Metropol: Finale gegen Düsseldorf

„Siegen oder fliegen“ – so könnte der letzte Spieltag in der Nordwest-Gruppe der Jugend-Basketball-Bundesliga (JBBL) tituliert werden. In den drei Spielen (Artland Young Dragons – finke baskets Paderborn, Phoenix Hagen Youngsters – UBC Münster, Metropol Baskets Ruhr – Giants Düsseldorf Junior Team) werden am Sonntag die Gewinner die Qualifikation für die Hauptrunde der besten 24 U16-Teams Deutschlands in der Tasche haben. Aber ein Team wird gesucht, das die Artland Young Dragons und den UBC Münster in die Relegationsrunde begleiten muss. Die zukünftigen Gegner stehen dabei bereits fest: In der Hauptrunde Nord warten die JBBL-Teams aus Oldenburg, Hamburg Sharks und Piraten Hamburg. In der Relegationsrunde geht es gegen Bremerhaven, Rendsburg und Lübeck.

Einige Spieler im Kader der Metropol Baskets Ruhr kennen diese Situation nur zu gut. In der vergangenen Saison gab es ein ähnliches Endspiel. Gegen Münster hätte den Metropol Baskets Ruhr eine Niederlage mit drei Punkten Differenz gereicht, um in die Hauptrunde einzuziehen. Am Ende fehlte ein einziger Korb. In der Relegationsrunde startete das Kombinationsteam von ETB SW Essen und Citybasket Recklinghausen dann durch, gewann die Relegationsrunde West. Diese Erfahrung nehmen einige Spieler mit in die Partie am Sonntag.

In dieser Saison sind die Ziele der Metropol Baskets Ruhr andere. Das Verpassen der Hauptrunde wäre eine große Enttäuschung. Deshalb muss am Sonntag (13 Uhr, Sporthalle des Helmholtz-Gymnasiums in Essen-Rüttenscheid, Rosastr. 60) ein Sieg her, da die Ergebnisse der Vorrunde in die am 14. Februar beginnende Hauptrunde mitgenommen werden. Stoßen die Metropol Baskets Ruhr die Giants in die Relegationsrunde, würde das Ruhrgebiets-Team zwei Siege (gegen Paderborn) und zwei Niederlagen (gegen Hagen) mit in die Hauptrunde nehmen. Bei einer Metropol-Niederlage am Sonntag könnte eine kleine Hintertür offen bleiben: Wenn Paderborn am Sonntagmorgen in Quakenbrück verliert. Aber darauf will sich in Essen niemand verlassen, zumal dann zum Start der Hauptrunde 0 Siege auf dem Metropol-Konto stünden.

Die Metropol-Coaches Razvan Munteanu und Pit Lüschper beteiligen sich an diesen Rechenspielen nicht. Sie bereiten ihr Team mit Akribie auf das Spiel am Sonntag vor. Das Abschlusstraining am Samstag findet extra in der Helmholtzhalle statt, der Heimhalle der ETB-Basketballer. Und die Trainer haben voraussichtlich erstmals in dieser Saison den kompletten Kader zur Verfügung. Spielmacher Till Hornscheidt und Center Max Bömelburg haben ihre grippalen Infekte überstanden und sind wieder voll im Training. Neben dem Langzeitverletzten Jonas Thiehoff steht nur hinter Malte Thimm ein Fragezeichen. Ansonsten können die Coaches personell aus dem Vollen schöpfen.

Das war im Hinspiel komplett anders, als sich die Metropol-Mannschaft fast im Alleingang aufgestellt hatte. Mit Kapitän Philipp von Quenaudon, U15-Nationalspieler Felipe Galvez Braatz und Aufbauspieler Alexander Winck fehlten drei Akteure aus der starting five, Backup-Center Semih Sehovic war noch nicht spielberechtigt. Bei der denkbar knappen 81:83-Niederlage waren nur Till Hornscheidt (22) und Jason Fabek (20) in Normalform. Das ist inzwischen komplett anders. Zuletzt landeten die Metropol Baskets Ruhr drei Siege in Folge, konnten dabei auf ihre Leistungsträger Finn Fleute, Moritz Plescher oder Luca Gerke bauen. Daher gehen die Metropol Baskets Ruhr mit breiter Brust in das Duell mit den Giants Düsseldorf, die Rechnung aus dem Hinspiel ist noch offen.

Düsseldorf hingegen steht absolut unter Druck. Wenn das junge Team von Trainer Jonas Jönke nicht gewinnt, geht es mit großer Wahrscheinlichkeit in die Relegationsrunde um den Klassenerhalt. Nur wenn zeitgleich Paderborn in Quakenbrück und Hagen zu Hause gegen Münster verlieren, ist Düsseldorf auch bei einer Niederlage doch noch in der Hauptrunde – ein ziemlich dünner Strohhalm. Die Giants sind ähnlich jung wie die Metropol Baskets Ruhr vor einem Jahr. Denen tat im späteren Saisonverlauf die längere Relegationsrunde merklich gut.

Jonas Jönke setzt in der Offensive auf ein Quartett mit Center Lars Thiemann (13,6 Punkte, 9,9 Rebounds) sowie den Guards Julius Wesemann (13,6 Punkte), Manuel Bojang (13,4) und Lennard Schild (12,8). Oft agieren die Giants zusätzlich mit Talha Baltici, einem vierten Aufbauspieler. Im Hinspiel fehlte Lennard Schild, was den Giants am Sonntag zugutekommt. Doch dass die Nerven in Oberkassel blank liegen, bewies der vergangene Spieltag:  Gegen die Artland Young Dragons, die zuvor sieben Mal in Folge verloren hatten, setzten die Düsseldorfer ihr Heimspiel mit  63:79 in den Sand. Ein Sieg da und die Hauptrunden-Teilnahme wäre schon fix gewesen.

Die Metropol Baskets Ruhr setzen am Sonntag auf ein lautstarkes Publikum. Mit Unterstützung der eigenen Fans soll der Heimsieg gegen die Giants Düsseldorf eingefahren werden.  Der Schlüssel zum Erfolg liegt in einer aggressiven Verteidigung und der körperlichen Überlegenheit unter den Körben. Und im engen Zusammenhalt des Metropol-Teams, in dem jeder für den anderen fightet.

 

PM: Metropol Baskets Ruhr