Weißenfels: JBBL-Team siegt klar in Chemnitz

Der Bann ist gebrochen: Am dritten Spieltag in den Nachwuchsbundesligen gab es zumindest einen Sieg für die Mitteldeutsche Basketball Academy (MBA). Die U16 präsentierte sich in der Jugend-Basketball-Bundesliga (JBBL) in Korblaune und feierte einen 99:85 (54:42)-Auswärtssieg bei der Niners Chemnitz Academy.
Dagegen müssen die U19 in der Nachwuchs-Basketball-Bundesliga (NBBL) und die U18 in der Weiblichen Nachwuchs-Basketball-Bundesliga (WNBL) weiter auf ihr erstes Erfolgserlebnis in dieser Saison warten. Während die U19 der MBA bei den Basketball Löwen Erfurt mit 64:88 (39:43) die dritte klare Niederlage in Folge kassierte, handelte sich die U18 im Auswärtsspiel beim amtierenden deutschen Meister Alba Berlin nach gutem Beginn eine 49:85 (30:44)-Klatsche ein.
U16-JBBL: Niners Chemnitz Academy – MBA 85:99 (42:54)
Darren Stackhouse hatte vor dem Spiel Vorteile unter dem Korb für sein Team antizipiert. Und der MBA-Trainer sollte Recht behalten. Seine Schützlinge kontrollierten die Bretter, gewannen das Rebound-Duell deutlich mit 51:25 und hatten in Carlos Domke (31 Punkte) den überragenden Spieler dieser Partie in ihren Reihen. Domke, der in dieser Saison auch bereits für das NBBL-Team zum Einsatz kam, nutzte seine Gelegenheiten nicht nur unter dem Korb mit hoher Effizienz aus, sondern steuerte auch zwei Dreier bei zwei Versuchen bei.
Nach ausgeglichenem ersten Viertel erspielte sich die treffsichere MBA bis zur Pause bereits ein komfortables Polster. Auch im zweiten Durchgang hatten die Gäste alles im Griff und ließen Chemnitz nicht mehr nennenswert herankommen. Allerdings gefiel Stackhouse der Auftritt seines Teams nicht in allen Bereichen. Gegen die körperlich unterlegenen, aber aggressiv verteidigenden Gastgeber erlaubte sich die MBA 37 Ballverluste und war dann in der Transition Defense oft zu langsam, um die Abschlüsse der Niners verhindern zu können. Für den ersten Saisonsieg reichte es trotzdem, und darauf lässt sich aufbauen.
Das sagt der Trainer:
„Es ist immer ein gutes Gefühl, gegen Chemnitz zu gewinnen. Sie haben ein hohes Standing in der Region, und wir waren sehr lange nicht erfolgreich gegen sie gewesen. Wir haben zwar nicht unseren besten Basketball gespielt, aber eine solide Leistung gezeigt. Wir haben den Ball gut bewegt und hatten fünf Spieler, die zweistellig gescort haben. Carlos Domke war ein Unterschiedsspieler für uns. Was wir künftig dringend herunterschrauben müssen, ist die Anzahl der Ballverluste.“
U19-NBBL: Basketball Löwen Erfurt – MBA 88:64 (43:39)
Es ist das alte Lied. Phasenweise kann die MBA in dieser Liga sehr gut mithalten. Doch die Stabilität über 40 Minuten geht der jungen Mannschaft von Trainer Yuri Dimitri noch ab. In Erfurt legte die MBA zum wiederholten Mal einen Fehlstart hin und lag nach zehn Minuten bereits mit 18:27 in Rückstand. Die Gäste ließen sich davon aber nicht verunsichern, zogen im zweiten Viertel in der Defensive die Daumenschrauben an und tasteten sich so bis zur Pause wieder auf Schlagdistanz heran.
Im dritten Viertel kam die MBA aber erneut aus der Spur. Vorne fielen die Würfe nicht mehr, und das schwindende Selbstvertrauen machte sich auch in der Defensive bemerkbar. In diesen Phasen fehlt der MBA ein Unterschiedsspieler, der sein Team auf den Rücken nehmen kann. So setzten sich die deutlich erfahreneren Erfurter vorentscheidend auf 65:49 ab und ließen auch danach nicht locker. Einer der Lichtblicke bei der MBA war die Vorstellung von Aufbauspieler Ilias Amin. Der 16-Jährige fand immer wieder dynamisch den Weg zum Korb und avancierte mit 17 Zählern zum Topscorer der MBA. Überhaupt geben die Leistungen der Spieler aus den jüngeren Jahrgängen zur Hoffnung Anlass. So schwierig diese Saison auch werden wird, die Zukunftsperspektive der MBA ist glänzend.
Das sagt der Trainer:
„Es war definitiv ein Schritt in die richtige Richtung. Ich bin vor allem mit dem Kampfgeist meiner Spieler sehr zufrieden. Obwohl wir deutlich unerfahrener und kleiner als Erfurt waren, haben wir das Rebound-Duell fast ausgeglichen gestaltet. Es hat mich auch gefreut, wie wir im zweiten Viertel ins Spiel zurückgefunden haben. Nach der Pause konnten wir das Energie-Level der Erfurter nicht mehr matchen.“
U18-WNBL: Alba Berlin – MBA 85:49 (44:30)
Sie hatten sich so viel vorgenommen. Und tatsächlich gelang es den Spielerinnen der MBA zunächst, den Favoriten nicht nur zu ärgern, sondern ihn zu verblüffen. Im ersten Viertel agierten die Gäste bissig in der Verteidigung, auch offensiv fanden sie beständig gute Lösungen und erspielten sich so nach zehn Minuten eine 24:17-Führung. Als die Berlinerinnen jedoch im zweiten Viertel die Intensität erhöhten und deutlich aggressiver zu Werke gingen, verlor die MBA völlig den Faden. Die Ballverluste häuften sich, und Alba konnte seine Stärken im Fastbreak ausspielen.
Auch die Hoffnungen auf ein Comeback in der zweiten Halbzeit verflüchtigten sich schnell, auch weil sich bei der MBA die bis dato sehr stark aufspielende Antonia Braun verletzte und nicht mehr weitermachen konnte. Im letzten Viertel gab Trainerin Sandra Rosanke vermehrt den jungen Spielerinnen Einsatzzeit, die so in einer verlorenen Partie noch wertvolle Erfahrungen gewinnen konnten. In Halle findet die MBA dieser Tage zu einem Trainingscamp zusammen, wo gezielt an den Schwächen gearbeitet und die Stärken ausgebaut werden sollen. In der WNBL geht es erst am 6. November mit einem Auswärtsspiel bei den OSC Junior Panthers in Osnabrück weiter.
Das sagt die Trainerin:
„Unser Plan ist zu Beginn aufgegangen, wir waren sehr aggressiv und haben viele Fouls gezogen. Im zweiten Viertel haben wir uns dann aber von der Intensität Albas beeindrucken lassen und konnten fortan nicht mehr dagegenhalten. Wir müssen die ersten drei Spiele abhaken. Nach der Pause beginnt die Saison für uns von Neuem.“
PM: SYNTAINICS MBC