TOP4: ALBA bezwingt den Meister
ALBA BERLIN hat den amtierenden NBBL-Champion bezwungen: Im Halbfinale gegen den FC Bayern München siegten die Hauptstädter mit 79:71 (Halbzeit 32:37) und zogen ins NBBL-Finale gegen TOP4-Gastgeber YOUNG RASTA DRAGONS ein (Sonntag 14 Uhr im Livestream auf www.nbbl-basketball.de). Topscorer für ALBA waren Jonas Mattisseck und Franz Jacob Wagner mit jeweils 18 Zählern, für München kam Nelson Weidemann auf 21 Punkte.
Für viele ist das zweite Halbfinale zwischen den Erzrivalen aus Berlin und München das vorweggenommene Endspiel, doch dieses würde nur eins der beiden Teams erreichen. Die Anfangsphase gehörten den Bayern, bei denen Nelson Weidemann mit einem Dreier zum 7:3 erhöhte. Zu diesem Zeitpunkt waren bereits fünf Minuten gespielt, was für eine intensive Verteidigung auf beiden Seiten sprach, aber auch für eine schwache Trefferquote. Beim amtierenden Champion hatte Weidemann oft den Ball und damit die Verantwortung in den Händen; er nutzte diese zu zehn Punkten im ersten Viertel. Sein Pendant auf Seiten der Berliner, Liga-MVP Jonas Mattisseck, tat sich dagegen schwer: Der Guard blieb im ersten Viertel ohne Punkte. Beim Stand von 18:15 für den FCBB ging es ins zweite Viertel.
In der änderte sich das Szenario nicht: Beide Teams legten eine hohe Intensität in der Defensive an den Tag und taten sich demzufolge beide schwer, offensiv Akzente zu setzen. Das tat als erster nachhaltig Matej Rudan: Der kroatische Jugend-Nationalspieler markierte fünf Zähler zum 30:25 (16.) für die Bayern, was die Albatrosse jedoch schnell relativ humorlos konterten (30:30, 17.). Ein kleiner Rückschlag für die Berliner war das dritte Foul von Big Man Hendrik Drescher, mit sieben Zählern bis dahin bester Scorer von ALBA. In der Schlussphase der ersten Halbzeit konnten die Münchener dann in Person von Sasha Grant und Bruno Vrcic noch einmal aus der Distanz nachlegen: Ihre beiden Dreier bedeuteten die 37:32-Halbzeitführung für die Münchener. Weidemann schloss Halbzeit eins mit 13, Mattisseck mit zwei Zählern ab.
Reichlich angefressen ob ihrer suboptimalen ersten Halbzeit kamen die Berliner aus der Kabine, um auf dem Feld die defensiven Stellschrauben noch fester anzuziehen. Doch München blieb meist unbeeindruckt und verteidigte seinen Vorsprung (41:34, 22.). Dann endlich platzte der Knoten bei Jonas Mattisseck: Sein erster Dreier bedeutete den 45:45-Ausgleich (26.). Jeweils ebenfalls von Downtown trafen in der Folge Rudan für Bayern und Grant für ALBA, doch München ging mit einem kleinen Vorsprung ins Schlussviertel (53:48).
In diesem blies Franz Jacob Wagner zur Aufholjagd: Seine beiden Treffer von Downtwon kurz hintereinander brachten ALBA auf einmal mit 54:53 (31.) in Front. Diese Wirkungstreffer verfehlten ihre Wirkung nicht, zumal Max Stölzel zum 56:53 nachlegte – Auszeit Bayern. Weidemann verkürzte anschließend auf 55:56, ehe für ALBA Mattisseck übernahm: Dreier zum 59:55, Dreier zum 65:57, Drei-Punkt-Spiel zum 68:58 – der MVP war auf Betriebstemperatur. Als auch noch Buck von Downtown zum 73:60 (36.) einnetzte, schien der Meister am Boden. Doch wie heißt es so schön: Unterschätze niemals das Herz eines Champions! Nach einem weiten Dreier von Weidemann waren die Bajuwaren plötzlich wieder in Schlagdistanz – 71:76, Auszeit ALBA, noch 1:14 Minuten zu spielen. Würde das Spiel noch einmal kippen? Nein, ALBA behielt die Nerven und machte am Ende an der Freiwurflinie alles klar. Berlin gewinnt mit 79:71 gegen den amtierenden Titelträger und hat nun morgen selber im Finale gegen die YOUNG RASTA DRAGONS die Chance, sich die ersehnte NBBL-Krone aufzusetzen.
Zahlen, bitte: 22 Offensiv-Rebounds sicherte sich ALBA gegen München und damit einige zweite Chancen – die letztendlich den Unterschied machen sollten.
PM: NBBL gGmbH – JF
Fotos: Sven Kuczera / NBBL