
Weißenfels: MBA-Teams zwischen Frust und Freude
In völlig unterschiedlichen Gefühlswelten bewegten sich die Teams der Mitteldeutschen Basketball Academy (MBA) an diesem Wochenende. Während die männliche U16 durch eine 74:88 (39:43)-Niederlage bei den charisma young bulls Osnabrück das vorzeitige Playoff-Aus in der Jugend-Basketball-Bundesliga (JBBL) ereilte, feierte die U18 in der Weiblichen Nachwuchs-Basketball-Bundesliga (WNBL) im zwölften Anlauf endlich den ersten Sieg. Das Team von Trainer Stijn van Duijn bezwang in der Abstiegsrunde die Cologne Regio Ladies deutlich mit 75:51 (30:28).
Dass die MBA die Chance auf den Klassenerhalt wahrte, hatte nicht nur mit dem eigenen Erfolg, sondern auch mit Schützenhilfe aus Braunschweig zu tun, wo die heimischen Girls Baskets die TG Neuss Junior Tigers mit 60:50 bezwangen. Zwei Spiele verbleiben in der Abstiegsrunde noch.
U16-JBBL, Playoff-Sechzehntelfinale, Spiel zwei: charisma young bulls – MBA 88:74 (43:39)
Eine großartige Saison endete für die MBA ernüchternd. Nach einem starken zweiten Platz in der Hauptrunde waren die Schützlinge von Trainer Darren Stackhouse voller Euphorie in die Playoffs gestartet, doch gegen Osnabrück blieben sie zweimal letztlich chancenlos.
Fünf Tage nach der 57:71-Auftaktniederlage wurde der MBA in Spiel zwei ein schwaches drittes Viertel zum Verhängnis. Bis zur Pause hatten die Gäste, bei denen Aufbauspieler Mark Chetverhov nach Verletzungspause ein starkes Comeback feierte, ein Duell auf Augenhöhe erzwungen. Doch nach dem Wechsel brachen sie vor der beachtlichen Kulisse von 275 Zuschauern komplett ein. Die Gastgeber starteten mit einem 14:0-Lauf ins dritte Viertel und nutzten das Momentum, um sich bis zum Ende des Abschnitts vorentscheidend auf 71:51 abzusetzen. Zwar steckte die MBA zu keinem Zeitpunkt auf, mehr als ein bisschen Ergebniskosmetik gelang ihr aber nicht mehr.
Die Osnabrücker gewannen die Serie verdient, weil sie stärker verinnerlicht hatten, worauf es in den Playoffs ankommt. Sie spielten konstant mit hoher Intensität, griffen sich mehr Rebounds als die MBA und agierten schlichtweg selbstbewusster. Mit 24 Punkten avancierte der angeschlagene Chetverhov zum Topscorer der Stackhouse-Schützlinge, konnte aufgrund seiner Fußverletzung aber nicht so intensiv verteidigen wie gewohnt. Ludwig Schinlauer, der Topscorer des ersten Spiels, überzeugte mit elf Punkten und zehn Rebounds.
Das sagt der Trainer:
„Wir haben leider keinen Weg gefunden, über 40 Minuten mit Osnabrück mitzuhalten. In beiden Spielen hatten wir schlechte Phasen, die zu lange andauerten. Einige unserer Leistungsträger waren nicht bereit für die Playoffs und konnte nicht auf dem Niveau spielen, das sie in der Vor- und Hauptrunde gezeigt hatten. Wenn ich aber die gesamte Saison betrachte und nicht nur die letzten beiden Spiele, so bin ich stolz darauf, was die Jungs geleistet haben.“
U18-WNBL, Abstiegsrunde: MBA – Cologne Regio Ladies 75:51 (30:28)
Auf diesen Moment musste die MBA lange warten. Als nach dem Spiel gegen Köln die Schlusssirene ertönte, fielen sich die Spielerinnen überglücklich in die Arme. Der erste Saisonsieg sorgte nicht nur für große Erleichterung, er verbesserte auch die Perspektiven der MBA im schwierigen Kampf um den Klassenerhalt. Gewinnt das Team von Trainer Stijn van Duijn am 6. April in Köln und unterliegt Neuss am selben Tag gegen Spitzenreiter Girls Baskets Braunschweig-Wolfenbüttel, kommt es am 27. April in Halle zu einem Endspiel um den Ligaerhalt zwischen der MBA und Neuss.
Im Heimspiel gegen Köln erlebte die MBA zunächst ein Wellenbad der Gefühle. Die Gastgeberinnen starteten fokussiert, führten schnell mit 10:2 und lagen nach dem ersten Viertel mit 16:5 vorne. Doch dann kam ein Bruch ins Spiel. Gegen die Kölner Zonenverteidigung traf die MBA nun oft die falschen Entscheidungen und ließ sich defensiv immer wieder überrumpeln. So schrumpfte der Vorsprung bis zur Pause auf zwei Zähler zusammen.
Wer nun ein Zitterspiel erwartete, sah sich nach dem Wechsel schnell getäuscht. Mit hoher Intensität auf beiden Enden des Feldes und einer starken Trefferquote von der Dreierlinie (insgesamt 14/38) rissen die Gastgeberinnen die Partie vehement an sich und überrollten die Kölnerinnen im dritten Viertel mit 28:6. Im letzten Viertel ließ es die MBA etwas ruhiger angehen. Kapitänin Elisabeth Böhler ragte mit ihrer Saisonbestleistung von 22 Punkten heraus. Daria Ilies kam auf 15 Zähler und 13 Rebounds, Magda Zimmermann steuerte 14 Punkte bei.
Das sagt der Trainer:
„Wir sind sehr gut ins Spiel gestartet, hatten dann aber große Probleme mit der Zonenverteidigung der Kölnerinnen. In der Pause haben wir darüber gesprochen. Im dritten Viertel haben wir dann tollen Basketball gezeigt und das Spiel auf unsere Seite gezogen. Wir sind immer noch im Rennen um den Klassenerhalt, das ist das Wichtigste.“
PM: MBA