Sharks: Ins Rollen gekommen
Die Platzierung in der Vorrunde stand für die Sharks Hamburg bereits fest, die Siege, die man in die Hauptrunde mitnehmen würde, eigentlich auch, selbst eine Niederlage würde die Ausgangssituation nicht mehr verschlechtern. Im Prinzip hätte die Mannschaft das Spiel heute also einmal entspannt angehen können. Leider stand ihnen dabei Headcoach Lars Mittwollen etwas im Weg: „Am vergangenen Sonntag haben wir jede Intensität vermissen lassen“, sagte er vor dem Spiel zu seinen Jungs: „Ich erwarte, dass wir heute im Hinblick auf die Hauptrunde wieder richtig Fahrt aufnehmen. Ich verlange, dass wir uns in allen Bereichen steigern. Eine Vorstellung wie gegen Rendsburg möchte ich von Euch nicht mehr sehen.“
Auch keine derart knappe Entscheidung. Diese Vorgabe allerdings war deutlich ambitionierter, als sie auf den ersten Blick schien. Die Verletzungsliste bei den Sharks hatte sich in der letzten Woche weiter verlängert. Zwar war Top-Scorer Tim Lang wieder in die Mannschaft zurückgekehrt. Aber mit Aleks Postic, Nicklas Bestmann, Max Stuthmann und Pascal Igbinosun fehlte diesmal fast der komplette ältere Jahrgang auf den größeren Positionen. Also lag es diesmal vor allem am jüngere Jahrgang, sich gegen Arber Zeqiri, den Center aus Bremerhaven, zu stemmen, der für gewöhnlich ungefähr ein Drittel aller Bremerhavener Körbe macht. Mit 21 Punkten war er auch diesmal der einzige Spieler, der gegen die Sharks zweistellig punkten konnte. „Trotzdem bin ich mit meinen jungen Leuten zufrieden“, erklärte Mittwollen nach dem Spiel. „Sie haben ihre Jobs prima erledigt. Dabei hat vor allem Justus Meyer (Foto) in der ersten Halbzeit ein großes Spiel gemacht.“
Die ersten beiden Minuten liefen noch etwas holprig, danach aber kam die Offensive langsam ins Rollen. 18 : 12 führten die Sharks nach dem ersten Viertel. Im zweiten bestimmte eher die Defensive der beiden Mannschaften das Spiel, bis den Sharks kurz vor der Halbzeit noch drei Dreier hintereinander gelangen, so dass auch dieses Viertel deutlich mit 19 : 9 an die Hamburger ging. Das dritte Viertel begann, wie das zweite geendet hatte, mit sieben Punkten der Sharks, bis den Eisbären endlich der erste eigene Korb gelang. Danach wechselte Mittwollen konsequent den kompletten Kader durch. Jeder Spieler bekam jetzt seine Einsatzzeit, dadurch litt der Spielfluss ein wenig, so dass die beiden letzten Viertel knapp mit 16 : 14 und 14 : 13 verloren gingen. Mit der Leistung seiner Mannschaft war der Coach trotzdem auch in dieser Phase zufrieden. „Wir haben insgesamt ein richtig gutes Basketballspiel gesehen“, sagte er. „Und zwar auf beiden Seiten. Bremerhaven hat überraschend stark gespielt und druckvoll verteidigt, meine Mannschaft wurde gefordert und hat ihre Aufgaben gut gelöst. Auch die Stimmung in der Halle war vorbildlich: Fair und freundlich und dabei trotzdem so laut, dass meine Jungs manchmal kaum noch etwas verstanden haben.“
Mit Tim Lang (18), Justus Meyer (15) und Jeremy Domski (11) punkteten bei den Sharks wieder drei Spieler zweistellig. Sowohl bei den Rebounds, als auch bei den Wurfquoten hatten die Sharks die Nase vorn, alle anderen Statistiken waren mehr oder weniger ausgeglichen. „Natürlich sind das erfreuliche Zahlen“, sagte Mittwollen dazu, „aber sie sind niemals die einzige Wahrheit. Für meinen Geschmack wird den Statistiken sowieso eine zu große Bedeutung beigemessen. Arne Torikka zum Beispiel kommt bei uns heute in den Statistiken praktisch nicht vor. Dennoch hat er seine Aufgaben ohne Fehler erledigt und ein gutes Spiel gemacht.
Im Kader der Sharks befanden sich: Djano de Ceitas, Jeremy Domski, Sam Fechner, Max Hankotius, Emil Harms, Justus Hollatz, Moritz Kröger, Tim Lang, Justus Meyer, Julius Quandt, Florian Stasch, Arne Torikka.
PM: Sharks Hamburg