Vechta / Quakenbrück: Den Kopf gerade noch so aus der Schlinge gezogen

Die YOUNG RASTA DRAGONS schienen sich am Sonntagnachmittag ein Beispiel an RASTA Vechtas Samstagsperformance in der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProA genommen zu haben. Genau wie die Profis legte auch die U19 einen Blitzstart hin und führte bei den Phoenix Hagen Juniors  nach dem 1. Viertel mit 21:5. Dann aber wurde es zunehmend spannend in der Sporthalle Altenhagen und die YOUNG RASTA DRAGONS bedurften der Overtime, um den fünften Sieg einzufahren.
Der 79:73-Auswärtssieg am 8. Spieltag der Hauptrundengruppe A-Nord in der Nachwuchs Basketball Bundesliga also war schwer erkämpft. Immerhin: Das Kooperationsteam von RASTA Vechta und den Artland Dragons schaffte es im Gegensatz zum Auftritt gegen die Hamburg Towers vor zwei Wochen, als es ebenfalls zunächst eine hohe Führung innehatte und dann noch verlor, am Ende doch noch als Sieger den Platz zu verlassen. „Kompliment an die Jungs, dass sie dieses Spiel schlussendlich gewonnen haben. Wir scheinen aus dem Hamburg-Spiel gelernt zu haben, heute hatten wir in der Schlussphase wieder den Zugriff“, freute sich Hendrik Gruhn, der Head Coach der YOUNG RASTA DRAGONS, über den Zittersieg. Dieser war ohne die verletzten Justin Onyejiaka, Noah Jänen und Emilijus Peleda errungen worden.
Zunächst hatte es trotz des Ausfalls dieses Trios nach einem ruhigen Nachmittag ausgesehen. Die YOUNG RASTA DRAGONS dominierten zehn Minuten lang nach Belieben. In der 6. Minute führten die Gäste schon mit 12:3, nach Jonas Groß’ Dreier in der 9. Minute mit 17:5 und Kilian Brockhoff vollendete einen Fastbreak per Dunking zum 19:5 (10.) – Statement! Hagen hatte in den ersten zehn Minuten nur zwei von 16 Würfen getroffen und sechs Turnovers produziert, alles sah nach einer klaren Angelegenheit aus. „Das 1. Viertel war außerordentlich gut. Wir haben vorne schnell gespielt, haben hinten Stopps generiert und hatten ein sehr hohes Energie-Level. Wir haben es Hagen überhaupt nicht erlaubt, ins Spiel zu kommen – für uns hat alles gepasst“, fasste Gruhn vollkommen treffend zusammen.
Schon in der ersten Minuten des 2. Viertels jedoch machte sich der Schlendrian bei den YOUNG RASTA DRAGONS breit. Die Phoenix Hagen Juniors trafen zwar auch wie vor katastrophal (4/18 im 2. Viertel) und hatten auch bei den Rebounds nach wie vor das Nachsehen. Aber allein sieben Ballverluste im zweiten Abschnitt deuteten an, dass etwas nicht mehr stimmte bei den Gästen. In die Halbzeitpause nahmen die YOUNG RASTA DRAGONS noch eine Zwölf-Punkte-Führung (33:21) mit, wussten aber längst nicht mehr – vor allem in der Offensive – zu überzeugen.
Die 15-minütige Unterbrechung vermochte dem Spiel der Niedersachsen leider keine Verbesserung zu bringen. Ihre Trefferquote ging weiter in den Keller: Hatten im 2. Viertel nur vier von 16 Würfen ihr Ziel gefunden, waren es im dritten gar nur noch drei von 13. In der 26. Minute hatten die Phoenix Hagen Juniors bereits auf 36:40 verkürzt und bekamen mehr und mehr Oberwasser. „Wir haben nichts mehr getroffen, haben richtig viel liegen gelassen. Auch waren wir in der Defense dann immer einen Schritt zu spät und haben so Hagen erlaubt einen Rhythmus zu bekommen. Hagen war aggressiv und mit hoher Intensität unterwegs. Davon und von ihren Treffern haben wir uns geradezu einschüchtern lassen und haben unseren Stil überhaupt nicht mehr durchgezogen“, ärgerte sich Gruhn.
Mit einem viertelübergreifenden 11:2-Lauf rissen die Phoenix Hagen Juniors dann die Führung an sich – 49:47 (34.). Die YOUNG RASTA DRAGONS aber fanden die passende Antwort und legten ihrerseits einen Zwischenspurt hin. Schon in der 40. Minute führten die Gäste mit 66:59, sahen aus wie die sicheren Sieger. Doch die Hausherren ließen sich nicht unterkriegen, schafften – begünstigt durch Unzulänglichkeiten der Gästen – ein wundersames Comeback und glichen die Partie mit einem 7:0-Lauf aus – Verlängerung.
Mit der Erfahrung aus der Overtime-Niederlage gegen die Hamburg Towers im Rücken, raffte sich das Gruhn-Team noch einmal auf. In der 4. Minute der Verlängerung stellte „Routinier“ Tim Reumann per Dreier auf 75:70. Doch auch das war’s noch nicht, Hagen machte die nächsten drei Punkte. Erst als Kilian Brockhoff bei noch gut 30 Sekunden Restspielzeit den Hausherren den Ball klaute und den Fastbreak per Dunking zum 77:73 abschloss, hatten die YOUNG RASTA DRAGONS ihren fünften Saisonsieg praktisch sicher. „Mit dem Ende der regulären Spielzeit war das Momentum komplett bei den Hagenern. Ich bin froh, dass wir die Jungs das Spiel dann noch für sich entscheiden konnten. Es war sicherlich nicht das schönste Spiel sondern eher ein Arbeitssieg. Und wohl beide Teams hätten den Sieg verdient gehabt“, fasste Gruhn zusammen.
Fakten
Würfe: Hagen 32% (22/69) – YRD 37% (27/73)
Dreier: Hagen 28% (11/39) – YRD 22% (7/32)
Freiwürfe: Hagen 78% (18/23) – YRD 67% (18/27)
Rebounds: Hagen 41 – YRD 58
Assists: Hagen 14 – YRD 13
Ballverluste: Hagen 23 – YRD 25
Steals: Hagen 11 – YRD 8
U19 – Nachwuchs Basketball Bundesliga (NBBL) – Saison 2021/22 – 8. Spieltag
Phoenix Hagen Juniors – YOUNG RASTA DRAGONS 73:79 n.V. (5:21 / 16:12 / 19:12 / 26:21 / 7:13)
Sonntag, 12. Dezember 2021 – 15 Uhr – Sporthalle Altenhagen
PHX: Felix Kwast (21 Punkte/5 Assists/4 Steals), Luka Zajic (24), Finn-Luca Philipp (8), Jordan Iloanya (3/5 Assists), Robin Mingaz, Sebastian Orthen (2), Luis Uhlenbrpck (DNP), Amadin Omorodion (7/8 Rebounds), Linus Trettin (2/2 Blocks), Epey N’guan, Can Eyding und Ben Jürgens (6).
YRD: Daniel Kinsfater, Jonas Groß (3 Punkte), Tim Reumann (7), Jarne Jürgens, Darren Aidenojie (7), Tim-Felix Bühren, Karl Bühner (6), Mathis Elbers (16/9 Rebounds/2 Steals), Jegor Cymbal (11/2 Steals), Kilian Brockhoff (23/10 Rebounds/5 Assists) und Johann Grünloh (6/12 Rebounds/3 Blocks).
Nächstes Spiel: Am 9.1.2022 um 12.30 Uhr bei den Uni Baskets Paderborn (Reismann-Gymnasium)
PM: SC RASTA Vechta