TOP4: Drachen bekommen „ihr“ Endspiel

Die RASTA YOUNG DRAGONS haben das Finale um die NBBL-Meisterschaft erreicht. Gegen ratiopharm ulm setzten sich die Hausherren nach dramatischem Kampf mit 82:79 (Halbzeit 33:32) durch. Morgen Nachmittag (14 Uhr) spielen sie in ihrer Artland Arena das Finale gegen ALBA BERLIN oder den FC Bayern München, die sich im zweiten Halbfinale gegenüber stehen. Im Endspiel müssen die Drachen jedoch auf Philipp Herkenhoff verzichten; der Nationalspieler verletzte sich im zweiten Viertel. Bester Scorer für die Dragons war Danielius Lavrinovicius mit 21 Zähler, für Ulm kam Mate Fazekas auf 20 Zähler.

 

Die Hausherren fanden als erste zum ihrem Spiel und führten nach Punkten von Danielius Lavrinovicius und Philipp Herkenhoff schnell mit 5:0 (1. Minute). Ulm hatte zunächst Probleme, gegen die große Line-up der Niedersachsen zum Korb zu kommen; ein Not-Dreier von Mate Fazekas brachte immerhin den 9:5-Anschluss (5.). Doch die YOUNG RASTA DRAGONS blieben am Drücker: Lavrinovicius klaute den Ball an der Mittellinie und erhöhte auf 11:5, Ulms Coach Danny Jansson bat daraufhin zur Auszeit (6.). Die blieb zunächst fruchtlos: Nat Diallo und Johann Potratz (per Dreier) erhöhten auf 18:5 für den TOP4-Gastgeber; beim Stand von 23:16 ging es in die erste Viertelpause.

 

Das zweite Viertel ließ sich ebenfalls prächtig an für die Drachen: Herkenhoff stopfte zum 27:18 (12.). Eine Minute später dann der Schock: Herkenhoff knickte beim Wurfversuch um und blieb mit starken Schmerzen liegen; er sollte im weiteren Verlauf der Partie nicht mehr aufs Feld zurückkehren. Ohne ihren Junioren-Nationalspieler geriet das Spiel der Gastgeber ins Stocken, und Ulm witterte Morgenluft. Immer noch mit geringem Erfolg aus der Distanz (bis zu diesem Zeitpunkt Dreierquote 29 Prozent), arbeiteten sich die Ulmer Punkt um Punkt heran. Ein Dreier von Timo Lanmüller bescherte ihnen schließlich die erste Führung (28:27, 18.). Die wurde zwar postwendend von Potratz ebenfalls aus der Distanz beantwortet, doch nach zähem Beginn war Ulm nun im Spiel. Beim Stand von 33:32 für die Drachen wurden die Seiten gewechselt.

 

Die zweite Halbzeit wurde durch einen Dreier von Danielius Lavrinovicius eröffnet, Radii Caisin legte anschließend nach (38:32, 21.). Danach begann jedoch die bis dato stärkste Phase der Ulmer: Zwei Dreier von Fazekas und einer von Tim Köpple brachten die Ulmer bis auf 43:44 (24.) heran. Die Führung eroberten die Jansson-Schützlinge durch ein bärenstarkes Alley-oop-Play von Marius Stoll auf Nicolas Bretzel (45:44, 24.). Timo Lanmüller legte aus der Distanz für Ulm nach (48:46, 24.), ehe die Drachen zurückschlugen – und zwar ebenfalls von Downtown: Caisin und zweimal Lavrinovicius brachten ihre Farben mit 57:51 in Front (29.); beim Stand von 59:53 ging es dann in den Schlussabschnitt. 

 

Hier kämpften beide Teams fortan verbissen um jeden Zentimeter Boden, und es entwickelte sich ein zähes Ringen. Die Hausherren taten sich offensiv etwas leichter und bauten durch Diallo und Caisin ihren Vorsprung aus (69:57, 36.), ehe Jason George mit einem Dreier für Ulm antwortete (69:60). Mit dem Endspiel vor eigenem Publikum dicht vor Augen, mobilisierten die YOUNG RASTA DRAGONS noch einmal alle Kräfte. Lavrinovicius markierte vier Zähler in Folge zum 73:63, auf der anderen Seite hielt sich Köpple an der Linie schadlos (73:65, 37.). Der nächste Dreier von Fazekas zum 73:68 (38.) eröffnete die hochdramatische Schlussphase. Mit Ablauf der 24-Sekunden-Uhr traf Potratz seinen vierten Dreier zum 76:68, nur wenige Sekunden später legte Caisin nach  – die Entscheidung? Nein, denn Lanmüller verkürzte per Dreier auf 71:78, noch 1:45 Minuten waren zu spielen. Auch Stoll traf danach von Downtown: 77:81 aus Ulmer Sicht, noch 35 Sekunden auf der Uhr. Auf der anderen Seite trifft Caisin einen von zwei Freiwürfen, Bretzel für Ulm dagegen beide: 18 Sekunden vor Schluss nur noch 82:79 für die Drachen. Im nächsten Angriff verloren die Hausherren den Ball, Ulm blieb noch eine Chance, mit einem Dreier den Ausgleich zu besorgen. Ein Ballverlust von Marius Stoll besiegelte dann jedoch die hauchdünne Ulmer Niederlage, die YOUNG RASTA DRAGONS siegen mit 82:79 und ziehen ins NBBL-Finale ein. 

 

Zahlen, bitte: In Abwesenheit von Herkenhoff sprangen Johann Potratz (14 Punkte, 4/6 Dreier) und Radio Caisin (15 Punkte, sieben Rebounds) in die Bresche.

 

Scouting

 

PM: NBBL gGmbH – JF

Fotos: Sven Kuczera / NBBL