Metropol: Energieleistung gegen Alba

Das war eine echte Duftmarke in Berlin! Mit einer nicht für möglichen Energieleistung holte sich der Jugend-Basketball-Bundesligist Metropol Baskets Ruhr am Sonntag in Berlin seinen 5. Testspielsieg im 5. Testspiel. Das Kooperationsteam von Citybasket Recklinghausen und ETB SW Essen machte dabei das Unmögliche möglich. In den letzten dreieinhalb Minuten der Partie im Alba-Trainingszentrum im Herzen der Weltstadt machten die Metropol Baskets aus dem Ruhrgebiet aus einem 67:79-Rückstand durch einen fabelhaften 17:1-Run einen 84:80-Auswärtssieg. Bereits am kommenden Samstag testet das Team von Razvan Munteanu und Pit Lüschper erneut, dann beim Team Mittelhessen in Gießen. Am 18. Oktober beginnt die JBBL-Saison mit einem Heimspiel in Essen gegen die Phoenix Hagen Youngsters.

Der Erfolg beim Nachwuchs des Erstligisten Alba Berlin kam am Sonntag auch deshalb so überraschend, weil dem Trainer-Duo ein nahezu komplettes Team fehlte. So waren die Metropol Baskets komplett ohne Center angedreht. Finn Fleute fehlte verletzt, Paddy Stollorcz war krank, Niclas Hürland hatte sich am Freitag bei einem Fahrradsturz verletzt, Semi Sehovic und Max Bömelburg hatten noch Trainingsrückstand. So mussten die Powerforwards Jason Fabek, Erik Neusel, Jonas Thiehoff und Malte Timm auf der großen Position aushelfen, wo zudem noch Kapitän Philipp von Quenaudon (Stufenfahrt) und Flügelspieler Moritz Plescher (Nasenbeinbruch) fehlten. Die Hauptlasten des Spiels trugen in Berlin dadurch die Aufbauspieler, obwohl auch da die WBV-Auswahl-Spielmacher Till Hornscheidt und Valentin Bredeck fehlten und mit der NRW-Auswahl in Bamberg ein Turnier spielten. Das Quartett mit Felipe Galvez Braatz, Alexander Winck, Luca Gerke und Michael Akporukevwe ließ es dann in der Bundeshauptstadt auch richtig krachen: 65 der 84 Metropol-Punkte gingen auf das Konto dieser vier Guards. Komplettiert wurde das Team in Berlin von Lakki Sinnathamby unf Lennard Kaprolat, die gegen die großgewachsenen Berliner erhebliche Längennachteile hatten, aber ihre ganze Kampfkraft in die Wagschale warfen.

Den Start des Spiels dominierten Galvez Braatz und Winck, die ihr Team fast im Alleingang 18:13 in Führung warfen. Dann stellten sich die von Ex-Nationalspieler Vladimir Bogojevic trainierten Jung-Albatrosse besser auf die Metropol-Offensive ein. Beim 23:20 nach dem ersten Viertel war das Spiel gedreht. Mit Dreiern hielten im zweiten Viertel Galvez Braatz und Winck dagegen – 30:29 für Metropol. Dann aber zogen die Gastgeber auch aufgrund ihrer Größenvorteile auf 52:39 zur Halbzeit davon.

Wer nun mit einer Packung der Gäste, die am Sonntag schon seit 6 Uhr unterwegs waren, gerechnet hatte, wurde eines Besseren belehrt. Metropol erhöhte die Intensität in der Defense, hielt die Berliner im dritten Viertel bei 7 mickrigen Punkten (zwei Feldkörbe!) und hatten den Anschluss beim 58:59 wieder hergestellt. Seit der 25. Minute hatte das Munteanu-Team durch die Verletzung des diesmal stark aufspielenden Alexander Winck allerdings schon einen Wermutstropfen schlucken müssen. Michael Akporukevwe sprang zwar offensiv in die Bresche, dennoch zogen die Hauptstädter bis auf 79:67 (37.) davon. Doch dann packten die personell arg dezimierten Metropol Baskets ihre gefürchtete Pressdeckung aus. Die in dieser Phase überragenden Felipe Galvez Braatz und Luca Gerke mit wechselweiser Unterstützung von Michael Akporukevwe, Lakki Sinnathambi, Jason Fabek und Erik Neusel stellten die Gastgeber vor unlösbare Probleme. Ein Ballgewinn nach dem nächsten waren die Basis für den 17:1-Lauf in dreieinhalb Minuten. Zudem trafen Galvez Braatz (5/7) und Gerke (4/4) ihre Freiwürfe sicher. Gerke (8 Punkte) und Galvez Braatz (7 Punkte) markierten die letzten 15 Metropol-Punkte im Alleingang, Neusel hatte die Aufholjagd mit seinem Korb gestartet.

Das Trainerduo Munteanu/Lüschper war nach dem Sieg zurecht mächtig stolz aufs eigene Team. In ungewohnter Besetzung hatten die Metropols unglaubliche Moral bewiesen. Alba hatte in Nationalcenter Lübken (23) und Flügelspieler Gerstenberger (22/2) seine besten Werfer, auch Tatabong (12/1) und Brenneke (11/1) scorten zweistellig, Ilboudu (8/1) verpasste das knapp.

Metropol Baskets: Felipe Galvez Braatz (28/3, 5 Steals), Alexander Winck (16/1), Lennard Kaprolat, Michael Akporukevwe (8), Luca Gerke (13), Lakki Sinnathambi, Malte Timm (2), Jonas Thiehoff, Jason Fabek (11, 4 Steals) und Erik Neusel (6, 6 Rebounds).

 

PM: Metropol Baskets Ruhr