Vechta / Quakenbrück: Comeback-Sieg der Jungdrachen

Noch eine Rechnung offen mit den Hamburg Towers hatten die YOUNG RASTA DRAGONS in der Nachwuchs Basketball Bundesliga (U19). Eine ärgerliche Heimniederlage nach Verlängerung nämlich hatte man in der Hinserie der Hauptrundengruppe A-Nord gegen die Hanseaten kassiert, am Sonntag nun waren die Niedersachsen in der edel-optics.de Arena auf Wiedergutmachung aus – mit Erfolg.
Nach 40 Minuten nämlich stand für den Tabellenzweiten ein 71:63-Auswärtserfolg auf der Anzeigetafel. Dieser hatte extrem hart erkämpft werden müssen, lagen die YOUNG RASTA DRAGONS im 3. Viertel doch noch mit 13 Punkten hinten (41:54). Die Hinausstellung von Head Coach Hendrik Gruhn nach dessen zweitem Technischen Foul war dann so etwas wie ein lautstarker Weckruf für die Gäste, die daraufhin unter der Leitung von Co-Trainer Pavao Blazevic die Wende herbeiführten.
Nach all der Aufregung hatte es am Sonntagmittag zunächst gar nicht ausgesehen. Die YOUNG RASTA DRAGONS nämlich gingen mit 7:2 in Führung, machten ab dann aber eine eher unglückliche Figur gegen die in den letzten Wochen von Spielabsagen – aufgrund von Corona-Fällen bei sich selbst oder dem Gegner – gebeutelten Towers. Mit einem 6:0-Lauf eroberten sich die Hausherren eine 14:11-Führung und nahmen einen Vier-Punkte-Vorsprung mit in die ersten Pause 17:13.
Zu Beginn des 2. Viertels kam das Kooperationsteam von RASTA Vechta und den Artland Dragons zunächst bis auf einen Zähler an Hamburg heran (18:19). Dann aber kassierte das Gruhn-Team einen weiteren Lauf und sah sich zunächst mit einem 18:26 konfrontiert, später sogar mit einem 22:33. Bei diesem zweistelligen Rückstand blieb es auch nach 20 Minuten, alle guten Vorsätze schienen für die Katz gewesen zu sein. Die YOUNG RASTA DRAGONS hatten in Halbzeit eins nur 3/16 Dreien getroffen, die Wurfquote lag nur bei 40% und schon ein Dutzend Turnovers waren einfach zu viel des Schlechten. Dazu kamen Foul-Probleme von Kilian Brockhoff, die zu Beginn der 2. Halbzeit noch ärger wurden – und Folgen hatten.
Nach dem vierten Foul des Big Man nämlich beschwerte sich Hendrik Gruhn vehement bei den Schiedsrichtern über den aus seiner Sicht zu unrecht erfolgten Call. Die Konsequenz: Der YOUNG RASTA DRAGONS-Head Coach wurde der Halle verwiesen. Alles sprach nun gegen die Gäste, die sich bis dahin wahrlich nicht mit Ruhm bekleckert hatten. Doch sie rissen sich nun endlich zusammen, kämpften sich zurück in die Partie und legten zum Ende des 3. Viertels einen 11:0-Lauf zum 52:54-Anschluss hin. Justin Onyejiaka hatte im 3. Viertel 13 Punkte gemacht, gab in der Offense den Ton an. Und die Hamburg Towers zeigten sich von diesen Klängen sichtlich beeindruckt.
Im Schlussabschnitt eroberten sich die Gäste dann sogar die Führung zurück und schafften es – angeführt von Onyejiaka, Kapitän Noah Jänen, Emilijus Peleda und Kilian Brockhoff – die Hamburg Towers niederzuringen. Der sechste Sieg aus den letzen sieben Spielen festigte Rang zwei hinter der nach wie vor ungeschlagenen U19 von ALBA BERLIN. Am kommenden Sonntag (13 Uhr, Artland-Sporthalle in Quakenbrück) empfangen die YOUNG RASTA DRAGONS dann im Top-Spiel der Hauptrundengruppe A-Nord die Uni Baskets Paderborn. Der Tabellendritte hat sechs Siege auf der Habenseite, zwei Punkte weniger als die Niedersachsen. Heute gewannen die Ostwestfalen mit 103:67 gegen die ROSTOCK SEAWOLVES, sind anscheinend bereit für das Gruhn-Team.
Stimme zum Spiel
Hendrik Gruhn: „Die 1. Halbzeit war leider überhaupt nicht so, wie wir uns das vorgestellt haben. Da sind wir in alte Muster verfallen und es war ein Spiegelbild des ersten Aufeinandertreffens mit Hamburg. Die Towers haben intensiver und aggressiver verteidigt, uns so immer mehr unter Druck gesetzt. Das hat uns vor Probleme gestellt, wir sind damit überhaupt nicht klar gekommen. In der Offense haben wir uns keine guten Würfe herausgespielt, haben den Ball nicht so bewegt, wie wir es hätten tun sollen. Somit konnten wir also keinerlei Rhythmus entwickeln und hatten dann auch noch Foul-Probleme bei Kilian Brockhoff. Dass ich deswegen dann der Halle verwiesen wurde, hätte mir nicht passieren dürfen. Statt mich unter Kontrolle zu haben, habe ich meinen Unmut rausgelassen. Von meinen Spielern verlange ich Professionalität, ich habe diese heute vermissen lassen und war kein gutes Vorbild. Pavao hat dann wohl offensichtlich einen guten Job gemacht. Die Jungs haben sich dann wieder als Team gefunden, haben offensiv den Ball besser bewegt und waren in der Defense auch endlich viel präsenter und intensiver. Kompliment an alle, dass sie den Schalter doch noch umgelegt bekommen und sich den Sieg erkämpft haben. Ich denke auch, dass dieser aufgrund der 2. Halbzeit verdient ist.“
Fakten
Würfe: YRD 41% (29/70) – HHT 38% (25/66)
Zweier: YRD 56% (18/32) – HHT 50% (18/36)
Dreier: YRD 23% (7/31) – HHT 23% (7/30)
Freiwürfe: YRD 56% (10/18) – HHT 46% (6/13)
Rebounds: YRD 37 – HHT 39
Assists: YRD 11 – HHT 13
Ballverluste: YRD 19 – HHT 23
Steals: YRD 13 – HHT 8
U19 – Nachwuchs Basketball Bundesliga (NBBL) – Saison 2021/22 – 12. Spieltag
Hamburg Towers – YOUNG RASTA DRAGONS 63:71 (17:13 / 24:17 / 13:22 / 9:19)
Sonntag, 6. Februar 2022 – 12.30 Uhr – edel-optics.de Arena
HHT: Harbeck (DNP), Alegbe (24 Punkte/10 Rebounds/3 Assists/2 Blocks), Bom, Schmidt (2), Nesse Dally-Caspar (6), Krüger (2), Mbodje (DNP), Mohl (14/3 Steals), Bochenek (2), Wulf (3/3 Assists) und Tangermann (10/7 Rebounds).
YRD: Julius Bronnert, Jonas Groß (DNP), Tim Reumann (3), Emilijus Peleda (18/6 Rebounds), Jarne Jürgens (1), Justin Onyejiaka (19/7 Rebounds/4 Assists/4 Steals), Darren Aidenojie, Noah Jänen (13), Karl Bühner (4/6 Rebounds), Jegor Cymbal (3), Kilian Brockhoff (10/2 Blocks).
Nächstes Spiel: Am Sonntag (13.2.) um 14 Uhr gegen die Uni Baskets Paderborn (RASTA Gym)
PM: SC RASTA Vechta