBL-Team jeweils in Frankfurt zum Titel. In dieser Saison pflügte ALBA souverän durch die Hauptrunde A Nord, 13 Siege stand nur eine Niederlage gegenüber. In den Playoffs wurde es dann aber doch ein wenig komplizierter für die Hauptstädte, die Serien gegen die ROSTOCK SEAWOLVES und die Bayer Giants Leverkusen gingen über die volle Distanz von drei Spielen. Dank des Heimvorteils setzten sich die Albatrosse jeweils durch, wobei der Favorit ein paar Mal zittern musste. In Spiel eins gegen Rostock führten die Berliner nach zehn Minuten schon mit 22:7, am Ende gewannen sie nur knapp mit 82:80. Nach nur 64 Punkten in Spiel zwei setzten sich die Hauptstädter dann im „Do or die“-Spiel sicher mit 74:52 durch. Im Viertelfinale dominierte ALBA im ersten Spiel mit 91:46, um dann in Spiel zwei nur 51 Punkte zu erzielen – und zu verlieren. Mit dem 93:84 im dritten Vergleich zogen die Berliner dann in die Endrunde ein. Bogojevic gewinnt der Tatsache, in den Playoffs sechs Spiele bestritten zu haben, etwas Positives ab (siehe Interview) und sieht seine Mannschaft gut gerüstet für die Endrunde, in der ALBA im Halbfinale auf ratiopharm ulm trifft. Wie es ALBA-Style ist, setzt der Klub stets auf eine homogene und junge Truppe ohne herausragenden Einzelkönner, so auch in diesem Jahr. 25 Spieler hat Bogojevic in dieser Saison eingesetzt, knapp die Hälfte (zwölf) stammt aus dem jüngsten NBBL-Jahrgang 2008. Für nur sechs Spieler ist das TOP4 das krönende Ende ihrer NBBL-Laufbahn, darunter für Amon Dörries. Der „Trainings-Weltmeister“, so sein Coach anerkennend über Dörries, ist einer der Leistungsträger im ALBA-Team. Im Schnitt zweistellig scort auch Dorian Grosber (11,8 Punkte und 7,0 Rebounds im Schnitt), ein athletischer Guard/Forward, der auf dem Weg zum Korb nur schwer zu stoppen ist. Weitere Eckpfeiler im Team der Albatrosse sind Anton Kemmer (Jahrgang 2008, 9,5 PpS & 5,2 RpS), ein 2,02 Meter großer Guard, dessen Basketballinstinkt eine seiner Stärken ist, und Fin Borczanowski (Jahrgang 2008), der trotz seiner erst 16 Jahre schon einen unaufgeregten Job macht. Ein Quartett, das Verantwortung übernimmt, damit aber nicht allein ist. „Bei uns kann quasi jeder in die Bresche springen und das Spiel übernehmen“, betont Bogojevic.
Interview mit Headcoach Vladimir Bogojevic
„Die Playoffs haben uns weitergebracht“
Vladi, die Hauptrunde habt Ihr souverän gemeistert, in den Playoffs musstet Ihr gegen Rostock und Leverkusen dann plötzlich in zwei „Do or die“-Spiele. Was war da los?
Wir haben teils hohe Führungen fast wieder verspielt und waren nicht so souverän, wie wir es noch in der Hauptrunde waren. Ich war aber gar nicht unglücklich darüber, dass in den Playoffs sechs Spiele dazukamen. In einer Saison mit nur 14 regulären Spielen ist man dankbar für jede Gelegenheit zu spielen. Wir konnten so sehen, wie wir unter Druck und vor großem Publikum agieren. Die Playoffs haben uns als Team weitergebracht.
Fast die Hälfte Deines NBBL-Kaders stammt aus dem jüngsten Jahrgang 2008; gerade für diese Spieler dürfte die Drucksituation in den Playoffs wichtig zu erleben gewesen sein…
Absolut. Wir haben ja in der Regel immer junge Teams in der NBBL am Start. Wenn der ein oder andere ältere Jahrgang ready für den nächsten Step ist, versuchen wir sie immer auf Seniorenlevel einzubinden und sie dort ihre Erfahrungen machen zu lassen.
Ihr tretet beim TOP4 vor heimischem Publikum an, neben Deinem NBBL-Team haben sich auch ALBAs JBBL- und WNBL-Mannschaft für die Endrunde qualifiziert. Was erwartet Du von Eurem „Finale dahoam“?
Ich erwarte tolle Spiele und eine großartige Kulisse. Berlin ist eine Basketballstadt, die Sömmeringhalle hat schon einige große Spiele gesehen. Hoffen wir, dass beim TOP4 noch weitere dazukommen!

Player to watch: Amon Dörries
in einem so ausgeglichenem Team wie dem von ALBA liegt der Fokus zwangsläufig auf dem Topscorer. Amon Dörries (Foto oben) kam in der bisherigen Saison auf 14,2 Punkte und 5,4 Rebounds pro Spiel. Hat im vergangenen Jahr viel Zeit in der Halle verbracht (daher sein Ruf als „Trainings-Weltmeister“), für seine Größe von 2,10 Meter sehr beweglich und flink auf den Beinen. Legte in der ProB für ALBAs Kooperationspartner LOK BERNAU 9,8 PpS auf. Wenn es einen Go-to-guy bei ALBA gibt, dann ist er es.
Eine fast makellose Saison
Ben Saraf als Playmaker, Jervis Scheffs als Scharfschütze auf der „Zwei“, auf den Forward-Positionen Frederik Erichsen und Joel Cwik, unter den Körben regiert Noa Essengue: Sähe die Starting Five von ratiopharm ulm beim RSM Ebner Stolz Jugend-TOP4 so aus, die NBBL-Konkurrenz bräuchte wohl erst gar nicht anzutreten. Zum Glück sind Saraf und Essengue (beide Jahrgang 2006) in Berlin nicht dabei: Womöglich kämpfen die beiden Youngster zu diesem Zeitpunkt mit dem Ulmer Profi-Team in den Playoffs der easyCredit BBL um die Deutsche Meisterschaft, um sich danach auf den NBA-Draft Ende Juni vorzubereiten, für den sich beide angemeldet haben. Dass Saraf und Essengue, beides Leistungsträger im Profi-Team von ratiopharm, noch für die NBBL spielberechtigt wären, zeigt Ulms hochkarätiger Pool an europäischen Top-Talenten, doch auch ohne dieses Duo wird Headcoach Florian Flabb eine schlagkräftige Ulmer Mannschaft ins Rennen um die NBBL-Krone schicken können. Die restlichen drei oben Genannten sind nämlich beim TOP4 dabei, dazu kommen mit Point Guard Jordan Müller (9,4 PpS, 3,3 ApS), dem 17-jährigen Forward Niko Jerkic, mit knapp 18 Punkten pro Spiel Ulms Topscorer der bisherigen NBBL-Saison, oder dem 2,05 Meter großen Jonas Zilinskas (11,4 Punkte pro Spiel) weitere „Player to watch“. Für das jüngste Highlight hatte U18-Nationalspieler Jervis Scheffs im Playoff-Viertelfinale gegen KICKZ IBAM gesorgt, als der 17-jährige Shooting Guard in Spiel zwei beim 90:67-Sieg 37 Punkte erzielte und dabei neun von 13 Dreiern versenkte.

Überhaupt pflügte ratiopharm ulm durch die Saison wie ein Schweizer Taschenmesser durch warme Butter: 18 Siegen in Hauptrunde, Aufstiegsrunde und Playoffs steht nur eine Niederlage im Playoff-Achtelfinale gegen Eintracht Frankfurt / SKYLINERS gegenüber. Dennoch wehrt sich Trainer Florian Flabb dagegen, dass die vergangenen Monate ein Selbstläufer gewesen seien: „Wir hatten unsere Mannschaft ja bewusst für die Division B gemeldet, weil fast das komplette NBBL-Team ja auch in der ProB an den Start ging. Somit haben wir während der gesamten Saison kein separates Training mit dem NBBL-Kader gehabt.“ Mit dem ProB-Team unter dem Namen OrangeAcademy erreichte der Klub als Tabellensiebter im Süden die Playoffs, Erichsen und Müller mit über 13 Punkten im Schnitt waren die besten Korbjäger der NBBL-Vertreter. Beide schnupperten in dieser Saison in Kurzeinsätzen bereits auch schon Erstligaluft.
Mit Frankfurt und der IBA München hat Ulm in den Playoffs bereits zwei Schwergewichte aus dem Weg geräumt, im Halbfinale wartet nun ALBA BERLIN/die Bayer Giants Leverkusen. Oder anders gesagt: Noch zwei Spiele trennen Ulm vor dem erstmaligen Gewinn der deutschen U19-Meisterschaft.
Interview Headcoach Florian Flabb
„Der Titel ist unser Ziel“
Florian, mit dem Ulmer U19-Team stehst Du im diesjährigen TOP4. Der Klub hat 2022 die deutsche U16-Meisterschaft gewonnen, aber noch nie den NBBL-Titel. Ist der Euer ultimatives Ziel in diesem Jahr?
Florian Flabb: Auf jeden Fall! Wenn man in die Endrunde kommt, will man auch den Titel gewinnen. Wobei wir das vor der Saison nicht als Ziel ausgegeben haben. Im Mittelpunkt steht bei uns, wie bei vielen anderen Programmen auch, die Entwicklung von Spielern. Das ist uns, wenn man auch die Saison unserer ProB-Mannschaft sieht, in diesem Jahr sehr gut gelungen.
Ulm ist in dieser Saison wieder in der Hauptrunde B gestartet, obwohl Ihr das Potenzial für die A-Gruppe habt, wie Euer diesjähriger Aufstieg in die Division A zeigt.
Acht von elf Stammspielern unseres ProB-Teams waren vergangene Saison NBBL-Spieler und sind parallel auch in der U19-Liga an den Start gegangen. In der ProB haben wir 26 Spiele plus Playoffs absolviert. In Kombination mit der NBBL-Saison war das organisatorisch und in Sachen Belastungssteuerung eine echte Herausforderung.
Du bist vor dieser Saison zu ratiopharm ulm gekommen. Wie lautet Dein bisheriges Fazit am Standort?
Ich bin sehr happy, meine Erwartungen sind übertroffen worden. Das Arbeiten in Ulm ist höchst professionell, unser Campus ist ein Highlight. Es ist eine tolle Herausforderung, Spieler in ihrer Entwicklung – möglichst hin zum Profispieler – zu begleiten. Mir macht es jedenfalls riesigen Spaß, im Ulmer Programm mitzuarbeiten.

Player to watch: Niko Jerkic
In einem ausgeglichenen Ulmer Team, in dem in dieser NBBL-Saison 16 Spieler aufliefen, sticht Niko Jerkic (Foto oben) heraus. Mit durchschnittlich 17,9 Punkten in 15 Spielen ist der zwei Meter große Forward der Topscorer des Teams. Mit 5,0 Rebounds, 2,0 Assists und einer Wurfquote von über 56 Prozent kommt der 17-Jährige auf einen Effektivitätswert von 18,0, ebenfalls Bestwert im Ulmer Team. Beim diesjährigen „Adidas Next Generation Tournament“ überzeugte Jerkic mit 18,3 Punkten und 4,5 Rebounds in vie Partien.