Vechta/Quakenbrück: „Twin Towers“ Grünloh und Brockhoff überzeugen

40 Punkte, 29 Rebounds, sechs Blocks – die Ausbeute von Johann Grünloh und Kilian Brockhoff am Sonntagnachmittag. Ihr Team der YOUNG RASTA DRAGONS führten sie mit starken Leistungen zum 83:72-Heimerfolg nach Verlängerung über die Uni Baskets Paderborn. Der Erfolg am 13. Spieltag der Hauptrundengruppe A-Nord in der Nachwuchs Basketball Bundesliga festigt den YOUNG RASTA DRAGONS Platz 2.
Den Satz „Das Beste kommt zum Schluss“ hat wohl jeder schon einmal gehört. Und so setzte RASTA-Talent Johann Grünloh es an diesem Wochenende in die Tat um. Am Samstag hatte der 16-Jährige in Erwartung eines möglichen Einsatzes am Abend bei den BARMER 2. Basketball Bundesliga ProA-Profis nicht für Vechtas Farmteam gespielt, sein Team gegen die Berlin Braves 2000 von der Bank aus unterstützt. Bei RASTAs Krimi gegen die VfL SparkassenStars Bochum kam der Center am Abend dann ebenfalls nicht zum Einsatz, brachte aber auch hier jede Menge positive Energie in den Kader und unterstützte seine Teamkameraden an der Bande. Und mit vollem Akku lieferte Johann Grünloh dann am Sonntag eine ganz starke Partie gegen die Uni Baskets Paderborn, wurde zum Matchwinner. Doch der Reihe nach.
Im 1. Viertel setzten sich die YOUNG RASTA DRAGONS nach einem guten Lauf ab, machten aus einem 9:11-Rückstand eine 21:12-Führung. Beide Teams hatten quasi vom Jump weg große Probleme in der Offense. Die Gastgeber in der Artland-Sporthalle in Quakenbrück trafen im 1. Viertel nur 6/16 Würfe aus dem Feld, die Gäste gar nur 5/19. Viertelübergreifend legten die Uni Baskets Paderborn einen 11:0-Lauf hin, nahmen die Führung wieder an sich (23:21) und lagen kurz vor der großen Pause gar mit acht Punkten vorne – 38:30. Die Quoten beider Mannschaften blieben auch im 2. Viertel schlecht, gerade von jenseits der 6.75 Meter ging bei den YOUNG RASTA DRAGONS wenig bis nichts. Dass beide Teams zur Halbzeit zusammen schon 19 Ballverluste zu verzeichnen hatten, rundete den Gesamteindruck des bescheidenen Niveaus der Partie ab.
Auch nach dem Seitenwechsel besserte sich das Allgemeinbild kaum. Das Spiel lebte von der Spannung, die durch diverse, kurze Läufe angeheizt wurde. Mit einem 8:0-Lauf eroberten die YOUNG RASTA DRAGONS die Führung zurück (49:43). Absetzen aber konnten sich die Mannen von Head Coach Hendrik Gruhn jedoch nicht, im Gegenteil. Bis zum Ende des 3. Viertels kassierten sie nun heftigst, sogar einen 4:15-Lauf. Dieser bedeutete eine Fünf-Punkte-Hypothek vor dem Schlussabschnitt – 53:58. Das „Spiel der Läufe“ setzte sich auch im 4. Viertel fort. Die YOUNG RASTA DRAGONS starteten mit einem 10:0 in den Schlussabschnitt, führten mit 63:58. Doch dieser Vorsprung reichte nicht zum Sieg nach regulärer Spielzeit. Die Uni Baskets Paderborn, angeführt vom Top-Trio Adrian Petkovic, Agust Kjartansson und Tim Schlegel, schlugen zurück und zwangen das Kooperationsteam von RASTA Vechta und den Artland Dragons in die Verlängerung – 65:65.
In der Overtime war es dann endlich soweit, die favorisierten YOUNG RASTA DRAGONS übernahmen die Kontrolle. Für diesen Schub sorgten die „Twin Towers“ Grünloh und Brockhoff. Die Big Men trugen maßgeblich dazu bei, das Spiel mit einem 13:0-Lauf zu beenden – zum 83:72. Beide hatten schließlich ein Double-Double verbucht, Grünloh mit einem Dreier – einem von nur vier der YOUNG RASTA DRAGONS an diesem Nachmittag – den Weg geebnet. Das Beste kommt halt immer zum Schluss.
Fakten
Würfe: YRD 34% (26/77) – PAD 29% (26/90)
Zweier: YRD 48% (22/46) – PAD 38% (20/53)
Dreier: YRD 13% (4/31) – PAD 16% (6/37)
Freiwürfe: YRD 71% (27/38) – PAD 74% (14/19)
Rebounds: YRD 59 – PAD 58
Assists: YRD 15 – PAD 14
Ballverluste: YRD 20 – PAD 19
Steals: YRD 10 – PAD 7
Stimme zum Spiel
Hendrik Gruhn: „Das heute war ein Arbeitssieg und kein wirklich schönes Spiel. Aber auch solche Spiele und daraus resultierende Siege gehören zur Entwicklung von jungen Spielern dazuBeide Teams hatten schlechte Trefferquoten. Es waren viele nicht gut gewählte Abschlüsse dabei, zu viele Fouls – alles andere als schön anzusehen. Wir selbst hatten über weite Strecken auch einfach kein Glück im Abschluss und haben auch viele einfache Dinger daneben gelegt, dazu kamen die vielen Ballverluste. Von außen haben wir so gut wie gar nichts getroffen. In der Offensive war es von uns also kein gutes Spiel. Dass wir den Paderbornern 22 Offensiv-Rebounds gestattet haben, nervt mich total. Sie haben das in Punkte umgemünzt und so haben wir sie durch unser Verschulden im Spiel gehalten. Leider haben wir es in den 40 Minuten nie geschafft, einen richtigen Lauf hinzulegen, um davonzuziehen. Stattdessen sind wir eigentlich immer einem Rückstand hinterhergelaufen und haben uns in die Overtime gerettet. Wie wir dann in der Verlängerung gespielt haben, war dann jedoch sehr, sehr positiv. Da haben wir Paderborn nichts mehr erlaubt, wir haben die Bretter kontrolliert und in der Offense mit Selbstvertrauen abgeschlossen – 18 Punkte in fünf Minuten sind sensationell. Da bekommt Johann Grünloh ein Riesen-Lob, der uns in der Overtime zum Sieg geworfen hat. Das war sein bestes Spiel in dieser Saison. Da sieht man, dass sich seine ganze harte Arbeit in solchen Momenten auszahlt. Er hat sich das heute verdient und es freut mich total für ihn, dass er heute so gespielt hat. Kilian Brockhoff ist mit seinen 15 Punkten und 14 Rebounds natürlich auch positiv zu erwähnen. Die beiden Jungs haben wirklich alles gegeben, sie haben sehr physisch gespielt und gerade in der Verlängerung die entscheidenden Rebounds gesichert. Sie waren am Ende die Garanten für unseren Sieg. Im Kampf um Platz 2 war das natürlich ein unglaublich wichtiger Erfolg.
U19 – Nachwuchs Basketball Bundesliga (NBBL) – Saison 2021/22 – 13. Spieltag
YOUNG RASTA DRAGONS – Uni Baskets Paderborn 83:72 n.V. (21:17 / 14:21 / 18:20 / 12:7 /18:7)
Sonntag, 13. Februar 2022 – 14 Uhr – Artland-Sporthalle in Quakenbrück
YRD: Julius Bronnert, Jonas Groß, Emilijus Peleda (8), Justin Onyejiaka (6), Darren Aidenojie (14), Noah Jänen (10/5 Assists), Karl Bühner (3), Tim-Felix Bühren (DNP), Jegor Cymbal (2), Kilian Brockhoff (15/14 Rebounds/4 Steals/3 Blocks) und Johann Grünloh (25/15 Rebounds/3 Blocks).
PAD: Agust Kjartansson (12 Punkte/12 Rebounds), Norman Südbeck, L. Anbinden (4), Tim Schlegel (13/11 Rebounds/5 Assists/2 Steals), David Malinovic, Adrian Petkovic (28), Sebastian Morgenstern (7), T. Düchting (2), L. Hills (2), B. Port (4).
Nächstes Spiel: Am Sonntag (20.2.) um 15 Uhr bei den Berlin Braves Baskets (Sporthalle Charlottenburg)
YOUNG RASTA DRAGONS – Kader 2021/22
Darren Aidenojie (17, Small Forward, D), Kilian Brockhoff (17, Power Forward, D), Julius Bronnert (16, Shooting Guard, D), Karl Bühner (16, Power Forward, D), Tim-Felix Bühren (16, Center, D), Jegor Cymbal (17, Small Forward, D), Mathis Elbers (18, Power Forward, D), Jonas Groß (16, Point Guard, D), Johann Grünloh (16, Power Forward, D), Noah Jänen (17, Small Forward, D), Jarne Jürgens (16, Power Forward, D), Daniel Kinsfater (17, Shooting Guard, D), Justin Onyejiaka (17, Shooting Guard, D), Emilijus Peleda (17, Shooting Guard, LTU) und Tim Reumann (18, Point Guard, D).
PM: SC RASTA Vechta