U20 EM: Zwei Dreier fehlten zu den TOP8

16. Juli 2015

Am Ende fehlten nur sechs Punkte: Einen Sieg mit mindestens neun Punkten Differenz hätte die U20-Nationalmannschaft im Gruppenspiel gegen die Tschechische Republik benötigt, um das Viertelfinale bei der Europameisterschaft im italienischen Lignano Sabbiadoro zu erreichen – am Ende sprang „nur“ ein 74:71-Sieg heraus. Die Runde der letzten Acht verpasst, aber erneut eine starke Leistung gezeigt: Die EM darf für die deutsche U20-Auswahl schon jetzt als Erfolg gewertet werden. Am Freitag um 16 Uhr spielt die Truppe von Bundestrainer Frank Menz gegen Israel.

Im Spiel gegen die Tschechen stand die Deutsche Nationalmannschaft bis fünf Minuten vor der Schlusssirene mit einem Bein im EM-Viertelfinale. Nach 33 Minuten lagen die deutschen U20-Herren zum zweiten Mal im Verlauf der Partie mit den für den Einzug ins Viertelfinale benötigten neun Punkten vorne (62:53). Ein gegnerischer Dreier machte dies schnell zunichte, ehe Sebastian Heck ebenfalls einen Drei-Punkte-Wurf zum 65:56 versenkte. Nach 35 Minuten lagen die Deutschen mit elf Punkten vorne, konnten ihren Vorsprung jedoch nicht bis zum Ende halten. Knapp zwei Minuten vor dem Ende hatten die Tschechen wieder auf 68:73 verkürzt, und die deutsche Auswahl brachte in der Schlussphase nicht mehr die Kraft auf, den Vorsprung noch einmal entscheidend zu vergrößern.

„Wir haben gegen eine der besten Mannschaften des Turniers gespielt und gewonnen. Leider hat es aufgrund des Dreiervergleichs nicht für das Viertelfinale gereicht. Dennoch habe ich größten Respekt vor meiner Mannschaft, die alle Chancen genutzt und auch das Reboundduell gegen eines der Topteams bei dieser Europameisterschaft deutlich gewonnen hat“, resümierte Bundestrainer Frank Menz nach dem Spiel. „Die Enttäuschung ist natürlich trotzdem sehr groß, wir hätten gerne im Viertelfinale gespielt. Es ist schade, dass die zwei Siege in der Zwischenrunde dafür nicht gereicht haben. Trotzdem können wir stolz auf die Leistung sein. Wir versuchen nun, die beste Platzierung rauszuholen. Unser Ziel ist es, unter die Top Ten zu kommen.“

Wie schon im gesamten Turnierverlauf präsentierte sich die deutsche Mannschaft auch gegen die Tschechische Republik als spielstarke Einheit. Bester Mann war einmal mehr Christian Sengfelder (Foto), der mit 14 Punkten und neun Rebounds nur knapp an einem Double-Double vorbeischrammte. Überhaupt ist der Power Forward eine der positiven Überraschungen im deutschen Team, denn mit 10,9 PpS führt Sengfelder auch die teaminterne Scorerliste an, dazu kommen noch 6,4 Rebounds pro Partie. Auf Rang zwei der besten Korbjäger rangiert der mit Deutschen Meister-Ehren dekorierte Andreas Obst von den Brose Baskets; der Point Guard kommt pro Spiel auf 8,9 Zähler. Manko im Spiel des Playmakers ist bei dieser EM die schwache Wurfquote: 28 Prozent aus dem Feld bzw. nur 19 Prozent von der Dreierlinie. Hypothetisch ist die Frage, was die deutsche Mannschaft bei dem Turnier mit einem 100-prozentig fitten Daniel Mayer fähig zu leisten imstande gewesen wäre. Der 2,17 Meter große Münchener schaffte nach monatelanger Verletzungspause erst kurz vor der EM den Sprung ins Team und kam beim Turnier in durchschnittlich zehn Minuten Spielzeit auf vier Punkte und drei Rebounds pro Partie.

Die Grundlage für ein erfolgreiches Turnier legten die Menz-Schützlinge schon in den ersten beiden Vorrunden-Partien mit Siegen gegen Slowenien und Großbritannien, die angesichts des Turniermodus (hier unser EM-Vorbericht) für den frühzeitig gesicherten Klassenerhalt eminent wichtig waren. Es folgten starke Vorstellungen gegen Litauen und die Türkei; einzig gegen Spanien setzte es mit 40:75 eine klare Niederlage. Anschließend folgten ein 61:52-Sieg gegen die Ukraine und der Erfolg gegen Tschechien. Zum Abschluss dieser Gruppenphase geht es am morgigen Freitag noch gegen Israel.

Im Team- und Turniervergleich überzeugt Deutschland vor allem mit einer starken Defensive: Nur knapp 63 Punkte erlauben Ismet Akpinar und Co. ihren Gegnern: sechstbester Wert aller EM-Teams. In den individuellen Rankings rangiert Christian Sengfelder mit 6,4 Rebounds pro Spiel unter den TOP20; führend in dieser Kategorie mit über 14 Boards pro Spiel Domantas Sabonis, Sohn der litauischen Center-Legende Arvidas Sabonis. Ulms Joschka Ferner ist mit einer Dreierquote von knapp 37 Prozent ebenfalls unter den besten 20 Distanzschützen des Turniers vertreten. Jonas Grof von Phoenix Hagen ist in einer Kategorie sogar „Zweitbester“ – bei den Ballverlusten (3,7 Turnover pro Spiel); nur der Israeli Naor Sharon (4,0) hat eine höhere Quote.

Das Spiel gegen Israel gibt es hier im Livestream:

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Alle weiteren Informationen zur U20-Europameisterschaft gibt es hier.

 

PM: NBBL gGmbH / JF
Foto: DBB[/fusion_builder_column][/fusion_builder_row][/fusion_builder_container]